Vertrautheit 6.11.09 Liebe Frau
Birkenbihl, zuerst mein Freudenausruf juhuu, ich bin bei ihnen zu Hause!
Keine Angst ich ziehe nicht bei ihnen ein. Ich bin 36 und seit 2004 arbeite
ich in der Erwachsenenbildung hauptsächlich als kaufm. Dozentin und Coach
für Selbstvermarktungs- und Bewerbungsstrategien. Und Persönlichkeitsentwicklungen,
wobei ich inEinzelgesprächen sehr gut bin.Trotz mangelnder
Ausbildung und Schwierigkeiten in der Schule! (wederAbi noch Studium nur
10 Klassen OST-Schule, kaufm. Ausbildung mit Abschluss 4)
(ich betone
das so, weil ich so im Kollegenkreis etwas Komisches bin! Viele
gehen sogar davon aus, dass ich ein Psychologiestudium absolviert habe) Oder
sogar Wegen
bin ich erfolgreich. Ohne von ihnen und ihrer Arbeit bis vor
8 Wochen etwas gewusst zu haben, habe ich wohl instinktiv unterhaltsamen und
gehirn-gerechten Unterricht gemacht. Der erste Kontakt der mich zu ihnen führte
war eine Äußerung eines Kollegen: Du bist genauso chaotisch
und seltsam wie Birkenbihl! (nicht abwertend, er ist Fan von ihnen!) Ok
dachte ich, her damit. Weitere Erlebnisse in der Form, dass ich auf Leute faszinierend
wirke,meine Arbeitsweise jedoch mit Skepsis beäugt wird, brauch ich wohl
nicht ausführen.  Nur, dass
ich als Ausbilderin von lernbehinderten Jugendlichen zu Bürofachkräften
auf Anweisung der Agentur für Arbeit nach 3 Monatennach dem
Start der Ausbildung aufgrund meiner unkonventionellenMethoden als
Ausbilderin nicht mehr zugelassen wurde. (Meine Azubis weinten) Dies hat mich
jedoch nicht davon abgehalten an meinen Methoden festzuhalten. Seit meiner (eigenen)
Kündigung 2007 in diesemUnternehmen mache ich ganz einfach weiter so. Bildungsunternehmen
schreiben mir Themen und Unterrichtsabläufe vor, die ich auch ganz brav
in das Klassenbuch abschreibe
. Und meinen Unterricht (Seminare) mache
wie ich es für richtig halte und meine Teilnehmer es dankend annehmen.
Dies also kurz zu meiner Person. Ich könnte
jetzt noch stundenlang schreiben, dass ich keine Unterrichtsvorbereitung mache,
keine Aktentaschen voller Kopien mit mir rumschleppe und viele Bildchen
ans white board kritzele
. (Wurde auch von einem Bildungsträger
im Feedbackgespräch kritisiert, wie ich damit denn kaufm. trockene
Buchhaltung vermitteln wolle) Es geht!!! Was ich
eigentlich sagen wollte. DANKE für die Bestätigung und DANKE für
alles was ich von ihnen noch lernen kann und schon gelernt habe (in so kurzer
Zeit). Sie haben den Dalai Lama von Platz 1 der Menschen die ich mal persönlich
sprechen möchte auf Platz 2 verschoben und nun ist meine HIT List also
schon auf ganze 2 Personen gewachsen. Ok Einstein ist Platz 3. Nur schwierig
umzusetzen. Mal etwas
ganz Anderes, ich versuche mich kurz zu fassen. Ich renne mit mir meiner Stieftochter
(11) regelmäßig die Köppe ein. Seit 05/2009 wohnt sie bei uns,
da es bei Ihrer Mama mit dem neuen Freund auch nicht geklappt hat. Ich bin unvoreingenommen
ran gegangen, obwohl mich alle Verwandten vor "dem Biest"gewarnt haben.
Bisher hatte sie einen rechten Freibrief bei beiden Elternteilen. Die kleine
hatte beide im Griff. Natürlich ist alles was nun Regeln aufstellt und
sogar noch einhält ein Dorn im Auge, erst der neune Partner ihrer Mama
und nun ich. Ganz alltägliche Dinge die das Kind bisher scheinbar nicht
kannte. Alles was ihr nicht passt wird verbal lauthals wegdiskutiert. Bitten
einfach ignoriert, usw. Lob oder Tadel bringen nichts, ein Lerneffekt ist auch
nicht zu erkennen. Respekt vor Erwachsenen hat sie nicht, vor Fremden schon
gar nicht. Sie ist sprachlich sehr gewannt und wirk eher wie 15/16 Jahre. Auch
der vielumschriebene Augenkontakt fällt ihr schwer und wirkt auf Fremde
abweisend und arrogant, provozieren. Viele können sie daher nicht leiden.
Kinder wie Erwachsene. Wir haben
jetzt einen Termin bei einem Spezialisten gemacht um das prüfen zu lassen.
Weil wir sind mit unserem Latein am Ende, es belastet auch unsere Beziehung
stark. Einmal wollte ich das einfach mal loswerden und vielleicht haben sie
einen Tipp für uns, der Termin beim Spezialisten dauert etwas. Ich bin
selbst ein Empath und da knallen wohl zwei Welten aufeinander mich nimm das
teilweise sehr mit. Ich dachte schon an Trennung weil mich das fertig macht. Vor allem
solange ich dachte, es ist einfach nur rotzfreches, provokantes, kleines Miststück,
das macht was sie will. Nun sehe ich das ja ein bisschen anders und wir haben
unsere Kommunikation mit ihr schon umgestellt. Wir sind am ÜBEN. Da bin
ich nun Coach und helfe vielen Menschen uns brauch hier selbst Hilfe. Herzlichen
Dank für Ihre Zeit. Lieben Gruß aus Paderborn Miriam Wiesner |