Sprechtempo und
Inhalte bei Sprachkursen 2.5.06
Hallo Frau Birkenbihl,Ich
habe bereits versucht in der Wandzeitung eine Antwort auf meine Frage zu finden.
Leider bin ich nicht fündig geworden. Deshalb hoffe ich, dass ich Sie nicht
mit einer 10-fach gestellten Frage nerve ;)
====== wenn jemand gesucht hat, darf man immer fragen, selbst wenn es eine wiederholung
wäre. es geht ja um die geste, daß man es erst einmal VERSUCHT. mich
nerven vor allem jene, die es nicht versuchen (also nicht Sie!).
Ich lerne schon seit mehreren
Jahren die schwedische Sprache in einem Abendkurs. Vorbildlich arbeite ich immer
vor und höre mir die Lektionstexte schon vorher aktiv und passiv an. Allerdings
gefällt mir das Buch mit dem wir arbeiten an einigen Stellen nicht besonders
gut. Da ich nicht so ein Fan von Geschichte bin gehen mir die geschichtlichen
Texte eher auf die Nerven. Wenn ich einen Schweden in einer Bar treffe, dann
wollte ich mich eigentlich nicht über gesunkene Kriegsschiffe unterhalten.
======= nun, JEDER TEXT enthält 95% tolle wörter und einige prozent
mögen die besagten kriegsschiffe sein, der rest des satzes enthält
aber normale worte, die Ihnen später nie schaden werden und wenn sie an
einen typen geraten, der sich für kriegsschiffe interessiert (viele männer),
dann sollten Sie zumindest ahnen, wovon er spricht (und sei es auch nur, um
sich schnell aus dem staube zu machen), oder?
Deshalb habe ich mir noch
zusätzlich den Assimil-Kurs besorgt, den ich nach ihrer Methode durcharbeiten
wollte. Die Texte gefallen mir wirklich gut.
====== schön, ich arbeite an jeder sprache mit mindestens 3, oft mit bis
zu 10 kursen parallen (z.b. derzeit bei chinesisch). ich konnte nie nachvollziehen,
wie man mit einem einzigen kurs arbeiten möchte. jeder kurs hat stellen,
die man besonders mag, die kann man dann besonders oft hören ...
Da wird zwar teilweise auch
die Geschichte vermittelt, allerdings clever in einem lockeren Dialog verpackt,
anstatt 2 Seiten trockener Text.
====== deshalb haben meine eigenen sprachkurse auch nur dialoge, aber wir haben
noch nichts für schwedisch...
Die Texte kann man jedenfalls
auch super für den Alltag gebrauchen. Sie merken: ich bin sozusagen begeistert!
====== schön.
Jetzt kommt das große
ABER und mein eigentliches Problem. Das angebotene Tonmaterial lässt leider
zu wünschen übrig. Angepriesen wird, das die ersten Lektionen langsam
gesprochen werden und das Tempo gesteigert wird. Da ich schon Vorkenntnisse
hatte, habe ich die "Hallo-Ich heiße Uwe" Lektionen übersprungen.
Leider musste ich feststellen, dass sogar in der 50. Lektion (Ende des 1. Bandes)
nicht von einem normalen Sprechtempo gesprochen werden kann. Ich kenne den Unterschied
von anderen Kursen, Filmen, Auslandsaufenthalt usw. und man kann wirklich nicht
von einem flüssigen Dialog sprechen.
====== da bin ich erstaunt, normalerweise wird assimil nach den
ersten lektionen ganz normal im sprechtempo, ich fand das chinesisch
viel zu schnell, weshalb ich erst über den umweg anderer kurse so viel
lernen konnte, um zu assimil zurückzukehren...
Beim Finnisch-Kurs z.B.
werden die Texte in einer langsamen Version und im Normaltempo angeboten. So
sollte es sein.
===== das finden Sie leider nur sehr selten. meine einsteiger- und wiedereinsteiger
bieten das auch. aber wenn Sie mal suchen, finden Sie in der wandzeitung einge
hinweise zu kostenlosen progrämmchen, mit denen man texte am computer schneller
oder langsamer machen kann. außerdem können das manche abspielgeräte,
ich habe einen DVD- und CD-player, mit dem ich alles langsamer und schneller
spielen kann. das ist phänomenal!!
Jetzt stellt sich die Frage:
ist es überhaupt sinnvoll Texte passiv zuhören, die viel zu langsam
gesprochen werden?
