Einstellungstest mit VFB-Techniken 16.10.06

Liebe Frau Birkenbihl, als ich wieder einmal eine Rechtsanwaltsfachangestellte suchte, habe ich mir einen Einstellungstest ausgedacht, der über das Probediktat hinaus Ihre Techniken einschloss. Ich habe also die Damen alle eingeladen und sie zum Einstieg zum Wort MANDANT schreiben lassen, was ihnen einfällt. Als Übung habe ich bei jeder VFB-Technik erstmal ein unverfängliches Wort genommen. Dann habe ich ABC-Listen machen lassen zu Stichworten aus dem Arbeitsbereich (Zwangsvollstreckung, Fristenkontrolle etc.) Anschliessend mein Rechtschreibtest und danach noch Kawas unter anderem zu dem Wort MANDANT.
====== absichtlich nochmal? (s. oben)

Zum Vergleich habe ich die mir bekannten Mitarbeiterinnen von Kollegen in meiner Bürogemeinschaft die ABC-Listen auch machen lassen (für die war das auch neu).
======= spannend...

Es war sehr aufschlussreich. Ich konnte einmal sehen, wieviel den Berwerberinnen einfiel und auch wie sie mit neuen Anforderungen umgingen. Die Ergebnisse waren derartig unterschiedlich, dass ich heute noch ganz erstaunt bin.
====== es ist wichtig, sich darüber klar zu sei, daß WORT-ASSOZIATIONEN immer aussagekräftiger sind, als SATZ-ANTWORTEN, weil man bei sätzen in bekannte lippenbekenntnisse "hineinfallen" kann, bei wort-assoziationen aber weit weniger. daher sind sie ehrlicher (vgl. mein beispiel mit KUNDE) in meinem buch "birkenbihl on service" (das auch im großen analograffiti-buch bereits erwähnt worden war).

Die so gefundenen Fähigkeiten stimmten nicht immer mit den Zeugnissen überein. Die daraufhin eingestellte Mitarbeiterin macht sich sehr gut. Ich habe eine kleine Kanzlei und benötige Leute mit Verantwortungsbewußtsein, Eigeninitiative und Vielseitigkeit. Diese Aktion war erfolgreich und ich werde es in zukunft wieder anwenden.
========= danke für feedback, es könnte so manche andere anregen und zeigt auch lehrern wieder einmal, wie sehr ABC.s und KaWas im VORFELD einer prüfung Ihnen zeigen können, ob die klasse schon so weit ist...

Vielen Dank für Ihre Ideen. Am Anfang (und jetzt auch noch manchmal) fiel es mir ja schwer, mir vorzustellen, wie ich das bei Ihnen Gelernte im Arbeitsalltag umsetzenk ann. Aber mit der Zeit fällt mir immer mehr ein und die Umsetzung geschieht ganz von selbst. Toll!
======= das kann nur jenen passieren, die täglich ein wenig ÜBEN, weil das gelernte sich seinen weg in die praxis sucht, wie ein wasserlauf, der sich aus eine rinne im gestein (übungsfeld) auf einmal seinen weg durch durch satte wiesen (praxis) bahnt... weiter so!
:-)))
vfb

Herzliche Grüsse

Christine Wessolleck

 

17.Oktober 2006
Liebe vfb, danke, daß Sie mir den Beitrag von Frau Wessolleck rübergefaxt haben. Es ist in der Tat ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Dinge vom Üben in die Tagesarbeit einfließen (im Wortsinn, um Ihre Metapher zu verwenden). Ich werde es in meine Workshops einbringen und dabei gleich auf Ihre Wandzeitung hinweisen. (Ich habe übrigens den Beitrag mit der roten Überschrift ausgedruckt und drücke ihn jedem in die Hand, dem ich Ihre wundervolle Webseite empfehle.) Vielleicht kann der Beitrag mir sogar helfen, meine Mutter nachdenklich zu machen, die sich leider krampfhaft weigert, zu viel zu üben, manchmal denke ich, sie hätte Angst, was alles passieren könnte, wenn diese Dinge ihr Arbeitsleben be-REICH-ern würden (Sie sehen, ich habe Ihre Sprache schon drauf). Ich werde Ihr das Fax einfach hinlegen...
======= bitte berichten, wenn es etwas bringt ...
vfb
danke

K.W.