Inneres Archiv/Kapazitätsgrenze
14.6.06
Liebe Frau Birkenbihl, ich
habe Ihren Vortrag vor ein paar Tagen in Magdeburg mit Begeisterung gehört,
einige Ihrer Werke gelesen und auf DVD gesehen. Ich bin KEIN professioneller
Lehrer, sondern Biochemiker und interessiere mich für gehirngerechtes Lernen
aus wissenschaftlicher Neugier, wiewohl ich derzeit im Vertrieb tätig bin
:-)
======= bitte geben Sie mal den suchbefehl für gehirn-gerecht (mit und
ohne bindestrich) in unserer wandzeitung ein, damit Sie erfahren, warum ich
den bindestrich so wichtig finde. danke.
Was ich nicht ganz verstehe
und auch auf der Website nicht explizit gefunden habe:
======= danke, daß Sie erst gesucht haben. :-))) jeder suchende darf und
soll fragen, dafür ist die wandzeitung da...
Habe ich es richtig verstanden,
dass die metaphorischen Mitarbeiter im Unterbewußtsein die Schubladen
nach 15 Wiederholungen z.B. von ABC-Listen offen halten und mein "aktives
Wissen" sich dann erhöht?
====== was sich erhöht ist der ZUGRIFF auf Ihr wissen. das kann man als
AKTIVES wissen bezeichnen (tat ich früher auch) im gegensatz zu dem wissen
IN DEN SCHUBLADEN, das passiv ist. d.h. wir ERKENNEN es, wenn jemand es verwendet,
können es aber AKTIV nicht "produzieren". die neuere metapher
sind die OFFENEN SCHUBLADEN, richtig.
sie sagten nach 30h werden
die Schubladen wieder geschlossen,
==== ca. das haben wir als mittelwert ermittelt, es können im einzelfall
auch mal 17 std. sein, oder 40...
d.h. dass das"aktive
Wissen" sehr begrenzt ist, nämlich auf die Themen/Felder die ich in
30h-Rhythmen aktuell halten kann, richtig? Mit anderen Worten: wie groß
ist die maximale Kapazität des inneren Archives, den Teil, den ich zu jedem
beliebigen Zeitpunkt (nach vorherigem training) "offen" halten kann?
======= also, hier bekommen Sie zwei antworten:
1. für normale menschen, die ziemlich genial werden können (vgl. demnächst
erscheinende DVD GENIALITÄTS-TRAINING MIT ABC-LISTEN) ist die kapazität
gigantisch, die wir bei wenigen fachleuten bewundern können, die unglaublich
viel zu gewissen themen wissen und mit diesem wissen aktiv arbeiten können,
weil sie so viel und aktiv damit arbeiten, daß viel präsent ist (im
gegensatz zu menschen, die sich nur wenig intensiv befassen und dann wieder
auf freizeit-themen wie grillen, neue drinks, mode, filme etc. umschalten wollen).
2. sog. SAVANTS (früher als idiot savants bezeichnet) können zwar oft
nicht normal überleben, weil sie extrem reduziertes spektrum haben, aber
die speicher-kapazität scheint hier unerschöpflich zu sein. kim (der
mann, dessen begabungen der RAINMAN-FILM thematisiert) kann (wegen der fehlenden
verbindung beider hemisphären) mit jedem auge je eine seite UNABHÄNGIG
voneinander LESEN und vergißt absolut nichts, was er je gehört oder
gelesen hat. er hat ein unglaubliches sammelsorium von FAKTEN im kopf, kann
diese allerdings nicht zu WISSEN verarbeiten, dh inhaltlich nutzen, intelligent
miteinander verbinden etc., es bleibt also ein-dimensional.
da so WENIGE menschen sich wirklich um umfassende bildung bemühen (damit
meine ich sehr viel aktive wissens-felder zu diversen themen, nicht was die
schule vermittelt), haben wir zuwenige vergleichs-daten, was möglich wäre,
aber ich glaube, daß die meisten leute niemals an die grenzen stoßen
könten, selbst wenn sie tag für tag soviel hinzulernen würden,
wie in den ersten 10 jahren ihres lebens (als auch lernfaule leute täglich
noch immens viel hinzulernten). neuere forschungen zeigen, daß wir zeit
unseres lebens nicht nur die dentritel trainieren (sie werden dicker) neue synapsen
im gehirn "anbauen" können, sondern daß wir sogar neue
nervenzellen "wachsen lassen" können. dies wiederspricht allem,
was man seit den 30-iger jahren des letzten jahrhunderts zu wissen glaubte. (darüber
werde ich vorauss. nächstes jahr in magdeburg sprechen, denn dieser aspekte
hat weitreichende konsequenzen für alle möglichen geistigen teilbereiche,
die ich gerade voller spannung erforsche...
Ist nicht deshalb der "Arbeitsspeicher
Bewußtsein" so klein gegenüberdem Unterbewußtsein, damit
genügend "freie Rechenkapazität" zu jedem Zeitpuntk vorhanden
ist?
===== ich glaube, daß die rechenkapazität nicht in den schubladen
des inneren archivs stattfindet, so daß viel wissen diese nicht beeinträchtigt.
das eine sind HAND-lungen (z.bml. wissen sortieren, kompilieren, dinge berechnen
etc.) das anderes ist ROHSTOFF für solche arbeiten, also daten, fakten
und wissen... das sind zwei unterschiedliche kategorien, die man nicht vermischen
sollte.
