Magisterarbeit 21.10.08

Liebe Frau Birkenbihl! Seit einigen Monaten beschäftige ich mich mit einigen Ihrer hochinteressanten Veröffentlichungen: Stroh im Kopf?, Das innere Archiv (übrigens finde ich die Metapher des Archivs ganz toll!), FREUDE durch Stress; es stehen noch an: Rhetorik-Training, Trotzdem LEHREN. Meine Mitbewohnerin habe ich auch schon „angesteckt“. Ein herzliches Dankeschön für Ihre Bemühungen, diese Welt ein bisschen lebendiger und aufregender zu machen!
======= sagen Sie allen „mitinfizierten“, daß man am besten mit trotzdem lehren BEGINNEN sollte, dann stroh und archiv, damit man alles darin mit dem wissen aus trotzdem... lesen kann!

Es gab für mich aus diversen Gründen Anlass, mich mit neuen Methoden des Lernens zu beschäftigen – und zum Glück bin ich dabei auf Sie gestoßen:
1) Ich befinde mich z.Zt. in der Recherchephase meiner Magisterarbeit (existenzielle Identitätssuche in der europäischen Literatur um 1900; ich analysiere im Hinblick darauf einen deutschen, einen französischen und einen spanischen Roman). Bevor ich mich daran machte, ein Thema für meine MA zu suchen und dann einen Titel zu formulieren, habe ich zunächst nach interessanteren Wegen, eine wissenschaftliche Arbeit anzugehen, gesucht. (An dieser Stelle einen riesengroßen Dank für die ABC-Listen-Technik. Mit meinen früher recht unstrukturierten Gedankengängen wäre ich nicht zu einer solch treffenden Formulierung des MA-Themas gekommen; O-Ton mein Prof: „Ich hätte Ihr Thema nicht besser formulieren können.“).2) Ich gebe seit zwei Semestern Tutorien für Spanisch. Da wir Tutoren keine Anleitung zum Unterrichten bekommen haben, habe ich selbst nach Alternativen zu sturen Grammatikübungen gesucht (ich bin im spanischsprachigen Ausland aufgewachsen und muss die Grammatik selbst auch erst mal verstehen :).
======== schade, daß Sie oben mein SPRACHENLERNEN LEICHT GEMACHT (büchlein und gleichnamige DVD) nicht erwähnt haben. schließlich ist die sprachlernmethode (vokabelpauken verboten) die erste meiner methoden, die ich bereits anfang der 1980-iger jahre publiziert hatte!

3) Generell war ich immer recht unglücklich mit meinem Lernverhalten gewesen. Ich kann mich schnell für Dinge begeistern, ich habe gute Noten, aber hängen bleibt so unbefriedigend wenig!
====== wahrscheinlich zuviel pauken, zuwenig lernen. gelerntes kann man de facto nicht wirklich vergessen, gepauktes hat man nie wirklich „gelernt“, also verliert man es aus einem zwischespeicher, nicht aber aus dem „echten“ gedächtnis.

Außerdem interessiere ich mich sehr dafür, wie Sprache funktioniert, inwieweit Sprache und ihre Metaphern das Denken beeinflussen, etc. Den Gedanken Sprache als Analogie und Interpretation der Welt finde ich faszinierend.
======= vgl. meine DVD.s und gleichnamige büchlein VON NULL AHNUNG ZU ETWAS... (bisher: chinesisch, japanisch, arabisch und türkisch), hier lernen Sie auch eine menge über ihre eigene (indoeurop.) sprachfamilie!

Jetzt zu meinem Anliegen: Ich habe einige Stunden und Tage die Pinwand durchkämmt
====== wir haben keine PINWAND. meinen Sie die wandzeitung?????

und einige Tipps aus Beiträgen entnommen, aber keinen konkreten Beitrag zum Abfassen einer (geistes)wissenschaftlichen Arbeit gefunden. Ich hoffe, dass mein Beitrag - sozusagen als Zusammenfassung - auch anderen Studenten helfen kann. Außerdem wäre es ganz toll, wenn Sie mir sagen könnten, ob ich auf dem richtigen Weg bin und ob Sie mir (uns?) noch zusätzliche Hinweise geben können! Es gibt leider sehr wenig interessant geschriebene (geistes)wissenschaftliche Literatur, daher kämpfe ich mich durch (wie Sie das an einer Stelle so schön formuliert haben) regelrechte Bleiwüsten. Selbstverständlich schaue ich mir zunächst das Inhaltsverzeichnis an und überfliege es kurz, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dann stelle ich (kapitelweise) Fragen, die ich durch den Text beantwortet haben möchte. Während des Lesens fertige ich eine ABC-Liste an, die ich danach farbig strukturiere/markiere (d.h. ich habe unterschiedlich-farbige Textmarker, die ich bestimmten Themen zugeordnet habe). Außerdem mache ich manchmal KaWa’s zu Schlüsselwörtern und wende die Zitate-Technik an.
Ich stelle mir vor und hoffe inständig, dass ich nach Abschluss der Recherchephase anhand der ABC-Listen, KaWa’s und angefertigter Zitatekärtchen noch weiß, was der einzelne Autor wozu gesagt hat?! Meinen Sie, dass das so sein wird?
======= ich lege für jedes wichtige werk ein heft oder eine kladde an. dort schreibe ich sowol die ABC-listen hinein, als auch einige KAWA.s zu wichtigen schlüsselbegriffen aus dem buch. etwaige zitate stehen dann mittendrin, im zusammenhang mit dem umfeld, in dem ich sie fand...

