Lernen in Abhängikeit
von der Tagesform 28.9.08
Hallo, Während ich
über ihre Ratschläge zum Thema lernen (Lernkurve, Real - Mental, aus
10Min üben wird 15Min [ich habe die exakten Titel leider grade nicht griffbereit])
nachgedacht habe spielte ich mit einem Geschicklichkeitsspiel aus Holz, was
ich oft beim Nachdenken mache. Mir ist aufgefallen, dass ich dadurch viele dieser
Themen erlebe und überprüfen kann, da ich seit Monaten damit herumspiele.
Es ist höchst unterhaltsam wie gut meine Fortschritte mit der Lernkurve
übereinstimmen. Außerdem mache ich unglaubliche Fortschritte im Verhältnis
zur Zeit mit der ich damit spiele. Ich führe das darauf zurück, dass
ich ganz automatisch oft aber kurz daran sitze. Bei vermeindlich wichtigeren
Dingen traut man sich ja leider selten soetwas bewusst zu machen.
========= aber diejenigen, die es wagen, werden reich belohnt. herr dr. böhm
(unser lehrer-ausbilder) und ich haben im TRAIN-THE-TRAINER-SEMINAR, das bald
als CD-ROM erscheinen wird) zwei kostproben gegeben: einmal mit einer tätigkeit,
die uns eigentlich zu schwer war, und eine, die unserem kompetenzbereich entspricht.
in beiden fällen haben wir (nachweislich) 25 übungen absolviert, um
den anfang des trainingsprozesses zu zeigen und man HÖRT, daß wir
bei dem zu schweren stück kaum vorankommen. er spielt geige, ich übe
einen arabischen satz. beim 2. beispiel, ebenfalls mit 25 übungs-sequenzen,
hört man den fortschritt sehr wohl, schon 25 mal bringen ganz schön
weiter, wenn man auf dem eigenen niveau trainiert. solche selbst-versuche kann
man mit kurzen trainingseinheiten machen (pro versuch 1 minute), pro tag ein
- bis zweimal und nach einem (halben) monat beginnt man einzuschätzen,
was da im hirn alles passiert. wer das einigemale mit KLEINIGKEITEN probiert
hat, wird irgendwann echte trainingsaufgaben so angehen. diejenigen meiner coaching-klienten,
die es endlich gewagt haben und einige wochen/monate durchhalten, sind inzwischen
be-GEIST-ert!!!
Heute war ich auffällig
schlecht in dem Spiel. Manchmal hat man einfach einen guten oder schlechten
Tag. Bei einer Prüfung ist das entweder erfreulich oder weniger erfreulich.
Aber wie beeinflusst das den Lernprozess? Ich habe mich gefragt ob man an guten
Tagen (um mal ein positives Beispiel zu bringen) weniger machen muß für
denselben Erfolg oder ob man grade an den guten Tagen mehr Zeit investiert,
weil man an ihnen eine gute Chance hat in der Lernkurve zu steigen. Oder sollte
man sie einfach außer Acht lassen und wie immer weitermachen?
======= gemäß der lernkurve nach george LEONARD gibt es sog. LERN-PLATEAUS,
an denen wir nicht weiterkommen. das ist die zeit, in der die nervenbahnen konsolidiert
werden. ich benütze gern die metapher von dem autobahnen, die jetzt asphaltiert
werden. solange dies geschieht, haben Sie eine Baustelle, diese
verschwindet jedoch sofort, wenn Sie zu trainieren AUFHÖREN. nur durch
weitermachen, bleibt sie bestehen und die nervenzellen werden myelisiert, danach
ist die aktion sicherer, schneller und automatischer als vorher. dann geht es
eine weile weiter, bis das nächste plateau kommt. es ist erschreckend,
daß leute nach jahren in schulen keine ahnung von diesen einfachen erfahrungen
bei einem lernprozeß haben, nicht wahr???
vfb
mfg
David B |