Buchstaben mit Kleinkindern
am PC lernen? 15.3.07
Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
mein kleiner Sohn (2 Jahre, 9 Monate) schaute mit beim schreiben eines Briefes
am PC zu. Seitdem will er ganz begeistert immer ein X maaalen!!!.
Dass gestaltet sich so: Ich öffne WORD, stelle die größte Schriftgröße
ein und vergrößere z.T. bis auf 500%.D.h. wenn er einen Buchstaben
tippt, ist dieser so groß wie der halbe Bildschirm.
Natürlich sprechen wir zusammen diesen Buchstaben laut aus, ich lasse den
Text umfallen, d.h. kursiv, begleite das mit einem lauten plumps.
Das führt zu lautem Gelächter.
Dann frage ich meinen Sohn, in welcher Farbe er den/die Buchstaben haben möchte,
ob diese kleiner/größer werden sollen, etc., so dass er immer selber
bestimmen darf, was passiert.
Ich ändere auch einfach mal die Schriftart, was meistens zu kleinen Protesten
führt.
Dann darf er die großen Buchstaben am Bildschirm mit dem Finger abfahren,
wir malen gemäß Ihrem Buch Jungen, Mädchen- wie sie lernen
den Buchstaben noch mal groß in die Luft. Ihm macht das großen Spaß,
und er kommt jeden Tag wieder. Mittlerweile kennt er ca. 10 Buchstaben und kann
Worte wie Mama, Papa, Opa lesen und aussprechen. Natürlich tippt er auch
einfach mal planlos auf der Tastatur herum, ich begleite das mit einem lauten
WAAAS??!!! und er freut sich wie ein kleiner Schneekönig.
Im nächsten Sommerurlaub habe ich vor, Buchstaben aus Sand zu bauen, dann
kann er darüber laufen oder diese mit Wasser umspülen. Wird bestimmt
schön.Wie ist Ihre Meinung? Ist das gehirn-gerecht, kann man noch etwas
verbessern, oder ist das die falsche Methode?
========== glen DOMAN beschrieb schon vor jahrzehnten eine ähnliche methode,
BABIES das lesen beizubringen, wichtig für erfolg:
1. nur, wenn das kind lust hat.
2. täglich wenig, immer aufhören, wenn es noch spaß macht.das
scheint bei Ihnen beiden ja der fall zu sein, also machen Sie ruhig weiter.
Sie können später (wenn das jetzige spiel langweilig werden könnte.
weil er die meisten buchstaben kennt) dazu übergehen, ihn zu fragen, welches
wort er HEUTE will. dies wird ihm am bildschirm gezeigt, bis er zufrieden ist.
dann ausgedruckt. später zeigen Sie ihm, wie man so ein wort mit dicken
kreiden oder filzern selber produzieren kann. dieses schreiben von wörtern,
die das kind selbst will (nach sylvia ashton-warner, neuseeland) bringt sehr
viel, weil kinder nur wichtige worter wählen, die ihnen etwas bedeuten,
so wird lesen mit bedeutung verbunden. im gegensatz zu oberflächlicher
bedeutung von langweiligen wörtern in kinder-fibeln wählen
kinder URWORTE wie ANGST (bzw. dinge, vor denen sie angst haben) oder andere
begriffe, die ihnen wirklich etwas bedeuten...
In den Video Vorsicht-Bildschirm!
von Herrn Prof. Dr. Spitzer wird ja vor zu viel Fernseh- bzw. PC-Konsum gewarnt,
allerdings glaube ich, wird hier das stupide Parken kritisiert,
und eine Bild- und Klangsoße gibt es bei meiner Methode auch
nicht.
======== erstens ist spitzer zurecht gegen parken, zweitens gegen passiven konsum,
aber Sie kommunizieren ja jeden buchstaben (und später jedes wort), also
ist es ja weder parken noch passives konsumieren. weiter so!
vfb
Vielen Dank für Ihre
Antwort. Liebe Grüße
Jens Brocker
23.3.2007
Sehr
geehrte Frau Birkenbihl, vielen Dank für ihre Antwort. Ich hattebereits
ein Drittel aller Wandzeitungsbeiträge "durchgeackert", erst
danach schrieb ich Ihnen die obige email. Bis dahin hatte ich keine Antworten
auf meine Frage gefunden, auch nicht mit Hilfe der Suchfunktion. Das "Innere
Archiv" habe ich gelesen, des weiteren diverse Kopf-Spiele in BR-Alpha
gesehen , sowie mir die DVD's "Gerniallernen + lehren" angeschaut,
deswegen würde ich mich selbst als (Einstiegs-)Insider bezeichnen. Erst
nachdem ich die komplette Wandzeitung bzw. die Beiträge desInsider-Forums
gelesen habe, melde ich wieder bei Ihnen. Vielleicht erübrigen sich bis
dahin dann auch weitere Fragen von mir. Übrings finde ich gut, dass Sie
das Insider Passwort sehr restriktiv vergeben (und fühle mich auch ein
bisschen geehrt).
Liebe Grüße
Jens Brocker |