Liebe Frau Birkenbihl! Da
ich sie als eine sehr kompetente Ansprechpartnerin, besonders bei meinem Anliegen
halte, wollte ich mir einfach mal Rat bei ihnen holen.Und zwar geht es um mein
bevorstehendes Studium(Internationales Marketing). Und zwar, bin ich ehrlich
gesagt am zweifeln, ob ich überhaupt IM studieren soll. Dies hat nichts
mit Desinteresse für diesen Studiengang zu tun, sondern ich Zweifel ein
wenig an meinem Können.
Es war nämlich schon in der Schule so, dass ich nie wirklich so die Leuchte
, im Berichte, Aufsätze schreiben war und was sonst noch im Deutschen so
anfiel. Zudem lag mir in fast jedem Fach das Mündliche mehr als das Schriftliche.
Im Englischen war ich immer Durchschnitt. Dafür in Mathe und Kunst (Stichwort:
Kreativität) immer recht gut. Zudem liegt mir Psychologie.Da die letzten
drei Aspekte nun mal auch eine große Rolle im Marketing spielen, möchte
ich meinen beruflichen Schwerpunkt gerne dort festlegen.
Nun, ich weiß einfach nicht, ob ich das Studium schaffen werde und mich
überschätze. Doch der Wille ist da. Was meinen sie, ist da noch was
zu machen um mein "Deutsch-Defizit" auszugleichen? Meine -Hauptsorge-liegt
nämlich eigentlich im Berichte schreiben etc.
======== vielleicht haben Sie besondere blockaden im deutschen, weil man Sie
im unterricht, bei hausaufgaben und schulaufsätzen immer besonders "geprügel"
hatte (z.b. wenn lehrer meinen, den stil "verbessern" zu müssen).
daher könnte es für Sie besser sein, im ausland zu studieren, z.b.
auf englisch?? das können Sie in einer reihe von ländern (sogar in
deutschland auf der einen oder anderen uni), dabei lernen Sie auch tolle leute
kennen, ich bin ja auch in die usa gegangen, damals... ansonsten hätte
es wenig sinn sich jahrelang zu quälen, da wären neuerdings vielleicht
auch fernuniversitäten interessant, weil Sie da konkrete studienberater
haben, mit denen man vielleicht aushandeln könnte, daß inhalt wichtiger
als form sein könnte bzw. man könnte sich zuhause jemanden finden,
der bei form ein wenig hilft, wenn man die inhalte selbst gut bringen kann?
letztlich: wie wichtig ist ein akademisches studium für die weiteren pläne?
was wollen Sie danach machen. alles in richtung philosophie (wozu die psychologie
eigentlich mehr gehört als zur medizin, die ebenfalls zu 60% kunst ist)
hat letztlich doch immer wieder mit der beherrschung von sprache zu tun. hmmmm....?
Ich wäre ihnen wirklich
sehr dankbar, wenn ich ein paar ehrliche Antworten bekommen könnte. Selbstverständlich
kenne ich mich mit ihren Methoden aus (Sprachlerntipps für Englische etc),
nur weiß ich nicht genau, was ABC´s, KaWa´s etc. so sehr daran
ändern sollte, dass ich besser im schreiben werden soll.
======= schreiben lernt man nur durch schreiben. ich habe in den usa eingie
jahre lang tagtäglich geschrieben, wenn nicht "echt" (ein paper
fürs college z.b.) dann JOURNALE, essays, kurzgeschichten, sogar gedichte
(einige davon kann man nachlesen in einem büchlein, stories and poems,
vor kurzem neu erschienen). ohne das geht es nicht! und die meisten leute glauben
immer noch, man könnte ab und zu mal was schreiben und dann kompetent sein.
niemand denkt das vom klavierspielen. warum vom schreiben, reden, denken, lernen?????
Bitte liebe Frau Birkenbihl,
helfen sie mir, denn meine Zweifel sind auch sehr durch meine Eltern entstanden...doch
ich möchte so gerne studieren und weiß einfach, dass ich es durch
die richtigen Methoden schaffen kann, nur überwiegen meine Zweifel dennoch.
====== wenn Sie mit METHODEN viel viel training meinen, dann ja, es gibt keine
methoden für schnellen fähigkeitserwerb in tätigkeiten, die eingeübt
werden müssen. wenn es das gäbe, wäre der erfinder über
nacht multi-mulliardär!
Liebe Grüße Katharina
P.S: Mein eigentlicher Wunsch
war es Fotografin zu werden, doch wissen sie, erstens sind die Jobchancen auf
dem Arbeitsmarkt eher bescheiden und zweitens möchte ich nicht in der Einöde
in einem kleinen Fotostudioenden und mal darauf warten, bis irgendwann ein Auftrag
hineinflattert. Ich mag es unwahrscheinlich gerne, mit Menschen, im Team zu
arbeiten und somit einfach von vielen, intelligenten Menschen umgeben zu sein.
