Schnelles, kurzfristiges Lernen: auswendig/pauken? 16.6.06 Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
ich bin seit Jahren Fan von Ihnen und Ihren Werken (Büchern, Vorträgen,
etc.; vielleicht erinnern Sie sich auch an mich, z. B. Odelzhausen, Karlsfeld,
Magdeburg ...).(Ich bitte um ein wenig Geduld bei der Vorrede mit Lob und Situationsbeschreibung
meinerseits, Frage folgt (groß markiert) im 6. Absatz.) Besonders angesprochen
haben mich Ihre Bücher "Trotzdem LEHREN", "Trotzdem LERNEN"
sowie "Stroh im Kopf?" und "Inneres Archiv" (wenngleich
ich auch die Sprachkurse aus sehr guter eigener Erfahrung gerne weiterempfehle
- Bücherstand). Mein derzeitiges Interesse besteht einerseits darin, mich
ideal auf meine nächste Universitätsprüfung vorzubereiten (vier
schriftliche und vier mündliche Prüfungen) und dabei möglichst
effizient zu lernen.In der Wandzeitung habe ich schon viele Impulse gefunden,
aber direkt zu meinem Thema fand ich per "auswendig", "schnell"
"Fakten", "stur", "uninteressant" nichts Passendes und auch nach erneuter Durchsicht
Ihrer Bücher bin ich meinem Fall nicht begegnet. Es geht (meist ist das
ja durchaus sinnvoll) bei Ihnen bislang darum, dass man Interesse amLernstoff
hat und ihn auch längerfristig behalten möchte. Kleiner Exkurs: Ich studiere
Theologie und befinde mich also vor dem Abschlussexamen, das ich Ende Juli ablegen
möchte. Ich habe hier Lernstoff, den ich für sehr sinnvoll erachte
(das ist der weitaus größte Teil, deshalb habe ich dieses Studium
überhaupt gewählt: toll, würde kein anderes Fach lieber studieren!),
anderes kann ich einfach nicht für praktisch relevant halten (und möchte
es auch nicht, z. B. bestimmte engstirnige Thesen ...). Bei manchen Dingen laufen
das Merken-Wollen der Dinge und die Effizienz zusammen, da ist die Sache kein
Problem. Ich kann hier wunderbar ihre Methoden anwenden und bin dank dieser
zu einer Merkfähigkeit gekommen, die ich mir vor ein paar Jahren noch gar
nicht hätte vorstellen können. An dieser Stelle vielen
Dank für Ihre Impulse. Diese sind sicher höchst vorteilhaft, wenn
man vom längerfristigen Nutzen des entsprechenden Wissens überzeugt
ist. F R A G E Wo ich jetzt noch hänge
ist eine gewisse Blockade. Es gibt unter den einzelnen Fächern bzw. Teilen
davon auch Wissen, dass ich absolut nicht für praxisrelevant halte, deshalb
gerne auch nur für die Prüfung lernen würde, weil ich eben keine
praktische Lebensrelevanz darin sehe (bzw. teilweise auch gar nicht sehen möchte
- wäre schlimm, wenn das in der Praxis alles so wäre, wie uns die
Dozenten hier weismachen wollen ;-) Ich hoffe, Sie können
dies nachvollziehen. Sie sprechen ja auch öfters vom "Supermarkt"
der Ideen, aus denen man sich manche eben dann mitnimmt, manche auch dort lassen
kann. Die Frage an Sie wäre
nun nach einen Tipp, wie ich mit dieser Situation am besten umgehe. Zumindest kurzfristig in
den Kopf kriegen muss ich die Sachen für eine gute Note. Soll ich sie dann
auch aufwendig konstruieren, mit Ihnen spielen, etc., d. h. Ihre Methoden wie
bei den anderen Dingen auch anwenden, die mich interessieren bzw. die ich für
sinnvoll nachvollziehen kann? Da fürchte ich schon
fast, dass ich dann davon noch "verseucht" werde und am Ende auch
so denke, wie die von Einzelheiten doch manchmal für meinen Teil zu überzeugten
Dozenten Einen Teil habe ich schon
damit lernen können, dass ich mich einfach über die dargeboten Fakten
und deren praktisch nahezu absolute Irrelevanz belustigt habe (naja, man muss
da schon sehr ironisch werden, kann man gewissermaßen auch als eine Kombination
von mehreren Ihrer Techniken aus Trotzdem LEHREN/LERNEN sehen). Außerdem meine ich
bislang, dass evtl. ein stures Auswendiglernen schneller gehen würde (Konstruieren,
Spielen, Passiv-Hören dauert ja schon seine Zeit - zumindest bei mir immer
noch). Für Ihre Zeit und Mühe dankt Karlheinz Lang |