Ist das gehirn-gerecht?
5.10.07
Liebe Frau Birkenbihl, wieder einmal habe ich gedacht: "Da
will ich Frau Birkenbihl fragen." Zuerst möchte ich mich aber für
Ihre Antworten bedanken (es ist mir jetzt auch eingefallen, dass ich Ihnen im
Juli geschrieben habe, und jetzt habe ich auch die Antwort auf jenen Brief gefunden.
Danke!)
Nun zur Schlagzeile dieses Briefes. Ab nächsten Montag werde ich einen
Deutsch-Kurs (Stufe 1) halten.das Ziel der ersten Lektion ist: den Namen einiger
Dinge wiissen, sowie die drei Artikel "der, die, das". die Methode:
mittels Schildchen Dinge zeigen/vorstellen, z.B. der Tisch, der Apfel, der Baum
...
Ich soll dann verschiedene Fragen stellen, u.a. auch (indem ich z.B.auf den
Apfel zeige:) Ist das der Tisch? - damit die Studenten dieNEGATIVE Antwort lernen,
in diesem Fall: "Nein, das ist nicht der Apfel, das ist der Tisch."
Meine Frage: Ist das gehirn-gerecht?
======= ich halte wenig vor dieser art von unterricht, was ich auch seit jahren
immer wieder gesagt habe! man gebe den leuten gute TEXTE, damit sie ein sprachgefühl
entwickeln können, solche übungen STATT GUTER TEXTE vergeuden die
wertvolle zeit. kinder aus bildungsfernen familien profitieren nicht (wie langzeit-studien
seit 1939 immer wieder bewiesen haben), inder aus bildungsnahen familien können
sie absolvieren, aber es bringt ihnen auch nicht wirklich etwas. diese art zu
lehren ist typisch fürs industrie-zeitalter und mit einer der gründe
für unser schlechtes abschneiden im bildungsfragen weltweit!
Mir fällt jetzt das
Beispiel mit dem rosaroten Elefanten ein, d.h. Es ist unmöglich jemandem
zu verbieten, an einen rosaroten Elefanten zu denken. Deshalb meine Frage: Könnte
es für den Studenten irreführend sein, ihm von Anfang an diese "negativen"
Frage/Antwort Beispiele beizubringen?
======= geben Sie ihnen gute texte, statt ewig an der form rumzumachen!
Auf das "Tisch/Apfel-Beispiel"
bezogen: Wenn jemand lernen soll, dass der Tisch "der Tisch" heißt,
dann ist es nicht notwendig, dass er weiß, dass der Tisch nicht "der
Apfel" heißt bzw. ist.
===== wenn jemand genügend gute beispiele in guten texten kennengelernt
hat, hat er alles unbewußt gelernt, wie kinder aus bildungsnahen famlien
auch, weil sie guten texten ausgesetzt waren (auch in der gesprochenen sprache,
die sie umgibt) das mu0 man den anderen bieten, nicht grammatik statt sprache.
sorry. aber das macht mich verrückt!
Hoffentlich habe ich mich
deutlich genug ausgedrückt.
==== leider, ja. tut mir leid, daß ich nicht einfach zustimmen kann.
vfb
Viele liebe Grüße
aus Luxemburg von
Maria Sartori-Plebani
15.10.07
Liebe Frau Birkenbihl. "Ich glaub, mich tritt ein Pferd".
Vor ca. 47 Jahren habe ich mich (im Englisch-Unterricht) über diese langweiligen
Sätze geärget: This is a fox. Is this a fox? Yes, it is a fox ....
und wie man sieht, hat sich anscheinend nichts geändert. Ist das nun zum
Lachen oder zum Weinen?
======= wenn man selber lernen muß, zum weinen...
Gottseidank gibt es heute
die Birkenbihl-Methode des Sprachenlernens. Ich habe damals Schallplatten (die
runden schwarzen Scheiben;-)) von Fats Domino und Elvis de-kodiert (hieß
zwar nicht so, war aber die selbe Technik).
======= und es wirkt doch, gell?
Es ist ein großes
Glück, für all jene, die nicht intuitiv etwas für sich finden,
die besten Lernmethoden von Frau Birkenbihl auf dem "Silbertablett"
serviert zu bekommen. Lernen muß man dann aber noch selber;-))
======= wie auch kauen, schlucken und verdauen von köstlichen mahlzeiten,
die andere mit viel liebe und energie gekocht hatten... abgesehen davon, daß
diese art von lernen zur lust werden kann; wann immer ich krank oder mal deprimiert
bin, beginne ich zu LERNEN, weil ich mich dann bald besser fühle!
:-)))
Danke, liebe Frau Birkenbihl!
======== graag getan
vfb
MW |