Bi-Brief Okt. 09 Ehrenkodex 30.10.09 Liebe Frau Birkenbihl, in
der Oktober-Ausgabe Ihres monatlichen Coaching-Briefs schreiben Sie auf Seite
5: "Das Experiment Nr. 2 wurde am berühmten MIT [...] durchgeführt.
Diese Universität hat, wie viele andere Hochschulen [...]einen Ehrenkodex
- weshalb der kleine Eid überhaupt funktionierte...Diesmal wurde Gruppe
3 nämlich gebeten, vor dem Mathe-Test folgendeErklärung zu unterschreiben:
Mir ist bekannt, daß diese Studie unter den Ehrenkodex des MIT fällt."Ihre
Aussage, daß das MIT einen Ehrenkodex hat, verwirrte mich, wei ich es
als besonders erstaunlich in Erinnerung habe, dass das MIT ebenK EINEN Ehrenkodex
hatte. Es wurde meines Wissens auf einen vollkommen erfundenen NICHT existierenden
Ehrenkodex Bezug genommen, und TROTZDEM bewirkte das bei den Teilnehmern des
Experiments mehr Ehrlichkeit!!! So, jetzt habe ich nochmal
bei Dan Ariely in "Denken hilft zwar, nützt aber nichts" nachgesucht.
In meiner Ausgabe findet sich auf Seite 256 sowohl der Satz "Mir ist bekannt,
dass diese Studie unter den Ehrenkodex des MIT fällt." als auch der
Satz (bei mir ganz unten auf S.256: "Dass die Unterzeichnung einer derartigen
Erklärung eine solche Wirkung hat, ist erstaunlich, insbesondere wenn man
in Betracht zieht, dass es am MIT gar keinen Ehrenkodex gibt.") So, das haben Sie jetzt
davon, daß Sie Ihre Quellen immer so sauberangeben - ich konnte nachlesen
;-) Wobei: Vielleicht löst
es ja auch bei Ihnen noch einmal ein Staunen aus, dass allein der Bezug auf
einen erfundenen ethischen Kodex ethisches Verhalten ins Leben ruft. Mich hat
das jedenfalls sehr erstaunt. Nur zur Sicherheit: Ich
schätze an Ihren Büchern außerordentlich, daß ich bei
Interesse immer super leicht weiterführende Literatur finde, weil Sie die
so exakt und ausführlich angeben. Wenn ich Ihren Literatur-Hinweisen folge,
dann hat das für mich immer etwas von "es-sich-auf-der-Schulter-eines-Giganten-bequem-machen"
- Ich brauche nicht selbst alles zu durchforsten, sondern bekomme von Ihnen
die "erste Sahne" frei Haus geliefert. Herzliche Grüße Hanno Köhncke |