Lesestunde 21.02.08

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, In der Klasse mache ich 1x in der Woche eine Lesestunde (Elten machen das immer mit jeweils 5-6 Kindern). Haben Sie eine Idee wie ich diese Lesestunde anreichern kann? Bisher ist es so:Wir lesen laut reihum, dannach gibt es Fragen zum Text. Manchmal sind Arbeitsblätter dabei oder ich denke mir selbst Fragen aus. Letztes Mal habe ich meine Fragen VOR dem lesen ausgeteilt. Kein Kind hat sie angeschaut! Wäre doch leichter gewesen beim lesen darauf zu achten.
======= kinder sind langweilige fragen von lehrern gewöhnt. fragen bringen nur viel wenn sie entweder das interesse WECKEN im sinne eines WQS oder aber von schülern selbst formuliert werden. kleingeschnitten und gekaut bedeutet, die lernenden zur passivität zu verdammen und so ist lernen leider nicht möglich...

Ganz Schule - sehr interresant. Ich habe schon mal super-langsam-lesen gemacht, interessanterweise fanden das nur die guten Leser toll?! Die Gruppe ist leider nicht homogen, dh. die schnellen Leser langweilen sich und stören, die langsamen können nicht so gut mitlesen.
====== wenn man klarstellt, daß derjenige gewinnt (kinder lieben es, bei spielen zu gewinnen), der/die am LANGSAMSTEN lesen kann, dann ist das für schnelle wie langsame leser spannend. nur die anweisung langsam zu lesen, macht wieder mal alle zu befehlsempfängern und das macht keinen spaß. da langweilen sich die schnellen natürlich...
******* sorry, dann habe falsch formuliert. Es war ein Spiel, es gab dann ein stechen zwischen den zwei besten Lesern.

In der letzten Stunde habe ich 2 Gruppen gemacht, ich weiß noch nicht so recht ob das besser war. Dann gibts meistens noch einen Bonus. Z.B. sind die Jungs ganz scharf darauf Schimpfwörter an die Tafel zu schreiben. Aber ich erreiche meist nicht alle Kinder. Haben Sie eine Idee?
========= s. oben. fertige anweisungen, die man nur lesen muß oder fertige anweisungen, die nur abgearbeitet werden müssen ähneln dem passiven konsum beim fernsehen. so kann man zwar zeit totschlagen, aber weder lernt man etwas noch wird der geist aktiviert, man fühlt sich also eher doof als intelligent...
******sollte nur ein Anreiz sein, die Kinder fandens toll.
====== na also!

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten
===== vielleicht gefallen sie Ihnen ja nicht. bitte lesen Sie in der wandzeitung (oder in stroh im kopf? ab 42. auflage) aus der wandzeitung den beitrag LERN-LIBIDO, es ist eine ähnliche problematik..*
****dank für Ihre schnellen Antworten. Habe den Beitrag gelesen, sehr aufschlußreich. Finden Sie dann eine Lesestunde generell unsinnig?
======== es kommt immer auf die anwesenden an. wenn die betroffenen spaß haben, ist alles ok, wenn nicht, ist 1:1 besser, z.b. .daß kinder, die schon ganz gut lesen können, als COACH für die (jeist kleineren) eingesetzt werden, dabei profitieren beide, da lehren der beste weg zu lernen ist (wie swchon die alten römer wußten). ich berichtete letztes jahr am 3. abend karsfeld (das jährliche update zum thema lernen/lehren) darüber, daß in der regel nur 30 stunden coaching nötig sind, damit kinder LESEN lernen) weil lesen eine tätigkeit ist, die kinder sich weitgehend selber beibringen, wenn man sie läßt! daher können gruppen-aktivitäten ab einem bestimmten level gut sein, aber davor eher nicht, das hängt von den einzelnen kinders ab und kann von außen pauschal nicht beantwortet werden...
vfb


Einen schönen Tag und herzliche Grüße
B.