Rechts und links unterscheiden 13.9.08 Seit meiner Kindheit habe
ich ein Problem mit dem spontanen Verständnis der Wörter "rechts"
und "links". Als Kind erklärte mir meine Mutter einmal, wo rechts
und links ist. Damals saß ich auf einem bestimmten Platz in unseren Wohnzimmer
und merkte mir dieses Bild (links die helleTapete und rechts die dunkle Schrankwand).
Bis heute (mit Mittedreißig) erscheint mir unwillkürlich dieses Bild,
wenn ich mit den Wörtern "rechts" und "links" konfrontiert
werde, und mit Hilfe des gespeicherten Bildes kann ich die Richtungen zuordnen.
Allerdings dauert das immer ein paar Sekunden und funktioniert nicht unter Zeitdruck;
wenn ich auf Zuruf sehr schnell reagieren muß, ist meineTrefferquote nur
50 % (also Zufallsprinzip). Ich habe überhaupt kein Problem mit den Richtungen
an sich; ich weiß z.B. immer ohne nachzudenken, auf welcher Straßenseite
ich fahren muß. Mein Problem ist vielmehr die Zuordnung der Richtungen
mit den Worten. Im Straßenverkehr stört das v. a. in Verbindung mit
der Regel "Rechts vor links.". Die hat man uns nämlich in der
Fahrschule als Worte eingetrichtert, so daß ich immer erst die Richtungszuordnung
anhand meines Wohnzimmer-Bildes machen muß und nicht so schnell reagieren
kann. Ich arbeite nun seit einiger Zeit daran, mir ein neues Bild einzuprägen,
auf dem ich mir von rechts einmündende Seitenstraßen vorstelle und
mir dazu merke, daß die Verkehrsteilnehmer von dort Vorfahrt haben; das
funktioniert mittlerweile schon ganz gut - ich muß nur endlich dieses
verbale "Rechts vor links" aus dem Kopf kriegen, das mir immer wieder
in die Quere kommt. Nun habe ich gehört,
daß ich mit dem Problem nicht allein bin, sondern ein bestimmter Prozentsatz
der Menschen ähnliche Schwierigkeiten hat. Gibt es dazu Forschungen,
die evtl. auch die Ursachen beleuchten (also ob es genetisch angelegt oder psychisch
verursacht ist)? Gibt es Tricks, wie man
diese Schwäche überwinden und die Wörter künftig schneller
mit den Richtungen verbinden kann? Andreas Beitinger |