Wie motiviere ich meine Tochter für die Schularbeiten? 1.10.08

Hallo Frau Birkenbihl, meine Tochter ist 8 Jahre alt und geht in die 3. Klasse. Grundsätzlichist sie ein aufgewecktes interessiertes Mädchen. Sie hat aber keine Lust, aus eigenem Antrieb irgendetwas für die Schule zu machen. Sie erwartet immer von mir, dass ich die ganze Zeit neben ihr sitze und ihrdie gleichen Dinge immer und immer wieder erkläre und ihr bei denHausaufgaben helfe. Dazu habe ich aber keine Lust (dauernd quasi"Händchen" zu halten). Bin auch der Meinung, dass es ihr auf Dauer nicht hilft. Wenn ich nicht bei ihr bin, macht sie gar nichts, selbst wenn sie vorher ein oder zwei Aufgaben selbständig bearbeitet hat. Wenn ich neben ihr sitze, dauert es auch ewig, bis sie etwas macht, sucht dauernd Ausreden (Hunger, Toilette oder will mir etwas erzählen) um die Hausaufgaben zu verzögern. Dieses Herumtrödeln macht mich mittlerweile richtig wütend. Sie kann die Aufgaben, die ihr gestellt werden grundsätzlich bewältigen. Das beweist sie letztendlich immer dann, wenn ich ihr androhe, geliebtes Spielzeug wegzunehmen (was sie noch nicht beeindruckt) und es dann auch wirklich mache. In diesem Moment, keinesfalls früher, reagiert sie und schafft die Aufgaben, egal welcher Art, in für sie kurzer Zeit. Diese Wegnehm-Maßnahmen missfallen mir extrem, ich finde aber keinen anderen Weg, sie dazu zu bringen, die Hausaufgaben überhaupt zu machen. Ich habe auch schon versucht, die Sache zu ignorieren und sie ohne Hausaufgaben in die Schule gehen lassen. Daraufhin wollte sie nicht mehr in die Schule gehen (wo sie ansonsten sehr gerne hingeht). Es geht einfach um die Hausaufgaben, sie sieht es einfach nicht ein, dass es so etwas überhaupt gibt.
Gleichzeitig beschwert sie sich aber bei mir, dass die anderen Kinder kaum Fehler machen und es Kinder gibt, die besser sind als sie.
Haben Sie eine Idee, wie ich meine Tochter zur Mitarbeit bewegen kann?
========== nachdem Sie viel zu lange daneben gesessen haben, haben Sie sie daran GEWÖHNT, Sie müßten sie quasi erst ENTWÖHNEN und da die hausaufgaben meist langweilig sind, bieten sie keine intrinsische motivation, also produziert sie kein DOPAMIN (das ist der neurotransmitter, den man als MOTIVATOR bezeichnen könnte) und ohne dopamin hat man halt einfach „null bock“, neurophysiologisch völlig klar. k
ennen Sie meine DVD.s genial lernen/lehren? machen Sie manchmal gehirn-gerechte lernspiele mit ihr? kennen Sie meine büchlein „intelligente wissens-spiele“ oder „lernen lassen“? dort gibt es viele lern-spiele und -strategien, mit denen andere eltern mit guten erfolgen arbeiten. angenommen, sie soll einen aufsatz schreiben, kann man das denken z.b. mit ABC. oder KaWa.s „ankurbeln“, wenn es aber dann läuft, will man auch weitermachen, weil sich die gedanken quasi aufdrängen (im gegensatz zu einem „mir fällt nix ein“). haben Sie denn solche maßnahmen schon je versucht? bzw. haben Sie je über hausaufgaben-betreuung nachgedacht? im gegensatz zur nachhilfe, sitzt hier auch nur jemand, der vor allem "händchen hält". aber wenn sie dinge, zu denen sie in der lage ist, prinzipiell nicht tut, und wenn hausaufgaben nur ein BEISPIEL dafür sind, dann liegen Ihre probleme woanders und das ist nicht meine baustelle. die gefahr besteht nämlich auch...
vfb

MB

31. Oktober 2008
Liebe mutter mb. wir haben genau das selbe problem, junge, 8, 3, klasse. cleveres bürschchen, ganz sicher. haben uns lange zeit aufgerieben mit der danebensitzmethode (fehlmethode) haben uns mit der lehrerin geeinigt, das wir bei den HA einen wecker aufstellen für 30 min. in dieser zeit hat er die chance, die durchaus machbaren, HA zu schaffen. alles was er in der zeit nicht schafft, ist eben nicht gemacht und entsprechend gewertet. Bisher ist es ihm nur einmal passiert, war wohl sehr unangenehm sich selber dafür verantworten zu müssen. armes kind. ich weiß das er langsamer ist als andere, aber nicht doof. er ist wie ich früher. manchmal ändern wir die HA einfach.
machen aus wortleisten lustige texte- wobei er mehr schreibt, als ihm bewußt ist.-kleben kleine bildchen dazu o.ä. trifft bei den lehrern nicht immer auf wohlwollen-thema verfehlt- stört mich wenig, kann auch mit den eintragungen im HA- heft leben und lachen. wenn es mich stört rede ich mit den fachlehrern oder bewerte kritisch die eintragungen.ich glaube keiner der lehrer liebt mich dafür. ich führe jetzt ein festes regiment was die HA angeht, denn leider haben wir dieses schulsystem und unsere kinder müssen es überleben. also viel glück. das wird schon. ach so. wir nehmen nichts mehr weg (spielzeug) wir belohnen am ende der woche nach stempelsystem täglich. mann, das wirkt.
========= danke für Ihr feedback. zeigt wieder einmal, daß gute und engagierte bildungs-NAHE eltern schul-schäden ENTGEGENWIRKEN können, während kinder in bildungs-FERNEN familien in diesem system null chance hätten. allen kindern mit solchen eltern viel glück und allen anderen gnade gott in einer zukünftigen wissensgesellschaft. vielleicht findet sich JEMAND, der Ihnen hilft (z.b. mit birkenbihl-tools wie ABC.s KaWa.s etc., die beiden techniken allein bringen schon enorm viel!)
vfb

doris