Elternnachhilfe-Einstiegsbild 12.7.07

Hallo Frau Birkenbihl,mir fehlt eine kleine Zuordnung, die mich blockiert und die ich auch in den ihren Büchern und DVDs Karlsfeld 2007 oder Wandzeitung nicht fand: wie verteilen sich die Schulfächer bzw die Grundtechniken Lesen, schreiben, rechnen auf "Reden" bzw. "tun" (Kf 07 Elternnachhilfe-Einstiegsbild).
====== was heißt bitte Kf 07??? und was meinen Sie mit „einstiegsbild“?

Vermute ich richtig: Reden/Wissen=Lesen,rechnen tun=schreiben; Rechtschreibung, Grammatik und Aufsatz dann wieder zu "Wissen" ...
======== tun ist die praktische anwendung im alltag, bei sprache also das tatsächliche SPRECHEN, weil man etwas bewirken will, nicht aber „sprechübungen“ im klassenzimmer, wenn man aufgerufen wird. diese pseudo-sprech-situationen bringen extrem wenig (dito grammatik-übungen), während aktives sprechen (z.b. in einem kleinen theaterstück enorm viel bringt. beim theaterspielen gibt es zwei arten von ECHTEM sprechen:
1. wer welche rolle wie anlegen soll, was man re kulissen etc. machen möchte, wie man die eltern einladen soll etc.
2. die worte der rollen, die man immer und immer wieder hört (per mp3 z.b.), so daß sich auch bei kindern aus bildungsfernen, ja sogbar aus bildungsfeindlichen familien diese korrekten sprachformen „einscheifen“ (sie dafür nervenbahnen entwickeln). zuerst wie das kleine kind durch langes HÖREN, denn wir können nur sprechen, was wir zuvor gehört haben, wie der französische forscher TOMATIS schon vor jahrzehnten bewiesen hatte (dies ist der grund, warum taube menschen in vielen jahren nur sehr unzulänglich sprechen lernen können). in karlsfeld erzähle ich am 3. abend (seit 2 wochen erhältlich) von einem max-planck-experiment hierzu. jahre des vorsrpungs in einigen wochen, durch wenig unterricht (in denen die inhalte der rollen diskutiert wurden) und viele std. theaterspielen (in einem wochenlangem sommercamp). das meine ich mit TUN, statt darüber zu reden... dasselbe gilt für SCHREIBEN. einen aufsatz oder grammatik-aufgaben SCHREIBEN ZU MÜSSEN ist gefängnis pur für die kinder, die am meisten lernen müssen, weil sie aus lernfernen welten kommen. kindern aus bildungsnahem familien fällt so etwas leicht, aber den anderen muß die schule helfen, weil es zu hause fehlt und pseudo-aufgaben gehören für mich in die kategorie REDEN ÜBER bzw. SCHREIBEN MÜSSEN, dabei lernt man extrem wenig (wenn man icht schon relativ gut ist).

Es mag für sie vielleicht banal klingen, aber ich habe Schwierigkeiten die tollen Erkenntnis in den Schulalltag umzusatzen (mit incidentional learning + ABC Listen, Lexikas haben wir keine Probleme - nur Familienspaß, dank Birkenbihl).
======== erstens habe ich gerade vorhin einen wandzeitungsbeitrag einer kollegin aus der schweiz beantwortet, die über wunderbare erfahrungen aus dem klassenzimmer berichtet. beim ersten mal hatte sie über eine 5. klasse geschrieben, heute lag der schwerpunkt auf einer 2. klasse. dieser beitrag muß noch ganz oben „schwimmen“. zweitens gibt es inzwischen zahlreiche lehrer-pilot-gruppen, in denen lehrer gemeinsam solche fragen besprechen. vür alle, die zu weit entfernt wohnen, um an den vierteljährlichen treffen teilnzunehmen, gibt ab inzwischen eine VIRTUELLE MITGLIEDSCHAFT. mitglieder müssen lehrer (oder ausbilder) sein (und dies nachweisen) und erhalten pro Jahr 4 - 5 DVD.s: alle mitschnitte der NEUEN infos der muttergruppe hier bei uns, sowie jenen 3. abend aus karlsfeld, der das jährliche up-date seit trotzdem lehren enthält. man kann solche fragen am besten unter kollegen nachgehen, es gibt auch ein lehrer-forum (das wir mit dem „lehrerzimmer“ der birkenbihl-email-akademie verbinden, in denen LEHRKRAFTE untereinander um lösungen ringen. dazu benötigen Sie EIN EINZIGES paßwort (für diverse arbeitsforen) und ein zusätzliches für das lehrer-zimmer; das erteilt herr dr. böhm, unserer lehrer-lehrer (wie Sie unter TERMINE feststellen können, viele lehrer-seminare werden von ihm gehalten). wollen Sie das? dann leite ich Ihre e-mail an ihn weiter... bei ihm erfahren Sie auch von den pilot-gruppen in deutschland. für alle mitleserInnen, es gibt die ersten in der schweiz und in österreich (wo man seit 2 jahren meine methoden in die lehrer-ausbildung übernommen hat). sagen Sie bitte bescheid...
vfb

