Zitate-Technik 22.04.10

Liebe vfb, bei einer Ihrer webinar-veranstaltungen haben Sie die faszinierende Frage eines Zuschauers beantwortet, der wieder angefangen hatte zu studieren, Psychologie an der Fern-Uni Hagen, glaube ich. Er meinte u.a., daß man EXTREM viel Literatur bekommt, um sich in das Thema einzuarbeiten.Die Frage lautete in etwa: "Wie kann man all diese vielen wissenschaftlichen Texte aufbereiten und das Wichtigste für einen selbst herausziehen, solange man noch gar nicht wissen kann, was sich später als das Wichtigste erweisen wird?" - Sie haben damals eine wunderbare Antwort gegeben, könnte man die für die Wandzeitung haben? Ich glaube, daß sie vielen helfen könnte?
************* also, als ich hatte eine Dame, die auch intensiv mit Birkenbihl-Techniken arbeitet bzw. sie an SchülerInnen weitergibt (eine Lehrerin aus der Schweiz: Andrea MATTER) gebeten, diesen Teil des Frageblocks zu transkribieren, und das Ganze dann etwas aus den Augen verloren, weil ich zwischendurch das "Sprachenlernen leicht gemacht" schnell mal völlig neu schreiben und einige webinare vorbereiten "mußte", aber ich habs jetzt wieder gefunden, so daß ich es Ihnen nun verspätet aber doch noch zur Verfügung stellen kann. Es ist eine kurze Beschreibung der ZITATE-TECHNIK (vgl. TROTZDEM LEHREN und TROTZDEM LERNEN).

Also: Man nimmt ein Stichwort. Damit geht man dann zu einer suchmaschine (z.b. zu google), gibt man das Stichwort ein und schreibt dahinter „Zitat“.

Also: Nehmen wir an, wir würden über „Vertrauen“ nachdenken wollen: „Vertrauen Zitat“. Und jetzt kommen lauter Zitate zu diesem Stichwort. Sie erhalten jetzt lauter kleine Schmuckstücke. Sätze oder Absätze, die irgend jemand in seine Zitate-Sammlung überführt hat, weil er den Gedanken (die Formulierung) so toll findet: Irgend eine wichtige Aussage über Vertrauen. Und wenn sie 10 (minimum), gern auch 20 oder mehr gesammelt haben: Ausdrucken. Ich lese sie gar nicht sofort, ich sammle und kopiere sie in ein Textverarbeitungs-Modul.

Danach drucke ich. Jetzt kann ich sie in Ruhe studieren. Und wenn ich 10, 15, 20 Aussagen habe über Vertrauen, von verschiedenen Leuten aus solchen Zitate-Sammlungen, dann erhalte ich eine Ahnung davon, was das WESENtliche ist, denn: Irgend ein gemeinsamer Nenner wird sich langsam herauskristallilsieren. Und wenn ich jetzt in einen anderen Text (z.b. einen vorgeschriebenen für Schule oder Ausbildung) hineinschaue, verstehe ich viel besser worum es geht, weil ich neue Kriterien erhielt, für das, was WESEN-tlich ist an der Sache...

Professor d'Avis, den ich seit vielen Jahren regelmässig zitiere stellt fest: „Eine Information ist dann wesentlich, wenn sie uns etwas über das Wesen der Sache, über die wir reden, aussagt.“ Und das tun viele Fachbücher nicht (wirklich). 

Das WESEN-tliche an der ZITATE-Technik ist folgendes: Wer sich in einem Gebiet (Thema) auskennt, kann bereits alleine feststellen, ob Infos, die man ihm/ihr präsentiert, WESEN-tlich sind. Wer sich aber erst in ein Gebiet EINARBEITEN soll/will, kann das eingangs noch nicht. Wenn man nun EIN FACHBUCH konsultiert, kann man viel zu lange nicht sagen, ob dieser Autor das WESEN-tliche anbietet. Hat man aber 15 bis 20 ZITATE gelesen, hat man sehr viele verschiedene Standpunkt kennengelernt, die je einen Aspekt vorstellen und so erarbeiten wir uns erste Grundlagen, durch Lesen.

Als Schmetterlingssammler können Sie jedem Text über Schmetterlinge sofort entnehmen, ob er wesentlich ist oder nicht, weil sie die Kriterien haben. Mit meiner Zitate-Technik können Sie mit einigen Zitaten einen ersten Ein- und Durchblick erhalten.

Danke für alles, was Sie so entwickeln, es hat uns schon so oft weitergeholfen:-))

Ihre

Iris Schönbauer und Familie und Nachbarn...