Lehr- + Lerntechniken 24.5.07

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, seit geraumer Zeit bin ich ein großer Fan von Ihnen und konsumiere regelmäßig Ihre Werke, CDs und DVDs. Kürzlich hatte ich in Berlin (3.5.07, Management-Seminar) erstmals die Gelegenheit Sie auch live zu erleben und war wie immer sehr inspiriert und begeistert -herzlichen Dank dafür.
======== war das von null ahnung zu etwas JAPANISCH und nach der kaffepause ... ARABISCH. oder meinen Sie das MANAGEMENT-KOLLEG?? (ich habe kein gefühl für zahlen, wenn man den wochentag wegläßt, nützen mir daten nichts, haha). management war donnerstag, japanisch und arabisch war samstag...

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen: Mein besonderes Interesse an Ihrer Arbeit gilt den Lehr- und Lerntechniken (Neuro-Mechanismen und Assozitativ-Techniken), an denen ich mich regelmäßig versuche. Zur Zeit lese ich ein Buch von Frederic Vester "Die Kunst vernetzt zu denken, Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität" und bin auf folgende Aussagen gestoßen, die scheinbar im Widerspruch zu einzelnen Ihrer Techniken stehen. Er schreibt z.B in einem Kapitel vom "Klassifizierungs-Universum zum Relations-Universum", dass das Klassifizieren der möglichst spezifischen Kategorienbildung dient, statisch sei und Ursache-Wirkungsbeziehungen vernachlässige. Ich musste sofort an die Technik Kategorisieren denken und kam bezüglich aller von Ihnen beschriebenen Techniken ins Grübeln, inwiefern diese Techniken dabei unterstützen können, komplexe Systeme /Zusammenhänge zu verstehen. Mir ist klar, dass die Werkzeuge und das Sensitivitätsmodell von Vester anderen Zwecken als Ihre Techniken dienen - aber ich hatte eben diese Assoziationen. Zum Beispiel musste ich angesichts Vesters Empfehlung interdisziplinär zu arbeiten, und Erkenntnisse aus einzelnen Wissehschaftsbereichen in andere zu übertragen an die Technik "Lull´sche Leitern" denken, die ja einem ähnlichen Prinzip folgt - nämlich aus zwei unterschiedlichen Quellen (Listen) neue, fruchtbare Verbindungen zu knüpfen.
===== eigentlich haben Sie die frage schon selbst beantwortet. erstens ist kategorisieren, hierarchisieren bei mir EIN denkvorgang unter vielen, um eine thema zu erforschen, dazu gehört aber auch das METAPHERN-SPIEL (seit ich ca. 40 metaphern für wissen/lernen etc. habe habe ich das thema weit tiefer und breiter durchdrungen als damals, als ich erst 4 hatte!). zweitens hat vester das buch vor ca. 20 jahren geschrieben, als man manches auch noch nicht wußte. damals galt auch, alles listendenken ist falsch, mind-map ist die zukunft, während ich damsl bereits das KaWa entwickelte und es für besser als mindmap hielt, trotzdem aber mit ABC.s meine denkleistungen regelrecht wie mit einem TURBO weiterentwickeln konnte. wobei auch ich mich von alten MEMen diesbezüglich erst mühsam lösen mußte, auch ich hatte mal gepredigt, daß denken in listen LINKSHIRNIG und nicht ok sei...

Mich interessiert daher eigentlich nur, ob Sie vielleicht auch schon im Zuge ihrer umfangreichen Studien auf Vesters Ansätze aus der Biokybernetik gestoßen sind und welche Verbindungen zu Ihrer Arbeit möglicherweise bestehen, die ich noch nicht entdeckt bzw. zu Ende gedacht habe.
======= wie gesagt, vor ca. 20 jahren, während ich sein buch DENKEN, LERNEN. VERGESSEN ca. 1974 oder 75 gelesen hatte...

Ich hoffe, man konnte überhaupt meinen Überlegungen folgen und bin gespannt auf Ihre Antwort.
=== hoffe, es hilft???
vfb

ps wie hat Ihnen das seminar (in welchem immer Sie auch waren) denn gefallen? schade, daß männer das so gerne zu erwähnen vergessen, haha
vfb

Mit besten Grüßen

Eike Stephan