Englisch im Grundschulalter 19.2.07

Hallo Frau Birkenbihl, nach wie vor bin ich von Ihren DVDs/Büchern extrem begeistert - weiter so!
======= danke

Heute habe ich eine Frage zum Englisch-lernen im Grund-/Vorschulalter. Unsere Tochter (6,5 J., 1 Klasse) hat seit der Kindergartenzeit schon Englisch-Unterricht nach der Helen-Doron-Methode (keine Ahnung, ob die wirklich gut ist...). Ich finde es ganz gut, wenn Kinder schon frühzeitig auch andere Sprachen spielerisch erlernen.
======= ist es auch

Nun ist aber in der Gruppe durch einige Eltern aufgekommen, dass die Leiterin des Kurses auch den Kindern Englisch schreiben beibringen soll (die Kinder möchten dies - oder vielleicht doch eher die Eltern???).
======= das wird aber zu UNTERRICHT ausarten und den fun nehmen.. schade.

Meine Frau und ich denke, dass die Erstklässler nun doch eigentlich erst im Deutschen mit dem Schreiben (groß/klein etc.) klarkommen sollten. Die englische Schreibweise (fast alles klein) könnte m. E. zur Verwirrung führen.
====== oh nein, es ist die völlig andere PHONETIK, die probleme bereiten könnte, das läge aber sehr an der lehrkraft... hm...

Was meinen Sie? Sind unsere Bedenken berechtigt?
===== nicht wegen groß und klein, aber wegen rechtschreibung JA, wenn die lehrkraft nicht bes. großartig ist.
vfb

Ich freue mich schon auf Ihre Antwort! Danke im Voraus!
Viele Grüße!

Thomas Rieger

6. März 2007
Ich unterrichte Englisch nach Helen Doron und nach der Birkenbihl Methode und hab in meinem Unterricht festgestellt, dass die Kinder die gerade erst in die Schule kommen, noch nicht die Verbindung der Laute mit der Schrift total verinnerlicht haben. Meine Tochter ist zweisprachig Englisch-Deutsch aufgewachsen (jetzt 2. Klasse). Wenn sie etwas liest und es macht keinen Sinn in Deutsch und man sagt ihr dann, das ist Englisch, probiert sie solange rum, bis sie das Wort richtig lesen kann. Ich habe das Gefühl (natürlich unbewiesen), dass Lesen erstmal leichter ist. Bei den Helen Doron Schülern konnte ich das bestätigen, aber ich war wahrscheinlich nicht sooo objektiv. Also Lesen lernen ist einfacher, aber danach die richtige Schreibweise selbst zu verfassen fällt den Grundschülern noch sehr schwer.
========= bei der ERSTSPRACHE, in der man lesen/schreiben lernen soll, ist es eher umgekehrt, weshalb dr. reichen ja die methode LESEN DURCH SCHREIBEN entwickelte. aber ERSTENS könnte es sein, daß kinder, die schon in EINER sprache lesen können, in einer ZWEITEN tatsächlich leichter lesen als schreiben können, ZWEITENS könnte diese tendenz mit der unverträglichkeit schriftbild-aussprache ZUNEHMEN. wir liegen im deutschen in der mitte, englisch ist weit SCHWIERIGER, italienisch weit leichter. also müßte man prüfen, ob kinder, die italienische lernen, wesentlich leichter schreiben lernen, einfach weil die aussprache und das schriftbild einander so sehr entsprechen...?

Also Fazit für MICH: Lesen ja, aber Schreiben erst in der 4. oder 5. Klasse, dann haben die Kinder schon 3 oder 4 Jahre sprechen gelernt (wenn sie im Kiga-Alter angefangen haben).
======== WOHLGEMERKT: für die kombi kinder, die als erstes deutsch gelernt haben. man muß erst sehen, was mit migrantenkindern passiert, und zwar sowohl jenen, die in ihrer muttersprache schon schreiben können wie auch jenen, die das nicht konnten... das dürfte noch spannend werden
vfb

lg
Barbara Marquardt