Zwangsweise Spanisch
lernen 24.2.06
Liebe Frau Birkenbihl, ich
versuche als Lehrerin Ihre Impulse aus vielen Ihrer Bücher in meinen Unterricht
einfließen zu lassen - zur Freude meiner Schüler.
======= danke. nach dem bösen brief des vaters, der mir vorwirft, die schule
unfair zu kritisieren, tut das echt gut!
Zur Zeit habe ich ein neues
Projekt - und gleichzeitig ein Problem: Im Juni 2006 werde ich mit meiner Klasse
(9) eine Klassenfahrt nach Spanien machen. Nur: keiner kann Spanisch. Ich habe
mir Ihren Sprachkurs Spanisch gekauft. Leider kann ich dies nicht verbindlich
für alle verordnen, bzw. kaum einer kann es sich leisten. Gestern habe
ich nun mit Hilfe der CD in der Mittagspause der Schüler nach dem vorgeschlagenen
Weg des Hörens/Verstehens die erste Lektion vorgespielt.
====== das würde aber implizieren, daß die schülerInnen das
de-kodierte MITLESEN dürfen.
*********Das sollten sie sogar. Ich fand die Idee super, keine Vokabeln nachschlagen
zu müssen.
====== aaah, gut, das hatten Sie nur zu erwähnen vergessen. alles ok.
Mindestens 10 Schüler
haben beim zweiten Vorspielen ohne Aufforderung mitgesprochen.
====== das ist ZU FRÜH. hier wird phase 4 vor phase 2 und 3 gesetzt, das
geht nicht lange gut und bald hat man die üblichen probleme, die meine
methode verhindert, so sie sauber eingesetzt wird.
*********Was machen, wenn die Schüler es einfach tun?
====== sagen Sie Ihnen: je mehr Zeit Sie am anfang "opfern", indem
Sie warten, bis sie in phase vier sind, desto leichter kann das gehirn die nervenbahnen
bauen und desto mehr zeit sparen Sie SPÄTER, also in der 4. 5. und 6. woche
zum beispiel. es lohnt sich! ausnahme: bekannte dinge dürfen gesagt werden,
wenn es sich um extrem bekannte worte handelt, darf man DIE sprechen, soll aber
alle neuen begriffe auslassen, bis man sie aktiv UND PASSIV hören konnte.
glauben Sie mir, es spart später viel zeit, wenn man erst passiv gehört
hat! bitte weitersagen.
Die nächste Reaktion
meiner Schüler: können wir die CD haben? Wir möchten zu Hause
die Lektion hören und nachsprechen!
====== ehe man das de-kodierte wahrgenommen und PASSIV gehört hat, bitte
nicht nachsprechen lassen!
Was soll ich machen? Ich
kann sie ja nicht auffordern, eine Raubkopie zu machen.
===== und ich kann Ihnen schlecht raten, eine zu machen, denn ich bin ja "nur"
autor, die rechte liegen ja beim VERLAG.
Was empfehlen Sie?
==== leider reagieren die verlage sehr komisch auf die bitte nach frei-exemplaren.
leider haben Sie nicht spezifiziert, welchen spanisch-kurs Sie meinen, so daß
ich nicht einmal weiß, welcher verlag derzeit die rechte hat. gibt es
keinen spanisch-kurs für freiwillige an der schule, den man benutzen kann?
man kann jedes material de-kodieren und nach birkenbihl bearbeiten! ich schlage
vor, daß frau muley sich mit Ihnen in verbindung setzt, sie hilft lehrerInnen,
die vfb-methode an schulen zu implementieren. sie ist spanische muttersprachlerin,
vielleicht hat sie eine idee.... ok? jedenfalls bitte ich Sie, die methode nicht
zu korrumpieren. haben Sie denn einen ehrlichen selbst-versuch nach meinen spielregeln
hinter sich? die zahl der lehrer, die meine methode einsetzen wollen, ist bei
sprachen immer noch sehr klein, aber die meisten dieser lehrkräfte machen
keinen sauberen selbstversuch. dann kommt es zu versuchen, die dem von Ihnen
geschilderten, die mit meiner methode eigentlich nicht mehr viel zu tun haben.
wir haben 20 jahre experimentiert, bis die methode "stand", bitte
nicht alles gefährden, indem Sie zu früh sprechen lassen, wenn noch
keine nervenbahnen für VERSTEHEN und für HÖREN DER KLÄNGE
vorhanden sind. BITTE!
***************Ich bin keine Sprachlehrerin, habe aber vor einem Jahr von Ihrer
einleuchtenden Methode gehört. Daraufhin habe ich mir den Kurs Italienisch
für Einsteiger 1 und 2 gekauft, um Ihre Methode zu testen. Ich war begeistert.
Allerdings war ich bereit zu hören, zu hören und zu hören und
das zu jeder Zeit an jedem Ort.
====== brav. deshalb haben Sie auch so gute ergebnisse gehabt.
Nun habe ich den Kurs Spanisch
I für Einsteiger ISBN 3-931084-13-2 geschenkt bekommen. Die Idee, Schüler
damit bekannt zu machen, ist mir erst durch die Klassenreise gekommen. Es wäre
sehr nett, wenn Frau Muley mit mir eine Idee für unsere Schüler entwickeln
könnte. Die Schüler sind bereit zu hören, aber besonders, wenn
sie unterwegs sind oder keine andere Beschäftigung haben, aber nicht unbedingt
in der Schule, d.h. auch zu jeder Zeit und an jedem Ort.
======= das hoffe ich auch...
Ich will die Methode keinesfalls
korrumpieren, weil ich Ihre Idee super finde. Allerdings sind die Schüler
in der Schule (im Schulgebäude) ungeduldiger. Sie wollen auch hören,
hören, hören UND AUCH SPRECHEN.Nun ergibt sich ein neues Problem:
Sie kommen freiwillig in der Mittagspause in den Klassenraum, um die CD zu hören.
Aber dann wollen sie Sätze bilden und auch kommunizieren. Das kann ich
nicht. Meine neue Idee: zusammen mit der CD, wo pro Woche immer die gleiche
Lektion zuerst in langsamer, dann in normaler Sprachgeschwindigkeit läuft,
einen muttersprachlichen Schüler zu aktivieren, der danach Rede und Antwort
steht.
====== es ist eine tatsache, daß schülerInnen viel leichter lernen
als erwachsene, wie alt sind diese schüler? bei unter 12-jahren könnte
ein schnelleres sprechen und stätze bilden durchaus mglich sein, ich gehe
halt im zweifelsfall mehr von (jungen) erwachsenen (ab 14, 15) aus. deshalb
bin ich so froh frau MULEY in deutschland und frau HOLENSTEIN in der schweiz,
die beide als lehrerinnen erfahrungen mit schülerInnen (auch jüngeren)
haben und sich da jetzt besser auskennen als ich! daher bat ich frau muley,
mit Ihnen zu reden.
Ich stelle nur fest, dass
Schüler im Rahmen von Schule oder Schulgebäude - festgefahrene
Vorstellungen von Lernen haben, die nicht so leicht verändert werden können.
===== doch, Ihre schüler beweisen doch, daß Sie hören und sprechen
aber keine vokabeln fordern, das ist doch schon ein großer schritt...
hi hi.
I.P. Mal sehen ob das klappt.
vfb
Ich freue mich auf Ihren
Vorschlag.
Lieben Gruß
Ingrid Pust |