Früher habe ich komplette Zusammenfassungen geschrieben, aber das nimmt immer so viel Zeit in Anspruch und ich weiß nicht, ob es sich lohnt, angesichts der Massen an Büchern so viel Zeit zu investieren (Ihre Texte lese ich sowieso schon fast häufiger als welche zu meiner MA…). Meinen Sie, dass es trotzdem sinnvoll ist, beispielsweise zu jedem Kapitel ein oder zwei Sätze zu schreiben? Es fällt mir oft schwer, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden.
======= dann könnten Sie das trainigs-programm auf der DVD: GENIALITÄTSTRAINIG mit ABC-listen durchlaufen. dort lernen Sie u.a., wie man das WESEN-tliche findet, hierzu gibt es auch zwei foren (hinter dem paßwort), nämlich MÄNTYLÄ und KNICK-SPIEL, weil das so wichtig ist! danach reichen ABC-listen (vgl. auch mein büchlein „intelligente wissens-spiele“) mit einigen fußnoten.

Abgesehen von dem eigentlichen Lesen höre ich mir auch Podscasts und Hörspiele, die meine MA betreffen, an. Ich spreche auch mit Freunden über einzelne Aspekte der Arbeit, wodurch ich neue Einsichten gewinne.
======== ich kann mir vorstellen, daß Sie sich mit den empfohlenen titeln oben (alle sehr preiswert!) die notwendigen techniken für das, was Ihnen noch fehlt, antrainieren können. das hätte man auf der schule lernen müssen, gell? zwar machen mehr und mehr lehrkräfte bereits mit, aber insgesamt wehren doch noch immer zu gehirn-gerechtes vorgehen ab. es lehrt nämlich nicht nur „merken“, sondern DENKEN und das war bisher an den meisten schulen nicht wirklich lernziel...
vfb

Ich freue mich sehr auf Antwort von Ihnen und bedanke mich im Voraus!
Mit herzlichen Grüßen, Anke

Magisterarbeit Buchtip 24.10.08

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, da ich regelmäßig die Wandzeitung lese, bin ich auch über den Beitrag "Magisterarbeit" vom 21.10.08 gestolpert. Dort wurde um Tipps zumSchreiben der Masterarbeit gebeten. Ich fand Ihren Tipp, Mantylä zu spielen, sehr interessant, ich spiele das sehr gern, und ich habe auch kaum Probleme bei Texten Wichtiges herauszufiltern, jetzt sehe ich den Zusammenhang.
======= dann beziehen Sie sich auf die DVD „Genialitätstraining mit ABC-Llisten“? (Es ist immer hilfreich, wenn man angibt, woher man etwas weiß, weil ich dann weit gezielter kommentieren kann).

Eigentlich schreibe ich Ihnen aber, weil ich der Leserin Anke ein Buch ans Herz legen möchte: "frei geschrieben" von Judith Wolfsberger aus dem Böhlau-Verlag 2007. Ich habe dieses Buch durch meine Mutter kennengelernt und verschlungen. Ich bin zwar noch nicht in der Situation,eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreiben zu müssen, da habe ich noch 2 Jahre Zeit, aber natürlich hängt die Diplomarbeit wie das Damoklesschwert über jedem Studenten...
Nach der Lektüre des Buches ist es verschwunden. Angefangen von Zeitplan, Kommunikation mit dem Betreuer, Schreibmethoden um Blockaden zu lösen werden noch viele andere Themen angesprochen und auch tolle Buchtipps gegeben. Und ganz wichtig: wie finde ich Literatur zu meinem Thema? Wie lese ich diese? Auch die Wichtigkeit der Formulierung einer Kernfrage wird angesprochen. Meiner Meinung nach sollte jeder, der in der Situation ist, schreiben zu müssen, dieses Buch gelesen haben. Es gibt Mut und so viel Hilfe für alle möglichen Themen, dass man das beim ersten Lesen gar nicht alles beachten kann. Ein Buch zum immer und immer wieder lesen, und zum "Einkaufen" von hilfreichen Ideen, wie Sie immer sagen. Ich bin überzeugt, dieses Buch würde Anke gute Dienste leisten.
======== danke für den tip, wenn sie es nicht liest, werden sicher einige insider zugreifen.
:-))
vfb

Liebe Grüße, Sarah Langer