====== klar, Sie hören ja UNBEWUSST, also kann Ihnen das tempo ja egal
sein. Sie tun dies ja nur, damit Ihr hirn die NERVENBAHNEN anlegen kann, die
nötig sind. da ist langsamer eh besser als schnell. wenn Sie das weglassen,
bringt Ihnen die ganze birkenbihl-methode nur weniger als die hälfte. das
passive hören ist der 2. schlüssel (nach dem de-kodieren), das machen
Sie möglicherweise auch nicht?? hm?? dann könnte es sein, daß
Sie meine methode nicht wirklich verwenden...
vfb
MfG
Franziska W.
4.
Mai 2006
Ich verstehe zwar nicht, warum Sie gleich den Verdacht hegen,
dass ich Ihre Methode nicht richtig anwende und mir das De-Kodieren und passiv
Hören erspare...
====== sorry. aber solche fragen haben in der vergangenheit so gut wie immer
gezeigt, daß... da habe ich diesmal auch so geschlossen, schließlich
muß viel dessen, was ich antworte, auf erfahrungen beruhen.
Das tue ich nämlich
nicht. So etwas habe ich in meinem Beitrag auch eigentlich nicht erwähnt.
Den Sprachkurs von Abendkurs De-Kodiere ich,höre ihn aktiv, dann passiv.
Aber dort ist das Tonmaterial einmal langsam und eimal normal schnell gesprochen.
Ich höre solange aktiv, bis ich beim Normaltempo alles verstehen kann und
dann höre ich den schnellen Text passiv. Ich habe mich bloß gefragt,
ob es viel bringt stundenlang zu langsame und unflüssige Dialoge zu hören,
da die Schweden beim schnellen sprechen gerne mal etwas "wegnuscheln"
======= lassen Sie mich Ihnen ein beispiel geben: Im arabischen werden in der
umgangssprache sämtliche grammatikalischen endungen weggelassen, statt
KALBUN (hund) sagt man KALB, statt (genitiv) KITAABIN sagt man KITAAB, es fehlt
also eine ganze silbe. trotzdem gilt: wer die klassischen endungen KENNT, die
weggelassen werden, kommt weit schneller klar als leute, die gleich "umgangssprache"
lernen wollen. deshalb empfehle ich: erst die 100% kennenlernen, dann die verkürzten
formen, dan haben Sie eine nervenbahn, für das, was ja GEMEINT ist (und
verstehen gewisse gramamatikalischen eigenheiten besser). es scheint anfangs
etwas umständlicher, bringt aber später große zeit- und nervenersparnis.
so, das ist mein argument. wenn Sie den anderen weg trotzdem gehen wollen, ist
das selbstverständlich Ihre entscheidung. Sie sind die lernende und damit
der boss... auch dies ist ein wichtiger aspekt der birkenbihl-methode, daß
Sie letztlich selbst entscheiden, was Ihnen guttut...
Da ich auch den Spanischkurs
für Wiedereinsteiger besitze habe ich mir halt gedacht, dass Sie sich schon
etwas dabei gedacht haben die Texte auch im Normaltempo anzubieten.
====== wobei manche lerner den ganzen kurs in langsam durchlaufen und im zweiten
durchgang schnell, während andere pro lektion umschalten wollen. hier kann
man auch nicht raten, jeder muß es so machen, wie es ihm oder ihr besser
gefällt.
Deswegen meine Frage bezüglich
dem passiven hören von zu langsamen Texten.
===== jaja, dabei schleifen sich die nervenbahnen für die 1005 ein, s.
oben. das hat schon seine richtigkeit.
Und deswegen hätte
ich es in Betracht gezogen, den Assimilkurs komplett beiseite zu legen (und
nicht halb durchzuarbeiten und einige Schritte weglassen)
==== tja, schritte weglassen kann später zu problemen führen, aber
Sie entscheiden selbst...
Schwedisch ist ja auch nicht
meine erste Sprache, die ich nach ihrer Methode lerne. Aber ein solches Ton-Problem
hatte ich vorher nicht.
======= weil wenige sprachen so viel weglassen wie dänisch oder arabisch
und anscheinend eben auch schwedisch.
Und ich weiß auch,
dass gutes Tonmaterial das a und o ihrer Methode ist.
======= richtig. und die assimil-leute wissen meist recht gut, was sie tun,
wiewohl der eine oder andere kurs mal weniger gut sein kann. bei schwedisch
habe ich keine kenntnisse, kann es also nicht beurteilen.
vfb
MfG
Franziska W.
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