"Vergessen" von Anfangsbuchstaben 23.5.06

Hallo Frau Birkenbihl! Bereits seit vielen Jahren ist mir ihr Name vom Buch "Stroh im Kopf?"bekannt. Seit 3 Wochen besitze ich ihre DVDs "Männer-Frauen", "Genial lernen - Genial lehren" und "Von nix kommt nix". Diese DVDs sind so spannend, ich schaute sie alle an einem Wochenende! Ich hatte keine Ahnung, wie leicht ich in der Vergangenheit hätte lernen können und dass es so funktioniert.
====== das ist es. schul-lernen ist weitgehend nicht gehirn-gerecht (vor allem regelschulen). gottseidank beginnen dinge sich zu ändern, insbes. im östlichen teil unserer republik, dort sind die lehrer um einiges bereiter, neue wege zu gehen als in den alten bundesländern. ich komme gerade von einem lehrer-seminar in magdeburg mit 250 lehrern, es war bombastisch...
***************** Kann ich mir gut vorstellen, ich hatte mal eine Freundin, Lehrerin aus Sachsen, ganz andere Denkansätze

Selbst bin ich ein sehr visueller Mensch und ich kann mir Bilder und Filme in allen denkbaren Formen vorstellen und erzeugen. Auch das 3D-Sehen ist für meinen ersten Beruf, Gold- und Silberschmiedemeister, sehr praktisch.
====== dann wird Sie auch die DVD OHNE WORTE DENKEN interessieren....
***************** Ja, die habe ich schon und finde sie klasse! Danke.

Nun bin ich neugierig geworden. Mir passiert es hin und wieder, besonders, wenn ich gedankenversunken Texte handschriftlich schreibe, dass ich Anfangsbuchstaben der Wörter "verschlucke", d.h. konkret ich fange ein Wort nicht mit dem Anfangsbuchstaben an, sondern schreibe mit dem 3. oder 4. Buchstaben des Wortes los. Beispiel: bei "regelwidrig" starte ich mit "g" dann "e", dann merke ich bewußt, uups, da fehlt der Anfang! Kennen Sie solch ein Phänomen?
====== nein, ist mir noch nie untergekommen. daß leute anfänge beim sprechen "schleifen", so daß sie im laufe der zeit wegfallen, das ja. auch mit endungen passiert dies, weshalb sprache sich ständig ändert (unabhängig von neuzugängen an wörtern) aber was Sie beschreiben, habe ich noch nie gehört. falls Sie neuronal besonders SCHNELL wären, könnte dies ein geistiges vorauseilen bedeuten. ansonsten mal sehen, ob von unseren mitlesenden insidern jemand mehr weiß...

Meine mögliche Erklärung könnte sein, dass ich das Wort als Bild "sehe" und daher irgendwo "losmale". Vielleicht ist meine Hand, also mein Tun auch schneller als meine Gedanken?
===== nun, auch das späche für neuronales schnelligkeit (PERKINS 1, wie in von nix kommt nix erklärt). spannend...

Auf Ihrer tollen Internetseite habe ich bisher noch nichts dazu gefunden und die Suche in der Wandzeitung war bisher ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt.
====== danke, daß Sie gesucht haben, d.h. auch, daß Sie mit dem beitrag mit der roten überschrift begonnen haben. also, mal sehen, ob jemand sich meldet...

Ich freue mich über Ihre Anwort,
===== leider noch sehr unspezifisch heute... ich werde die frage jedoch auch an unsere lehrerforen weitergeben, vielleicht kennen lehrkräfte dies aus der schul-praxis?
vfb
***************** Ich habe eben in der Wandzeitung die Reaktionen gelesen und bin auch erstaunt und neugierig, wenn es noch weitere Menschen mit diesem "Phänomen" gibt. Bei mir passiert es nicht an der Tafel wie dort geschildert, auch auf dem Papier kann das ganz schön nervig sein. Selbst bei einfachen Wörtern passiert es. Oftmals, wenn ein gewisser "Zeit"-Druck vorhanden ist oder ich etwas schnell schreiben möchte. Im jetzt anstehenden Examen ist es schon eine Herausforderung.
nochmals 
vielen Dank und herzliche Grüße,
Dirk Christian

vielen Dank und herzliche Grüße, Dirk Christian

 

