Endstudium Langeweile 19.7.10

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, ich bin kurz vor meinem Masterabschluss in Politikwissenschaften. Nun geht es darum die letzten Aufsätze und Arbeiten zu verfassen. Mein Problem ist, dass ich keine lust habe die Texte zu lesen um die Arbeiten verfassen zu können, da ich alles schon irgendwie kenne. Ich bin aber nicht in einem lernloch per se, sondern bin dabei Türkisch zu lernen und höre mir Philosophie Kurse an, aber dies sind alles neue Themen. Wie kann man also Sachen die man schon irgendwie kennt wieder interessant machen? Mit normalen Lernmethoden wirds nix, da ich ja nicht etwas lernen muss, sondern mich in Themen hineinlesen muss die ich, mindestens oberflächlich, schon kenne. Haben sie einen Vorschlag wie man vielleicht auch Aufsatzfragen erfinden kann die einen wieder beim Ärmel hineinnehmen? Im Moment scheint alles einfach so langweillig und das bin ich mir nicht gewohnt da ich es liebe zu lernen.
============ die spannendste technik, die ich entwickelt habe, heißt WQS. wenn Sie vorträge von mir kennen, die meisten beginnen mit einem solchen. es sind fragen, die man aus dem material herauslöst, die aber FASZINIEREN müssen. beispiel genetik: mit diesen vier fragen steige ich ein: 1. "kann ein vater seine intelligenz an seinen sohn vererben? 2. ... an seine tochter? 3. die mutter; an den sohn? 3. an die tochter?
oder: stellt der erste kuss einen gentest dar?
oder: gibt es einen weg für eine frau, herauszufinden, ob das immunsystem eines potentiellen partners (und späteren vaters ihrer kinder) zu ihrem paßt, so daß die kinder ein bes. gutes immunsystem bekommen? 
solche fragen zwingen zum denken, ebenso für den, der sie erfindet. im TROTZDEM LEHREN und TROTZDEM LERNEN steht, daß FRAGEN einen der wichtigsten neuro-mechanismen darstellt, die aktiviert werden wollen, soll lernen (echtes lernen vs. pauken) stattfinden. sich welche auszudenken ist die höchste kunst. es gibt ein ebook von mir: googlen Sie BIRKENBIHL + CIANDO + WQS, es kostet 10 euro und die derzeitige 2. auflage entspricht schon anderthalb vollen seminartagen (mit vielen beispielen). wenn Sie so an das material herangehen, als wollen Sie vorträge halten und die zuschauen im wortsinn REIZEN (später offen für Ihre antworten zu sein), dann haben Sie eine brillante vorbereitung zum schreiben außergewöhnlicher  PAPERS und werden diese inhalte echt verinnerlicht haben!
außerdem enthält TROTZDEM LEHREN insges. an die 40 techniken, z.b. die ZITATE-TECHIK, die normalerweise hilft, in ein neues gebiet einzudringen (bzw. ein vorhandenes zu erweitern). aber Sie können die zitate auch miteinander VERGLEICHEN (ein weiterer neuro-mechanismus), um einen völlig anderen "durch-" und "überblick" zu erhalten, oder Sie denken über das kryptisieren nach,
oder Sie kategorisieren und hierarchisieren wichtige ABC-listen, die Sie beim lesen angefertigt haben.
oder oder oder
das buch ist voller ideen, deshalb habe ich es ja geschrieben, haha.
aber die WQS-technik schaffen die wenigsten. wir suchen verzweifelt trainer dafür, aber die meisten packen es intellektuell nicht bzw. haben zuwenig allgemeinbildung, um sie nicht nur lernend sondern sogar lehrend einsetzen zu können.
mal sehen, was bei Ihnen pasieren wird. bitte rückmeldung später?
vfb

Mit freundlichen Grüssen,
Kim