Honorar+Arbeitsaufwand
13.4.11
Liebe Frau Birkenbil, zuerst
einmal ein ganz großes Kompliment. "VFB" hat in vielerlei Hinsicht
unser Leben zum Positiven hin beeinflusst. Es macht uns wirklich riesen Spaß,
Ihre Techniken und Erfahrungen für die unterschiedlichsten Fragestellungen
und Problemlösungen zu nutzen.
============= freut mich
Zwei größere
Problem habe ich bisher allerdings nicht lösen können. Deshalb freue
ich mich sehr über die Möglichkeit, hier eines meiner Probleme kurz
darstellen zu können.
============ das zweite können Sie später mal. wir haben gerne pro
beitrag ein THEMA, damti die mitlesenden besser entscheiden können (vom
titel), was sie auch lesen wollen...
Ich bin Unternehmer (und Orchestermusiker) und betreibe recht erfolgreich eine
kommerzielle Website zur Erstellung individueller Trainingspläne für
Ausdauersportler.
Seit einigen Jahren arbeite ich eng mit einer wirklich ausgezeichneten IT-Firma
zusammen, die einen Teil der Programmierarbeiten für mich erledigt. Ich
selbst bin versierter Ausdauersportler und habe den Algorythmus des Programms
entwickelt. Von der Programmierung selbst habe ich nur Grundkenntnisse. Allerdings
bin ich auch nicht mehr ganz unbedarft, weil die jahrelange, intensive Beschäftigung
mit der Technik natürlich Spuren hinterlassen hat. Ich habe also durchaus
ein "Gefühl" für Abläufe und erforderliche Arbeitsaufwände
entwickeln können.
Mein konkretes Problem:
Diese Firma arbeitet auf ordentlich honorierter Stundenbasis für mich.
In den letzten Wochen und Monaten habe ich aber das Gefühl, dass in den
von mir bezahlten Stunden oft nur recht wenig geschafft wird. Wirkliche Kleinigkeiten,
wie die Unterbringung von Variablen in eMail-Texten werden zu größeren
Aktionen "aufgeblasen" und brauchen entsprechend viel Zeit. Getreu
nach dem Motto - "jede Arbeit dehnt sich in dem Maße aus, wie Zeit
für ihre Erledigung zur Verfügung steht". Und mangels größerer
Aufträge steht ausreichend Zeit zur Verfügung.
Wenn ich diesbezügliche Andeutungen mache ernte ich verständlicherweise
nur große Empörung. Die Probleme seien nie so banal, wie ich sie
mir vorstelle. Und ich räume ein, dass ich mit meinen Einschätzungen
des Arbeitsaufwandes auch schon ordentlich daneben gelegen habe. Ich möchte
auch niemandem Unrecht tun. Wir sitzen aber in sehr unterschiedlichen Booten.
Ich möchte für mein Honarar so viel wie möglich erhalten, die
Firma möchte aber so lange wie möglich für mich arbeiten. Das
passt von der Grundstruktur schon nicht besonders gut.
Einige kleinere Projekte haben wir "auf Festpreis" abgewickelt. Allerdings
habe ich auch da das Gefühl, die Projekte deutlich zu teuer eingekauft
zu haben, weshalb bin ich wieder zur Stundenhonorierung übergegangen bin.
============ festpreis ist auf alle fälle besser. ohne bösen willen
unterstellen zu wollen, arbeitet man PROJEKT-bezogen besser. ich habe z.b. festgestellt,
als ich einige didaktische HÖRSPIELE mit PROFISPRECHERN, PROFESSIONELLEN
STUDIO-PERSONAL ETC. produzierte (1986 - 1990), daß bei einem PAUSCHALHONORAR
pro sprechertag ca. 1/3 weniger "probleme" (magenknurren, frosch im
hals, versprecher u.ä. auftachten, die doppelt zeit sparten: bei der aufnahme
und später, beim schnitt. und es waren sehr liebe, nette sprecher, von
denen nicht einer bei stunden-honorar hätte "zeit schinden" wollen,
es ist einfach eine andere grundeinstellung. wenn leute auf stunden-basis bestehen,
suchen Sie andere dienstleister, denn die mit dem beamten-mentalitäten
sind schlechte partner für freiberufler, selbständige, kleine unternehmer
(small business-people).
Ich habe auch schon überlegt,
die Firma als Teilhaber am Erfolg meines Unternehmens zu beteiligen.
========== ich würde solche leute, die bereits jetzt NERVEN und nicht wirklich
PARTNERSCHAFTLICH DENKEN, nie als langfristige PARTNER in erwägung ziehen.
man muß sich gut überlegen, mit wem man sich "ins bett legen"
will...
Aber das erscheint mir auch
nicht sehr sinnvoll, da der Großteil der Arbeiten bereits erledigt und
finanziert ist. Vor einem oder zwei Jahren wäre eine solche Beteiligung
evtl. auch für mich interessant gewesen.
=========== aber nicht unbedingt mit leuten mit dieser arbeit-NEHMER-einstellung,
die prinzipiell jeden arbeit-GEBER "auszubeuten" bereit sind, auch
wenn er als PRIVATPERSON anders vorgehen muß, als eine firma. solche freien
mitarbeiterInnen hatte ich auch schon, von denen muß man sich trennen,
wenn man erfolgsorientiert denkt. vielleicht meldet sich einer unserer insider,
der ähnlich erfolgs- und leistungs-orientiert denken möchte und der
auf einer erfolgs-basis EINSTEIGEN möchte (statt bar vorab). auch autoren
bekommen ihre tantiemen erst nach publikation (ich habe nie vorschüsse
gewollt, ich wollte hinterher nach verkauf bezahlt werden!). solche leute zu
finden wäre sicher interessant für Sie. und nachdem Sie die alten
leute immer bezahlt haben, schulden Sie denen ja kein DABEIBLEIBEN, wenn die
Sie de facto VERJAGT haben...
Mir ist es bisher leider nicht gelungen, den sprichwörtlichen "gemeinsamen
Nenner" zu finden, der mein Problem lösen könnte.
============ weil die eine NEHMER-mentalität haben, da gibt es keinen gemeinsamen
nenner!
Ich freue mich wirklich
sehr auf Ihren Lösungsansatz.
========== vielleicht hilft es ja...
vfb
Mit freundlichem Gruß,
Ihr Andreas Oschmann |