Jeden Tag weniger ärgern
21.6.07
Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
ich arbeite gerade Ihr Buch "Jeden Tag weniger ärgern" durch,
dass mir sehr gut gefällt. Es bietet nicht nur sehr, sehr viele Anregungen,
sondern es hilft auch einem eher "kopfdominierten" Menschen Zugang
zu sog. esoterischen Ansätzen (für die ich sehr aufgeschlossen bin,
mir aber oft irgendwie der emotinale Zugang fehlt) zu finden.
Ich habe jedoch einen Punkt nicht verstanden. Auf Seite 41ff im Modul "Jammern
& und über Ärger reden" schreiben Sie, dass es kontraproduktiv
sei, über Ärger zu reden, weil man so den Ärger nur wieder und
wieder erleben würde. In dem Kapitel über das Gefühlsrad S. 105ff
schreiben Sie über die erleichternde Funktion über seine Gefühle,
auch den Ärger, zu reden. Sie schreiben, das Gefühlsrad würde
die positive Möglichkeit mit sich bringen, seinen Gefühle, also auch
den Ärger, auszudrücken und sie sich bewusst zu machen. Ist das nicht
ein Widerspruch? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir das erklären
könnten.
======= kein widerspruch, unterschiedliche situationen: beim gefühlsrad
lernen wir, GEFÜHLE in wörter zu fassen, um zu begreifen, was wir
überhaupt fühlen (für männer wichtiger als für frauen)
bzw. um unsere gefühle einem betroffen mitteilen zu können. im gegenteil
dazu, daß wir mit DRITTEN (oft sogar viele male) über gefühle
reden, die andere in uns ausgelöst haben, dieses mehrmalige wiedererzählen
re-aktiviert den zorn, den schmerz etc., ohne daß unser heutiger gesprächspartner
etwas dafür kann, sie ausgelöst hatte etc. also, wenn wir an dritte
hinreden und die alten gefühle neu aktivieren, dann ist es
so, als passierte jetzt (beim erzählen) alles noch einnmal. das gefühlsrad
hilft und hingegen, FRISCHE situationen mit uns selbst oder mit BETROFFENEN
zu KLÄREN, ehe wir sie ablegen können! das ist der unterschied.
vfb
Herzlichen Dank und schönes
Wochenende
Ulrike Hofmann |