Nomenspiel mit Stadt-Land-Fluss-Effekt 15.8.08

Liebe Frau Birkenbihl. Wie angekündigt hier eine Idee aus meinem Schulunterricht mit 11- und 12jährigen Schülern.
Wir begeben uns auf Wortartensuche: Dazu verwenden wir einen guten Text (ein Text, der zum Nachdenken anregt, ein Zitat etc.). Bevor zum eigentlichen "Nomenspiel" übergegangen wird, sollte nach dem Lesen des Textes darüber geredet werden können, für die Möglichkeit Fragen und Assoziationen darüber äussern zu können (unbedingt in der Lektion einplanen). Anschliessend fragen wir uns zu welcher Wortart die einzelnen Wörter zählen. Dafür verwenden wir entweder zwei A4-Blätter quer und nebeneinander gelegt oder ein A3-Blatt quer. Diese sind in zehn Kolonnen eingeteilt - für die zehn Wortarten (bzw. bei der Glinz-Grammatik in fünf Kolonnen, für die fünf Wortarten). Die Schüler tragen zuerst für sich ein, ordnen die Wörter also den Wortarten zu (hier können als Variation die Kinder sich bei jedem Wort sich auch überlegen, wie sicher sie mit diesem Eintrag sind). Dann wird in der Kleingruppe (z.B. zu zweit, dritt bis maximal zu viert) ausgetauscht werden - erste Korrekturen/Ergänzungen finden statt.
Auch sollen die Kinder die Möglichkeit haben in diesem Setting im Grammatikbuch nachschlagen zu können, sich also gut informieren zu können. Anschliessend wird in der Klasse verglichen. Die vorher unbekannten/unsicheren Wörter werden von den Kindern in ihre persönliche ABC-Liste (für die jeweilige Wortart) eingetragen. Damit haben sie auch ein Nachschlagewerk (die Kinder besitzen einen sogenannten "Listen-Ordner"). Damit können sie auch für weitere Spiele und Arbeiten diese Listen immer wieder konsultieren. Übrigens kann dann mit diesen Listen zum Beispiel die Spielvariante "Knick-Spiele" durchgeführt werden: Ich bzw. ein Schüler liest Wörter aus einer Wortartenliste vor, die anderen versuchen herauszufinden um welche Wortart es sich handelt. Umgekehrt könnte man eine Wortart nennen, die Schüler versuchen jetzt Wortbeispiele zu dieser Wortart zu nennen. Das heisst, sie erstellen jetzt zuerst ABC-Listen zur gefragten Wortart. Anschliessend wird ausgetauscht. Man kann sich gut vorstellen, wie viele Varianten mit solchen Spielen kreiert werden können. Ich selbst entwickle auch spontan solche Dinge und probiere sie auch aus. Meistens sind sie ein voller Erfolg, d.h. stossen auf grosse Resonanz. Vor den Schulferien spielten wir mit solchen Listen. Als ich wieder ein solches Spiel angekündigt hatte jubelten die Kinder vor Freude - es macht echt Spass! Vielen herzlichen Dank für die tollen Impulse, liebe Frau Birkenbihl.
======= und danke Ihnen für diese schilderung. klingt wunderbar! gehört in die kategorie „wenn lehrkräfte mir MIT leuchtenden augen VON den leuchtenden augen ihrer schülerInnen erzählen!“ danke! in ihrem fall AKUSTISCHE leuchtende augen, weil Ihre kinder sogar JUBELTEN. so schön...ich werde Sie mit Ihrer erlaubnis an dr. böhm (unseren lehrer-lehrer für alles außer sprachen) weiterleiten, der schreibt gerade ein buch über birkenbihl-tools im klassenzimmer, vielleicht möchte er es als beispiel für die schweiz einsetzen (wir rufen dann an, Sie haben ja Ihr tel. oben im nicht-druck-bereich angegeben). einverstanden?

Herzliche Grüsse aus Zürich

Robert Rauschmeier