Unüblicher Lerntyp? 8.10.07

Hallo Frau Birkenbihl, mein Sohn (fast 5) hat einen Schwimmkurs begonnen (wir waren jetzt zweimal da). Bei einem Gespräch, ob ich ihn anmelden soll oder noch warten, erklärte mir die Schwimmlehrerin u. a. folgendes: Die meisten Kinder toben und spielen im Wasser, gewinnen dabei Vertrauen zum Wasser und lernen dann schwimmen. Mein Sohn müsse erst schwimmen können, bevor er vertrauen kann. Die Lehrerin meint, das sei die Ausnahme. Die meisten Kinder lernen Schwimmen, wenn sie mit dem Wasser schon vertraut sind. Meine Idee, daß das daran läge, daß wir bisher nicht mit ihm im Schwimmbad waren, befürwortet sie nicht.
======== schade. denn wie kann ein kind vertrauen zu einem medium fassen, das es noch nicht kennt. außerdem widerspricht sie sich, weil sie ja selbst gewsagt hat, daß die anderen kinder AUCH erst im wasser herumspielen, EHE sie schwimmen lernen.

Sie meinte, es sei eine grundsätzliche Sache, die bei ihm eben so wäre. Er müsse sich einer Sache erst sicher sein, bevor er sie auch tut.
====== suchen Sie eine andere schwimmlehrerin...

Mein Frage bezieht sich nicht auf das Schwimmenlernen an sich, sondern ob mein Sohn ein eher unüblicher Lerntyp ist.
===== aus dem bisher geschilderten scheint es sich um ein problem der wahrnehmung und interpretation einer einzigen person zu handeln, die sich selbst bereits widersprochen hat. leider zeigen die erfahrungen immer wieder, daß solche leute ihr erst-urteil in der regel NIEMALS revidieren werden und den schüler per sog. PYGMALION-EFFEKT das kind so „machen“ werden, wie es nach ihrer meinung bereits sei (nach ROSENTHAL, wenn Sie das thema recherchieren wollen, in meinem taschenbuch Erfolgstraining gibt es einen kapitel hierüber, von meinem vater, michael birkenbihl).

Ist das überhaupt der richtige Begriff hierfür? Ich habe mit „Lerntyp“ suchen einige Beiträge gefunden, die hierzu aber nicht passten bzw. mir nicht weiterhalfen.
======= richtig, der begriff wird normal auch anders verwendet...

Mir ist eingefallen, daß ich das früher beim Fremdsprachen lernen immer gedacht habe. Bevor ich nicht sicher war, daß ich etwas korrekt sagen konnte, habe ich lieber nichts gesagt.
====== das ist in der regel eher das ERGEBNIS jahrelanger schlechter erfahrungen mit fehlern, die gesucht, gefunden, rot angestrichen und per schlechten noten auch noch BESTRAFT werden. es ist weit seltener eine anlage, entweder genetische oder durch etwas während der schwangerschaft oder geburt ausgelöst... aber Sie kennen Ihren sohn, hatten Sie vorher je das gefühl, er sei so, ehe die frau das sagte, und sie diese aussage intuitiv ABLEHNEN wollten, weil sie anscheinend nicht Ihren bisherigen erfahrungen mit Ihrem sohn entspricht?

Aber ist das nicht üblich oder zumindest weit verbreitet? Ist das angeboren oder anerzogen?
====== s. oben

Wie kann ich meinen Sohn hier unterstützen? Weniger beim Schwimmenlernen, aber bei allem anderen, z. B. später in der Schule.
======= wenn Sie mit einer anderen person beim schwimmenlernen beobachten, was passiert, ist dies sicher wichtig. beobachten Sie auch im alltag, wie er sich verhält, auch Sie und andere familienmitglieder: wird zuviel wert auf perfektion gelegt?? das wichtiste ist MACHBARKEIT: wie weit kann ein lernender heute kommen und was kann er dazu lernen. wir sollen noten für die fortschritte der letzten woche geben, statt für die differenz zur perfektion, wie in der schule leider weitgehend üblich...
vfb

Vielen Dank und freundliche Grüße,

C.O.