Meine eigene Erfahrung zur
Diplomprüfung (damals kannte ich Ihre Methoden noch nicht) besagen, dass
ich 8h am Tag lernen konnte, wovon ich 2h alten Stoff wiederholt habe, und so
ca 4 Wochen Stoff aktiv abrufbar behalten konnte.
====== Sie haben ge-PAUK-t, nicht intelligent ge-LERN-t. gehirn-gerecht gelerntes
(s. inhalte des magdeburger tages) verblaßt nicht einfach so, wenn Sie
etwas kapiert hatten, wenn Sie ein aha-hatten, wenn sich etwas er-EIGnet hatte.
beim normalen "lernen" (das ich pauken nenne) ereignet sich ja nichts,
also machen Sie sich wenig zu eigen...
Karteikarten, die ich nach
5facher Wiederholung als gelernt und fehlerfrei auswendig abrufbar weggelegt
hatte, haben mir nach 4 Wochen Pause NICHTS mehr gesagt, ich mußt wieder
ins Lehrbuch zum Originaltext zurückgehen, obwohl ich Zeichnungen und Gedächtnisstützen
verwendet hatte (ich bin optisch geprägt).
======= weitere beweise, daß sie nicht gelernt, sondern gepaukt hatten.
beispiel: beim normalen sprachenlernen vergessen die leute 90% des gelernten,
wenn wie es nicht nutzen. mit meiner methode habe ich sowohl bei arabisch als
auch bei japanisch nach kurzem einstieg jahrelange pausen gemacht. danach hatte
ich nach ca. 2-3 std. ca. 90% dessen WIEDER präsent, das ich vor jahren
gekonnt hatte. das ist der unterschied! qualitative unterschiede beim KONSTRUIEREN
erlauben quantivative unterschiede beim RE-KONSTRUIEREN. was Sie bewußt
und intelligent KONSTRUIERT HATTEN, können Sie später RE-KONSTRUIEREN
(aktiv erinnern). so einfach ist es.
Könnte Ihre Methode
einen größeren abrufbaren Speicher öffnenals das was ich bisher
erfahren habe?
====== meine ansätze sorgen dafür, daß die sachen überhaupt
in den schubladen LANDEN, bei pauken hingegen landet das zeug in einem zwischenspeicher,
aus dem es gelöscht wird, solange Sie nicht weitermachen. das ist so ählich
wie beim kurzzeit-gedächtnis (telefon-nummern). wenn Sie sie nicht ständig
wiederholen, ist sie "weg", aber kurzzeitige zwischenspeicher sind
ja von natur aus KURZZEITIG. da landen ge-PAUKT-e infos. deshalb behaupte ich:
wenn man davon ausgeht, die meisten menschen hätten 90% des in der schule
gelernten vergessen, widerspreche ich ENERGISCH. ich behaupte, sie hätten
0?% des in der schule vorgekommenen NIE KAPIERT. nicht vergessen sondern nie
in die schubladen gebracht! das erweckt den eindruck, lernen sei schwer. aber
nur PAUKEN IST SCHWER - LERNEN IST LEICHT und macht spaß und geht obendrein
mit glücks-hormonen einher!
Ich freue mich auf Ihre
Antwort, bitte Sie aber meine Kontaktdaten (Tel, email) nicht zu veröffentlichen
bzw. vertraulich zu behandeln.
====== wenn Sie die wandzeitung auch LESEN, werden Sie feststellen, daß
wir das nie tun!! die daten oben im formular sind nur, falls ich rücksprache
nehmen will, und weil wir anonyme beiträge nicht veröffentlichen,
wohl aber beiträge als ANONYM kennzeichnen, wenn jemand (dessen name wir
kennen) das wünscht. bitte lesen Sie auch den beitrag mit der ROTEN ÜBERSCHRIFT,
den sollte man eigentlich VORAB lesen. die meisten frauen tun das, die meisten
männer nicht. schade. gell?
PS: Eine Anmerkung zum Thema
Sprachen....ich denke Musik eine eine unverselle Sprache, mit deren Hilfe weltweit
Gefühle und "moods"übermittelt werden können; läßt
sich das nicht irgendwie in Sprachkursen unterstützend einsetzen?
====== auch hierzu könnten schon kommentare in der wandzeitung sein, z.b.
zum de-kodieren von SONGS, die man später singen kann etc. natürlich
kann man das nutzen... , nur wird das im normalen schulunterricht wohl fast
nie vorkommen (zumindest nicht an regelschulen, inbesb. wenn sprache kein wahlfach
ist). die sprachlehrerInnen sind die, die sich am meisten gegen meine ansätze
auflehnen. wiewohl die sprachlern-methode 20 jahre vor manchen anderen techniken
fertig war, tut sich hier so gut wie nichts an regelschulen. ich finde das extrem
traurig. und wenn man ein/e sprachkraft anfragt und ich fordere, daß sie
erst einen selbstversuch machen, hören wir nie wieder von ihnen. die ganz
wenigen, die hier die ausnahme bilden, tun genau das, sie bilden eine winziger
minderheit, während inzwischen hunderte von lehrern in deutschland (vor
allem OST-DEUTSCHLAND), österreich und in der schweiz. auch in korea und
in australien bahnen sich dinge an...
vfb
Herzliche Grüße
Dr. Bodo Eickhoff |