Schreibanfänge gehirn-gerecht 17.3.08 Liebste Frau Birkenbihl!Ich
habe mich bezüglich unserer Thematiken (Gabriel und ich) auseinandergesetzt
und noch ein paar DVDs und besprochen, von Ihnen vorgeschlagenen Seiten und
Bücher gelesen... die DVD Lehren-trainieren-ausbilden 2006 hat dann einen
Knopf in meinem Hirn gelöst.... Gabriel wurde das Schreiben
mit seiner linken Hand falsch beigebracht, von Sitzhaltung bis Stifthaltung
bis Stiftführung (bei Druckschrift hielt er noch einigermaßen richtiger
den Stift, Sitzhaltung und Heftführung war immer falsch für einen
Linkshänder)...einfach alles!!!! (Wie entsetzt ich bin!!!) Seit er seit
einigen Wochen nur noch mit Schreibschrift schreibt, wird es zunehmends zum
Problem, deshalb hab ich es ja entdeckt und Daheim in den paar Minuten, wo er
Aufgabe macht(bei uns dauern die eh Stunden), kann ich das natürlich nicht
"umerlernen", korrigieren versuchen, der flippt aus, wenn ich ständig
was dreinspreche und korrigiere, klar... so versuchte ich ihm immer mal zu sagen,
daß mir nicht richtig vorkommt,wie er den Stift hält, (versuchte
zu zeigen) und wie er über die Schrift rutscht, fest aufdrückt, daß
seine Hand ganz schwarz ist, verkrümmelt dahockt und den Kopf fast auf
dem Tisch liegen hat, da fehle Übersicht, er könne nicht sehen, was
er schreibt. Ich halte so, er muß das linksrum auch so machen,(habe es
mit der linken hand gezeigt) wir haben einiges versucht, doch in der Schule
macht er es schließlich 4-5 Stunden anders rum...und damit die Aufgabe
irgendwann auch mal zu Ende ist,und all die Aufreibungen, ließ ich ihn
halt machen.... jetzt hat er mit der Weile eine fast perfekte "Hackenhaltung",
kommt damit aber eh nicht zurecht, ich glaube, das ist eher ein Kompromiß
für ihn gewesen(er ist ja auch arm, wenn ich ständig korregierend
einlenken muß). Ist das nicht ein wunderschönes "Schulbeispiel"
für Sie??? Ich habe mit der Weile jetzt
all das Material und all jene Übungen Daheim, ihm seine Schreibweise richtig
beizubringen.... glauben Sie, daß es Sinn macht, oder verwirre ich ihn
nur mehr damit und richte vielleicht auch noch andere Schädigungen an? Es gäbe Nachschwungübungen,
wo es rein nur darum geht, die lockere Sitzhaltung sich mal anzugewöhnen,
bin mir aber jetzt nicht sicher, ob wir damit anfangen sollten zu arbeiten,weil
die für Schreibanfänger sind (was er ja so gesehen jetzt wieder ist)
oder ob wir mit leichten Schreibübungen und Buchstabenübungen anfangen
sollten...was können Sie dazu sagen, wie meinen Sie, wäre es besser
oder gehirn-rechtiger in diesem Sinne zu tun? Sollte ich das überhaupt
jetzt angehen (in den Osterferien wollten wir uns mehrmals täglich ans
üben machen, und während der Schulzeit wollten wir täglich einige
Minuten üben) oder auf die Sommerferien warten? Gibt es Ihrer Meinung nach
was, das wir beachten sollen, wenn wir das mit Schule parallel machen?? Und glauben Sie, daß
wir es schaffen können, daß er wenigstens für kommendes Schuljahr
den Streß durch diese Fehlhaltungen weg hat und er in neuer Haltung und
neuer Form schreiben kann? Gabriel ist äußerst
motiviert, und möchte es gerne umlernen, wir haben aber leider nicht nur
Spaß dabei....es ist ja, als würde er neu schreiben lernen... und
es funktioniert natürlich nicht gleich von vorne weg, daß er schreiben
kann nur halt mit der neuen Haltung... im Grunde muß er die Buchstaben
fast neu lernen... jetzt hat er mal gesehen,was ich ihm gesagt habe. Er muß jetzt mal aufmerksam
werden auf seine "Fehlhaltungen"? Wir haben auch nicht die
Problemchen jetzt wegen des Trainings,daß er das nicht durchsteht und
nicht machen möchte, sondern wie immer mit den Aufgaben, denn die stregen
an, da soll er ja noch beibehalten, bis er das andere vollständig kann...oder
was meinen Sie dazu?(ich könnte heulen und schreien, so leid tut er mir
und ich auch, ist ganz schön hart!) Haben Sie Rat und Vorschlag für
uns???? Auch, wie ich ihm Kügelis
streuen kann fürs Aufgaben machen im allgemeinen und speziell jetzt bei
Hausschreibaufgaben für die Schule? Daß er das durchsteht und so...??? Vielleicht können wir
irgendwas verbessern, eine Art Überbrückung machen oder was weiß
ich... ich hab echt keine Ahnung, und noch weniger, wie ich ihm das Durchhalten
schmackig machen kann...er hat zwar ansatzweise kapiert,daß es ähnlich
wie wenn er beim Klavierspielen sitzt ist, aber jetzt wurde er zum ersten Mal
mit den Schwierigkeiten konfrontiert, daß er nicht gleich einfach drauflosschreiben
kann und es schon total gut kann bei der Aufgabe (er wollte sie überhaupt
in neuer Haltung und auf die neue Art machen, das geht aber nicht, so mußte
er seine verkrampfte Fehlhaltung wieder einnehmen, wurde wieder voll müde,
aggressiv, ausflippig, lustlos, verzweifelt, handgreiflich....). Er meint von
selbst, daß er sich mit der neuen Haltung wohler fühlt, deshalb würde
er sie gerne schon beibehalten. ui, das wurde aber jetzt
schön lange, sorry, war nicht so meine Absicht. Und jetzt, bin ich schon
gaaanz toller Insider (hab schon fast die ganze Wandzeitung gelesen), darf ich
jetzt dahintergucken und das Paßwort haben? DANKE für IHRE Arbeit,
danke, daß SIE für uns an der Front waren und sind... Michaela Prassl |