Stress kontra Lernen
30.6.06
sehr geehrte frau BIRKENBIHL!
ich habe dank ihrer hilfe einen großen sprung in meiner ausbildung machen
können.
======== schön. leider erwähnen leute mit solchen aussagen nie, welche
werke (bücher, DVD.s, hörspiele, sprachkurse. seminare???) Ihnen besonders
geholfen haben. das wäre für alle insider, die mitlesen, eine hilfreiche
info, gell?
nun stehe ich, so wie sie,
inmitten einer selbstständigen tätigkeit, und hier merke ich, daß
ein neuer geisteszustand gebraucht wird, um in der realität (schule ist
gewissermaßen simulation) zu bestehen. oft komme ich in distress-situationen.
gleichzeitig soll ich aber mehrere entscheidungen treffen, manche davon existenzentscheidend.
wie kann ich diese knoten lösen? ich kann dann gelesene techniken nich
richtig ins leben einbauen, das reptiliengehirn geht durch. wie kann ich mich
richtig einstellen?
========= tja, man darf techniken nicht nur lesen, man muß sie ÜBEN,
und zwar zuhause, mit zeit und ruhe, solange, bis man sie beherrscht. UND NUR
DANN KANN MAN SIE IM STRESS auch einsetzen. sonst nicht! ein pianist kann die
partitur eines stückes ja auch nicht nur mal lesen, er muß üben,
zuhause, im trockentraining, bis er es beherrscht, dann erst wird es sich dem
streß einer vorstellung aussetzen. warum kapieren wir nicht, daß
geistige fertigkeiten genau so geübt werden müssen, wie sport, musik,
etc. eine technik anlesen und dann im streß einsetzen wollen ist doch
ABSURD. die idee wird durch unser schulsystem erzeugt, das nicht vermittelt,
wie man techniken systematisch trainiert. alles wird nur mal kurz gemacht (3
wochen wurzelziehen) und dann tut man so, als müsse man dies nun für
den rest des lebens beherrschen. deshalb sind schüler, die eine sportart
außerhalb der schule lernen, oder ein musikinstrument besser dran, sie
lernen den wert von TRAINING kennen, damit man trainiertes, wenn es darauf ankommt,
auch einsetzen kann!
die distressvermeidungstechniken
nutzen mir im diesem zustand nichts. entweder man kann vorher vermeiden, oder
nachher leiden.
====== distressvermeidungstechniken können in diesem falle absolut nichts
nutzen. man kann nicht DISTRESS IM ALLGEINEMEIN VERMEIDEN LERNEN. immer nur
konkrete einzelne formen von distreß. auch das habe ich in der wandzeitung
schon mal erläutert: ein pilot kann anti-feuer training machen, damit er
bei feuer cool bleibt. aber er kann kein allgem. anti-streß training durchlaufen,
um immer ruhig zu bleiben. sollte er eine phobie gegen spinnen haben und eine
im cockpit herumlaufen, würde er genauso in panik verfallen, wie nicht-piloten,
weil sein anti-feuer-training ihm nicht gegen spinnen hilft. und wenn Sie laufend
neue situationen haben, müssen Sie basis-trechiken beherrschen, damit Sie
den kopf frei für die krise haben, nicht, weil Sie krampfhaft versuchen,
"angelesenes" umzusetzen. das kann ja nicht gut gehen! denken Sie,
boris becker wäre der große star geworden (oder steffi graf) wenn
diese gemeint hätten, ihre rückhand könnten sie im nächsten
tounier trainieren?? na eben.
oder ist es einfach so?
vielleicht ist das die würze unseres seins?
===== es bleibt genügend streß übrig, da braucht mein keinen
weiteren produzieren, indem man ohne training in die frontlinie geht und sich
dann wundert, wenn es nicht klappt.
vfb
mfg
heinreich peter |