Ich finde ihre Methoden auch so toll, dass ich sie künftig in meinen Beruf
einsetzen möchte. Deshalb wäre Marketing schon toll!!
======= prüfen Sie, ob Sie ihren eigentlichen wunsch nicht doch nachgehen
können. er würde Sie be-GEISTERN. das mit dem studium überzeugt
mich nicht. überzeugt es Sie??
vfb
14.
Juni 2008
Sehr geehrte Frau Birkenbihl! Bei meinen immer wiederkehrenden
"Besuchen" in der Wandzeitung bin ich auf diesen Artikel gestoßen
und möchte der Schreiberin, wenn Sie erlauben, gerne folgendes zu Ihrem
Wunschberuf Fotografin sagen - da wir selbst seit geraumer Zeit in diesem Bereich
tätig sind.
Es ist leider nur allzu richtig daß die Chancen für junge Fotografen
gering bis katastrophal sind. Im Besonderen seit der Digitaltechnik. Vor allem
weil viele Amateure und auch Firmen selbst "tätig" werden wenn
sie mal schnell ein Foto brauchen. Und so müssen viele Fotografen zusperren
weil es heute so einfach ist selbst ein Foto zu machen. Und ist ein Bild nix
geworden - korrigiert man sofort vor Ort, weil man den Fehler ja sofort sieht.
(Wir sagen immer, Digital Fotografieren ist gehirngerecht, weil man via Display
eine sofortige Rückmeldung über das Ergebnis bekommt).
======== wenn Sie bei gelegenheit mal den begriff gehirn-gerecht (mit und ohne
bindestrich) in der wandzeitung SUCHEN, werden Sie interessantes lesen können...
mein gehirn-gerecht hat den bindestrich, und dann finden Sie heraus, ob Sie
den begriff in zuk. auch MIT schreiben wollen... :-))
So kommen natürlich
auch viele Amateure in den Genuss bessere Fotos zu machen als davor, wo man
tage- wochen- oder monatelang auf die Ergebnisse des Filmes gewartet hat.
======== das tolle heutzutage ist, daß mit der sofortigen erfolgskontrolle
auch die lernkurve weit schneller STEIL wird. beim früheren fotografieren
und filmen dauerte es jahre, bis man aus seinen fehlern lernen konnte, weil
die zeit zwischen fehler und lerneffekt zu lang war. wenn das feedback innerhalt
von 3 sekunden kommt, ist es am besten und wirklich gehirn-gerecht (mit bindestrich,
haha).
Zurück zum Berufswunsch
Fotografin, gibt es meiner Meinung nach, selbst hinsichtlich rarer und überfüllter
Ausbildungsplätze, ein grosses Aber...Ich glaube auch, daß wenn man
von einem "Ruf" beseelt ist, soll man das auf jeden Fall versuchen.
Es kann nur sein, daß der Weg etwas steiniger ist. Nach wie vor sind hervorragende
Fachleute wie zb. Ohlbaum im Portraibereich oder Spezialisten wie Staud sehr
gefragte Fotografen - um nur zwei unter den vielen zu nennen.Wie gesagt, es
kann schwierig oder auch gar nicht möglich sein, einen Ausbildungsplatz
zu bekommen, aber erstens gibt es einige Möglichkeiten sich auf dem 2.Bildungsweg
einige Grundlagen zu erwerben und dann würde ich versuchen bei den Grossen
der Branche insofern zu partizipieren indem ich einfach mal fragen würde
(möglichst persönlich und vorher über den Betrieb eingehend erkundigt)
ob ich eine Zeit lang zusehen darf - dabei kann man eine ganze Menge lernen.
Ich weiss, dabei verdient man nichts - trotzdem kann man eine Menge dabei "gewinnen".
Nebenbei gesagt, gibt es auch ein grosses Angebot an Fachliteratur zu jedem
Thema der Fotografie.Diese Tips kann ich geben, weil wir selbst Autodidakt waren
und auch weiss, daß das von anderen Zukünftigen fallweise so gehandhabt
wird.In diesem Sinne wünsche ich der Schreiberin viel "Glück"
(im Sinne, mit entsprechender Hartnäckigkeit glückt es dann auch)...
======= danke für Ihr feedback, das wegen seminarreisen und pfingsten leider
ein wenig hier herumlag, aber die schreiberin wird sich heute auch
freuen.
vfb
lg.
riki wunderer |