Schwierigkeiten bei Leseanfänger 14.6.08

Liebe Frau Birkenbihl, In Ihrem Buch “Stroh im Kopf” schreiben Sie, dass Kinder ab Grundschulalter das Lesen am Besten durch Schreiben lernen sollten. Mein Sohn ist in der ersten Klasse. Sie haben zwar eine Anlauttabelle bekommen und schreiben damit auch ein bisschen, lernen aber trotzdem noch ganz klassisch die einzelnen Buchstaben und Wörter. Schreiben tun sie anscheinend nicht viel, jedenfalls bekomme ich davon bei den Hausaufgaben nichts mit. Nun hat mein Sohn etwas Schwierigkeiten mit dem Lesen, er braucht ziemlich lange, bis er ein Wort entschlüsselt hat, teilweise verwechselt er auch noch die Buchstaben. Mag sein, dass es auch mit seiner Sprachentwicklungsstörung zusammenhängt, dass ihm das Lesen schwer fällt. Mir wird natürlich gesagt, mein Sohn müsse viel Lesen üben, damit er besser wird. Ich frage mich nun, ob ich mit ihm nicht lieber Schreiben übe, statt Lesen. Das müsste doch auch einen Effekt habe, oder?
======= richtig. am besten sind schreibspiele (nach maria MONTESSORI) bei denen alle spielerInnen „befehle“ schreiben, die jene, die den zettel später ziehen, ausführen müssen. es macht kindern einen riesenspaß, die mutti auf einem bein dreimal hüpfen zu lassen während die mutter ihn auffordern kann, drei erste gedanken zu einem stichwort aufzuschreiben (eine weitere kleine SCHREIB-aufgabe). hier schreibt man dinge, die SINN ergeben, die man sich selbst ausdenkt, statt etwas, zu was man per schule oder übung gezwungen wird. desweiteren würde ich Ihnen zu ABC-listen raten, zu allen möglichen themen, auch zu möglichen handlungen, die man beim SCHREIB-EINE-HANDLUNG-SPIEL spielen kann. diese listen können später jederzeit KONSULTIERT werden, wenn einem gerade zu wenig einfällt. daß dieses KONSULTIEREN im klartext LESEN bedeutet, wird im zuge des HANDELNS nicht als LESEN wahrgenommen, weil man der liste ja ideen oder infos „entnehmen“ möchte!
viel spaß beim SPIELEN! kennen Sie mein denk-model über das lernen von verhalten, namens LERNBERG? Im unteren eingangsbereich muß es spielerisch zugehen, est später kommt das ÜBEN (wenn man im fortgeschrittenen-bereich ist)!
vfb

Viele Grüße

Anne N.