Gehirnfunktion+ Wahrnehmung 30.04.10 Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
ich habe durch Ihre Anregung erst begonnen, mich für die Funktion des Gehirns
bezüglich unserer Wahrnehmung und Gedanken zu interessieren. Davor hatte
für mich Hirnforschung die unangenehme Assoziation von Experimenten am
geöffneten Kopf, Reiz-Reaktion, Manipulation (keine Ahnung, wo ich diese
Bilder her habe) und mein Gefühl signalisierte irgendetwas zwischen bedrohlich
und schwachsinnig. Gestern hörte ich im
Radio einen Beitrag über einen Potsdamer Regiestudenten, der einen Film
über einen Freigänger aus dem Knast gemacht hat. Dazu hat er mit vielen
Knackis geredet und erzählte , wie diese die Orientierung in
der Welt draußen völlig verlieren würden. Besonders beeindruckt
hat mich, dass ein Häftling sich nach 23 Jahren erst mal nicht über
die Straße traute, weil er die eigene Geschwindigkeit und die der fahrenden
Autos überhaupt nicht mehr einschätzen konnte. Ist das nicht erstaunlich? Vor allem, wo ich sonst
eher Selbstüberschätzung wahrnehme: Mal eben beiseite springen
(in einer gefährlichen Situation). Man könnte ja nun überlegen,
dass das durch diese ewig schnell zusammengeschnittenen Action-Filme gefördert
wird aber das ist tatsächlich ganz alt. Erinnern Sie sich noch an
den großen Klassiker aus der Zeit, als die Leute sich noch gegen Sicherheitsgurte
im Auto wehrten: Ich stütz mich mit den Füßen ab!
(wenn der Fahrer bremsen muss). Mit liebem Gruß Petra Dahms |