Sprachlernen: Alter Birkenbihl-Tip
im SPIEGEL? 23.3.10
Liebe vfb, bitte nehmen
Sie diesen Text zur Kenntnis, ärgern Sie sich aber nicht allzusehr. Wo
kämen wir denn da hin, wenn der Spiegel sauber recherchieren würde?
Letztendlich habe ich diesen Tip vor 35 Jahren von Ihnen gelernt, als man mir
zum 18. Geburtstag mein erstes Birkenbihl-Lern-Seminar schenkte. Inzwischen
konnte ich immer wieder feststellen, wie gut Ihre "unkonventionellen"
Methoden funktionieren, so auch diese. Interessant, daß der SPIEGEL behauptet,
daß Forscher dies JETZT ERST herausgefunden hätten. Natürlich
ohne jene Forscher namentlich zu nennen; man spricht nur anonym von "niederländischen"
Forschern und vom "MaxPlanck Institut", aber wer da geforscht hat
(so daß man einen Artikel suchen könnte) - kein Wort (das wäre
ja ehrlich recherchiert gewesen).
Ihre alte "Fanin" A. Günther
ZITAT: Aus Spiegel Online vom heutigen 11.11.2009:
Überschrift: Film-Untertitel helfen beim Sprachenlernen
Text: Wer Englisch lernen will, sollte sich Filme am besten im Original anschauen.
Noch größer ist der Effekt, wenn man auch die englischen Untertitel
einblendet, wie Forscher jetzt herausgefunden haben. Texte in der eigenen Muttersprache
lenken dagegen eher von den Dialogen ab.
Zum Erlernen einer Fremdsprache bieten Film-DVDs eine unschätzbare Hilfe.
Wer etwa sein Englisch-Verständnis aufbessern will, sollte englischsprachige
Filme nicht nur in der Originalversion anschauen, sondern dabei die Untertitel
ebenfalls auf Englisch. Liest man dagegen die Dialoge in seiner eigenen Muttersprache
mit, wird die Aufmerksamkeit von der Fremdsprache weggelenkt, schreiben Holger
Mitterer und James McQueen vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik
in Nijmegen im Fachmagazin " PLoS One".
In ihrer Studie zeigten die Forscher niederländischen Probanden zwei englischsprachige
Videos mit starkem australischem und schottischem Akzent - die australische
Sitcom "Kath & Kim" sowie Auszüge des in Schottland spielenden
Films "Trainspotting". Die Testpersonen sahen die Ausschnitte entweder
mit niederländischem, englischem oder ohne Untertitel. Nach dem Anschauen
der Filmszenen spielten die Forscher den Probanden Tonaufnahmen der Hauptakteure
aus beiden Videos vor. Eine Hälfte der Aufnahmen kannten die Teilnehmer
schon aus den Videos, die übrigen waren ihnen neu. Die Probanden sollten
dann das Gehörte wiedergeben.
Das Ergebnis: Die Probanden, die eine Übersetzung in die Muttersprache
mitlasen, gaben den Text aus dem Film am schlechtesten wieder. Die Versuchspersonen
hatten zwar den Sinn erfasst, ein Lernerfolg blieb jedoch aus. Sie konnten keine
bisher unbekannten Wörter oder Varianten in der Aussprache erkennen.
============== deshalb dekodieren wir ja!! dabei wird die zielsprache transparent
und wir erkennen fremde strukturen, als vorbereitung zum vierten schritt, wenn
wir in der zielsprache hören oder lesen.
Lief hingegen der englische
Untertitel mit, konnten die Zuschauer die unbekannte Aussprache anhand des Textes
nachvollziehen und sich auch später an die neuen Worte erinnern. Die Probanden
hatten den Sinn und Inhalt des Filmausschnitts dabei ebenfalls erfasst.
============ das entspricht genau unseren erfahrungen. wir begannen vor jahrzehnten,
als die ersten TV-sendungen für schwerhörige mit untertiteln der eigenen
sprache unterlegt wurden, später kamen mehrsprachige DVD.s hinzu, bei denen
wir dann ohne probleme zielsprache HÖREN und LESEN könnten. die technik
macht es immer leichter, gottseidank!
... Das Lesen der muttersprachlichen
Untertitel lenke die Aufmerksamkeit von der fremden Sprache ab, folgern die
Max-Planck-Forscher... ENDE ZITAT
======= deswegen lesen wir nur in der eigenen sprache mit, wenn wir einen film,
bericht etc. EINMALIG verstehen wollen (z.b. in einer sprache, die wir nicht
beherrschen/lernen wollen). ansonsten die DVD (bzw. ein kapitel) so oft in unserer
sprache (oder einer uns bekannten sprache) sehen, bis wir genau wissen, wer
wann was sagt, und ab dann nur noch zielsprache gucken und parallel zielsprache
lesen.
übrigens wurde mir dieser abschnitt von mehreren personen zugeschickt,
die sich alle aufgeregt haben, daß man meine jahrzehntelange arbeit im
spiegel wieder mal totschweigt. ich bin daran gewöhnt.
vfb
ps bitte daran denken: das taschenbuch: sprachenlernen leicht gemacht wurde
zur 32. auflage vollkommen neu geschrieben, also bitte neu kaufen (es wird unter
10 euro bleiben!). die erklärungen sind leichter geworden, die fallbeispiele
häufiger und wir haben ca. 60 TECHNIKEN (tips, tricks etc.) im großen
ABC-modul zu AKTIVITÄTEN, inkl. am ende von kapitel 1 meldungen aus der
praxis:
1. eine lehrerin (regelschule), die auch mit erwachsenen sprachkurse veranstaltet
2. eine mutter (die zuhause mit ihren 3 söhnen so arbeitet, damit diese
trotz schule...
3. ein vater
4. ein erwachsener autodidakt.
bitte weitersagen (erhätlich ca. mai 2010). am besten im laden an der ecke
VORBESETELLEN, damit die buchhändler es mitbekommen, damit helfen Sie uns
mehr, als wenn Sie bei uns kaufen. wenn alle die noch eine buchhandlung kennen,
so vorgehen, würde das sehr helfen, weil meine bücher im handel oft
nicht mehr AUFLIEGEN, da zu viele leute seit jahren im internet gekauft haben...
tja
wenn ich nicht aufliege, kann ich auch nicht "entdeckt" werden. dagegen
müssen wir zur zeit sehr ankämpfen...
danke
vfb |