Sprachkurs Aufbau
7.1.08
Liebe Frau Birkenbihl, ich
versuche gerade eine Art Curriculum für einen Sprachkurs zusammenzustellen
und orientiere mich an Ihren Seminaren Von Null Ahnung zu etwas......
Dort erarbeiten Sie mit den Zuhörern ja sehr oft Gemeinsamkeiten und Unterschiede
der jeweiligen Sprache zur Muttersprache. Dies ist nicht nur Beiwerk sondern
gibt Hintergrundwissen und auch mehr Verständnis bei Sprachen die aus einem
komplett anderen Kulturkreis stammen.
Nun meine Frage: Sollte man in einem Kurs jede Stunde so eine Gemeinsamkeit/Unterschied
aufarbeiten, oder ist das eher in einem Kompakt-Seminar von Nutzen? Ich würde
es gerne tun, weiß aber nicht ob zuviel dann an der Theorie herumgedoktert
würde, was ich vermeiden möchte.
======= das kann von gruppe zu gruppe verschieden sein...
Andererseits denke ich,
dass gerade Anfänger auf diese Weise Erfolgserlebnisse haben, wenn sie
solche Informationen bekommen. So tauchen sie intensiver in die Sprache ein,
die sie ja lernen möchten. Mein Schwerpunkt wären hier vor allem Grammatikunterschiede,
die in der Muttersprache nicht vorkommen. Bsp. die verschiedenen bestimmten
Artikel im Deutschen contra nur ein bestimmter Artikel im Englischen. Was meinen
Sie?
======= ERSTENS gibt es unterschiede, die Sie aus didaktischen gründen
UNBEDINGT einbringen wollen. identifizieren Sie diese und entscheiden Sie DANN
ERST, wie Sie diese verteilen wollen (das wäre das MIMIMUM, die muß-unterschiede
sozusagen). dann gibt es ZWEITENS unterschiede, die man aufgeschlossenen gruppen
anbieten kann, aber nicht muß (sog. kann-unterschiede). jetzt gilt: je
interessierter eine gesamte spezifisiche gruppe bei den muß-unterschieden
reagiert, desto mehr der kann-unterschiede möchten Sie in dieser gruppe
plazieren (das kann ruhig pro stunde ein wenig sein). reagieren aber einige
schon bei den muß-unterschieden nicht wahnsinnig interessiert, dann gründen
Sie lieber eine kleine AG, mit denen die anderen unterschiede in 2 sessions
pro semester angegangen werden können, statt die anderen damit zu langweilen.
denn bei den minimal-unterschieden kann man gut feststellen, ob alle, die hälfte
oder weniger teilnehmer das faszinierend finden. je spielerischer (aufgabe des
lehrers), desto mehr können Sie mitreißen.
vfb
Vielen Dank für Ihre
Hilfestellung.
mit freundlichen Grüßen
Barbara Marquardt |