Vietnam, Afghanistan, Irak 7.03.08

Liebe vfb, ich finde Ihre Site sehr spannend. Normalerweise lese ich oft in der Wandzeitung und bei Texte, neuerdings höre ich aber auch Ihre Podcasts und schaue ich die neuen Videoclips - wann kommen übrigens neue Kawas? Es ist so spannend, zuzuschauen, wie sie entstehen. Seit ich das gesehen habe, habe ich erst richtig angefangen, eigene anzulegen. Das ist extrem spannend...
======= ich hatte kameraprobleme, die scheinen aber jetzt gelöst. wenn sich die neue anlage bewährt, bald wieder!

Heute möchte ich einmal selbst eine Frage stellen. In der Hoffnung, daß Sie auch eine derart themenfremde Frage beantworten werden,
======= wenn es mich interessiert, gerne auch solche fragen...

Es gab neulich eine Diskussion in der jemand behauptete, die Amerikaner führten ihre Kriege alle außerhalb ihres Landes und so müßten nur die betroffenen Länder – z.B. Vietnam, Afghanistan und Irak – an den Kriegsfolgen leiden. Frage: Worin bestehen diese Kriegs-FOLGEN im Falle Vietnams genau?
======== ich nehme an, Sie sind noch recht jung und kennen den vietnam-krieg nicht mehr aus eigener erfahrung: vietnam wird noch generationen an den folgen des damals von den USA in riesigen mengen versprühten giftes „agent orange“ leiden, die anzahl der mißgeborenen kinder ist erschreckend. und heute leiden afghanen darunter, daß ständig (im statistischen schnitt täglich 44) zivilisten sterben. auch der irak leidet daran, daß man ihn „ins Mittelalter zurückgebombt“ hat, denn damit wurde die infrastruktur zerstört. der irak war ein fortschrittlicher säkulärer staat gewesen, ehe man ihn zerstört hat. und, was vielen meiner bekannten nicht wirklich klar ist: wenn elektrizität fehlt, fehlen nicht nur annehmlichkeiten wie glühbirnen, radio, fernsehen u.ä. sondern man kann in einem heißen land keinen kühlschrank betreiben hygiene und gesundheit), auch funktioniert die kanalisation nicht, was in eine großen metropole weitere probleme für hygiene und gesundheit mit sich bringt. allerdings kommt amerika nicht ganz „leid-los“ aus, denn viele soldaten kehren aus einem krieg zurück, die sie selbst nicht wirklich bejahen (im gegensatz dazu, wenn ein soldat DIE EIGENE FAMILIE SCHÜTZT). wer die heimat, das dorf/die stadt und die familie und freunde schützt, kann nach dem krieg das leben neu beginnen. wer aber in fremden ländern aus politischen gründen all das töten etc. miterlebt bzw. mitmachen muß, kehrt in der regel schwer geschädigt zurück. neulich sagte im fernsehen eine fachfrau: wir therapieren kinder manchmal jahrelang, weil sie die scheidung ihrer eltern nicht verkraften aber die amerikanische armee gibt den soldaten, die schwer traumatisiert aus dem krieg heimkehren, so gut wie keine hilfen. hatte man schon die rückkehrer aus vietnam nicht betreut, so weiß man inzwischen, daß die zeit NICHTS HEILT! trotzdem erfahren die heimkehrer aus dem irak wieder keine hilfe, was auch auswirkungen auf ihre familien und freunde hat.
vfb

Ich verbleibe, m.l.G.,Ihre

Irene Gestell