Vielen Dank Ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz, und viele Grüße

R. Bangert

 

Hallo, sorry wenn ich mich gleich noch mal melde.
======= sorry, habe den anderen beitrag bereits bearbeitet. in zukunft bitte alles zusammenbringen, wenn es geht. danke. also das nächste mal ERST diskutieren, dann beitag abschicken, haha.

Ich habe jetzt noch mal mit meinem Mann diskutiert, der auch in Kf2 2007 dabei war.
====== was ist bitte Kf2 ??? ich habe schon beim ersten beitrag Ihre abkürzungen nicht verstanden. sorry.

Er meint, Lesen ist "tun" (schauen, kopfbewegung...)
======= das hat doch mit kopfbewegung nichts zu tun! es gibt doch auch geistige HANDLUNGEN, wie DENKEN, LESEN, PROBLEME LÖSEN, RATEN ETC. das sind alles HANDLUNGEN.

- aber verflixt ich muß doch die buchstaben erst "wissen". ok ich gebe zu trainieren könnte ich mit varieren (langsam, lustig, hohe Stimme, tiefe Stimme) 10 min, nur 2 Sätze, das gleiche mehrmals (real.mental???).
======== Sie sprachen nicht vom LESENLERNEN sondern vom LESEN. lesenlernen ist ein anderes kapitel über das ich bereits vor jahren in stroh im kopf? schrieb (ab 36. auflage; wir sind jetzt in der 46.)

Das würde für Lesen=tun sprechen. Rechnen ist auch tun, sagt mein Mann, aber da gibt auch er zu "die rechenregeln muß man erst mal wissen" ...
====== man kann auch PROBIEREN OHNE ANGST DURCHFÜHREN, WIE MAN ES DERZEIT IN kindergärten macht, da sind die kinder dauernd am HANDELN, durch das sie NACH UND NACH einsichten gewinnen, die regeln solten NACH DEN EINSICHTEN kommen, nicht vorher. vorher sind sie THEORIE, also wissen und genau das ist der fehler, dem handeln immer das wissen vorschieben wollen. stellen Sie sich einen fußballboach vor, der jahrelang mit den kinds über fußball redet und mini-übungen wie ball anfassen und in der reihe weitergeben macht. er hätte leere fußballclubs! und das machen wir ind er schule: erst die theorie und jene, die das überleben (viel zu wenige) die dürfen dann in der oberstufe vielleicht auch mal handeln. man müßte den 7-jährigen erlauben, über erfahrungen zu berichten RHETORIK und WEBLOGS) statt ihnen erst regeln beizubringen (die sie pauken). die häufigste frage von schülern lautet: wie lernt man vokabeln (s. video-folge unter der denkblase auf der hp, jetzt funktioniert es richtig) und: wie lerne ich formeln. das ist ein armutszeugnis für unser schulsystem, traurig...

Bitte erlösen sie uns von unserer Unwissenheit/Unsicherheit :-)
======== s. anderer beitrag und alles dort gesagte.
vfb

vielen Dank und viele Grüße

R.Bangert