26.5.06
Liebe Frau Birkenbihl, lieber Dirk Christian! Ich bin Lehrerin für Kunsterziehung und erlebe auch diese "vergessenen" Anfangsbuchstaben, was besonders hinderlich bei Tafelanschreiben ist.
Mir ist aufgefallen, dass solche "Ausfälle" gerade dann passieren, wenn ich etwas mit Schrift und Bild und sehr viel Begeisterung versuche zu erklären. Die Gedanken sind dann so schnell, dass die langsame Hand nicht mit kommt.
======= das erinnert mich daran, daß betty EDWARD festgestellt hat, daß Sie beim ZEICHNEN an der tafel nicht gleichzeitig sprechen konnte...


Bei manchen Klassen ärgere ich mich, wenn mir dass passiert, weil man als Zuschauer die Fehler sofort sieht. Ich sehe sie erst, wenn ich ein paar Schritte Abstand zur Tafel habe. Schüler, die mich schon länger kennen, stört das aber nicht. Da bekomme ich dann einen netten Hinweis und alles ist gut. Ich denke Sorgen braucht man sich nicht zu machen!?
===== ich glaube auch nicht, aber es ist spannend, daß das phänomen doch schon zweimal aufgetaucht ist... danke für Ihre meldung.


Zum Schluss möchte ich mich noch bei ihnen liebe Frau Birkenbihl für ihre tolle Arbeit gerade im Bezug auf die Schule bedanken. Ich steige immer mehr auf Birkenbihltechniken um und viele Schüler sind begeistert und dankbar. Ich habe aber auch kritische Reaktionen bei den "Auswendiglernern" erlebt, den für diese Schüler fällt eine ganze Welt zusammen, wenn sie selber denken sollen.
====== ja, da muß man schrittweise vorgehen, aber auch diese schüler wachen meist nach einigen wochen auf... bei jungen helfen wettkampf-hinweise, wie" die 9-jährigen schaffen die neue technik schon, mal sehen, wie ihr abschneidet", da traut man sich kaum noch zu meckern. bei mädchen ist es hilfreicher, ihnen klarzumachen, daß alle echten lern-techniken, die sie heute lernen, nicht nur ihnen den rest ihres lebens sondern später sogar ihren kindern helfen werden, wenn sie je welche hätten... (hat mir neulich eine lehrerin verraten, daß das bei mädchen gut geklappt hat).
vfb


Viele liebe Grüße, Birgit Schmidt

 

29.5.06
Sehr geehrte Frau Birkenbihl, gerade habe ich mal wieder in Ihrer tollen WZ gestöbert und bin über einen (für mich) sehr interessanten Beitrag gestolpert, und zwar den über die „vergessenen Anfangsbuchstaben“ vom 23.05.06. Zwar kann ich leider auch nicht mit einer Erklärung dienen, aber mir passiert das auch ständig, und zwar so oft, daß es mir zeitweise schon richtig auf die Nerven geht (besonders wenn ich schnell schreiben will). Ich habe immer die Tendenz, ein Wort beim Schreiben nicht mit seinem Anfangsbuchstaben zu beginnen, sondern mit einem (optisch oder klanglich) herausragenden Buchstaben irgendwo aus der Mitte des Wortes. Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich (sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen) grundsätzlich gewisse Schwierigkeiten mit Reihenfolgen habe. Außerdem gehöre ich zu der Generation, die damals dem Experiment der „Ganzheitsmethode“ zum Lesen-und-Schreiben-Lernen zum Opfer gefallen ist. Ob das eine mit dem anderen zu tun hat, kann ich allerdings nicht sagen.
======= ich glaube eher nicht, weil ich schon viele solche opfer kennengelernt habe, die frage nach den fehlenden anfangsbuchstaben jedoch zum erstenmal aufgetaucht ist. mal sehen, was sich zu diesem thema noch ergeben wird. spannend....
vfb

Auf jeden Fall fand ich es recht spannend zu sehen, daß man mit seinen kleinen „Macken“ nicht allein ist ;-)
Mit freundlichen Grüßen
CE