Konditionelle Texte
12.02.11
Liebe Frau Birkenbihl! Derzeit
arbeite ich "Das innere Archiv" durch und bin auf konditionelle Texte
gestoßen. Den Unterschied zu Fachtexten meine ich verstanden zu haben,
aber ich brauche immer Beispiele. Wo kann ich konditionelle Texte im Vergleich
zu den Fachtexten finden?
============ tja, das war das problem, ich konnte nichts finden, denn die wenigen
beispiele in dem artikel der harvard prof. LANGER waren englisch. aber ich habe
damals eine LISTE erarbeitet, wobei sie zwar konditionell sagt und ich das ursprünglich
so übernommen habe, aber an einer anderen stelle spricht sie von harten
UND weichen TEXTEN + diese bezeichnung hat sich inzwischen besser bewährt.
dann lenkt uns der ursprüngliche begriff nicht mehr ab und jetzt wird es
leicht. typische wörter für WEICH sind ...
- normalerweise
- es wird behauptet, daß...
- meistens, oft
- gerne
u.ä.
das macht aus dem HARTEN satz "der elefant hat vier beine", dann:
- normalerweise hat der elefant 4 beine
- es wird behauptet, daß elefanten 4 beine haben
- meistens (oft) finden wir 4-beinige elefanten
- gerne fachleute sprechen gerne vom 4-bein-effekt bei elefanten...
der hauptunterschied liegt also darin, dass HARTE aussagen implizieren, es gäbe
nur diese eine einzige möglichkeit, nur die wirklichkeit des schulbuchautors,
wissenschaftlers, lehrers etc.das aber VERSCHLIESST den ASSOZIATIV denkenden
geist. bei WEICHEN aussagen über dinge, von denen wir noch nichts verstehen,
wird der geist GEÖFFNET (ah, normalerweise... interessant, und wenns nicht
so normal ist, was passiert dann...?). hören/lesen wir jedoch eine WEICHE
aussage über etwas, wovon wir zuvor "felsenfest" (HART) überzeugt
gewesen waren, dann beginnen sämtliche rädchen im kopf zu drehen:
normalerweise?? was soll denn das?? natürlich hat der elefant vier beine...
wie war das??? mal genauer hinschauen/hinhören, was los ist... es macht
also WACH. eselsbrücke (mit w): WEICH macht WACH, HART schläfert ein.
deshalb bemühe ich mich, bei den WQS-Fragen ÜBERRASCHUNGS-EFFEKTE
zu erzielen, sie haben dieselbe wirkung. überhaupt haben WEICHE aussagen
dieselbe wirkung wie eine FRAGE, lösen also den FRAGE-REFLEX (DENKEN!)
aus. vgl. auch TROTZDEM LEHREN, das neue hauptwerk zu dieser thematik des lehrens
(inkl. des sich selbst belehrens) und des lernens...
Vielen Dank für Ihre
Unterstützung.
====== wenn Sie beispiele UMFORMULIEREN, bitte abliefern, im mai ist ja mein
großer lehr-lerntag (einmal in magdeburg, einmal in krenz, austria), da
könnte ich neue fallbeispiele brauchen...
:-)))
vfb
Sabine Rau |