Soziales Lernen 10.1.06 Liebe Frau Birkenbihl, hier
noch ein paar Gedanken zu einem anderen Thema. Als engagierte Lehrerin bin ich
derzeit intensiv mit ihren Büchern beschäftigt und probiere die Übungen
und Anregungen in Ihren Büchern nun erst mal selbst aus, bevor ich sie
an andere weiter gebe. (Sprich meinen FreundInnen und SchülerInnen dies
Übungen präsentiere). ************ meine Eltern
kommen auch schon in den Genuss - hat ihnen mächtig Spaß gemacht,
die Torten mit 3 Schnitten zu zerschneiden. Wir haben sagenhaft gelacht und
es sind ganz neue Ergebnisse rausgekommen, egal, dass sie nicht gestimmt haben. #######ich meinte das mit
dem Nusskuchen in der 45. Auflage auf Seite 240. Habe mich wohl nicht deutlich
ausgedrückt. Ich habe das erste Mal vor
ca. 10 - 12 Jahren von Ihren Büchern gehört, als ich noch an der UNI
beschäftigt war (als Jonglier-Lehrerin) und anfangs das Jonglieren erlernte
und mit der Arbeitsweise beider Gehrinhälften konfrontiert war. Tatsächlich
kann durch das gehirn-gerechte Arbeiten und die Entwicklung neuer Methoden im
Unterricht viel mehr auf die SchülerInnen eingegangen und dabei auch mehr
"erreicht" werden, als mit sinnlosem Frontalunterricht und "Pauken". Was ich beobachte, ist,
dass durch Methodenvielfalt und neue Wege ganz andere Lern-Ergebnisse erzielt
werden als durch stures Auswenig-Lernen. Also liege ich voll auf
Ihrer Linie, was diese neuen Lerntechniken und Inhalte angeht. Nun zu meiner
Frage bzw. Anregung:Lernen ist ja bekanntlich von Interesse abhänig. Durch das Herausfinden dessen,
was die SchülerInnen interessiert, ist es leichter, den Unterricht gehaltvoller
und interessanter zu gestalten- frei nach dem Motto: Was mich interesseirt,
lerne ich leichter. Ich stellte in den letzten
Jahren ein verstärktens Bedürfnis (ja eine Sehn-Sucht) meiner SchülerInnen
nach sozialer Vernetzung und sozialen Inhalten fest, da diese natürliche
Fähigkeit im Konsum-Wahn und dem Materialismus unserer Zeit verloren zu
gehen scheint. Deshalb forsche ich verstärkt im Rahmen soziales Lernen
und Lehren. Diese Themen führen
mich unweigerlich zu den Fragen: Spiritualität (ohne daraus "Glaubens-sätze
machen zu wollen), Mit-Gefühl, ursprüngliche Verbundenheit mit einer
Gemeinschaft etc....So versuchte ich in den letzten Jahren in den Unterrichtseinheiten
das soziale Lernen parallel zum Eigen-Lernen zu entwickeln. Das Gefühl
für die Gemeinschaft nicht ohne eigenverantwortliches Selbst-Studium (KLIPPERT,
eigenverantworliches Lernen) bei den SchülerInnen zu schulen, ...Kennen
Sie ganz konkret Konzepte oder Forschungsansätze zu diesem Thema, die "praxisbewährt"
sind? Sie als Frau der Paxis haben vielleicht schon einen Zugang auch hier ent-deckt
-:) Ich denke, verantwortliche
Pädagogik beginnt bei der "echten" Schulung des eigenen Gehirns
und kann sich auch der Verantwortung unserer Gesellschaft nicht entziehen. Deshalb
erscheint mir die Ver-Netz-ung des Gedankens des Sozialen mit einer gehörigen
Portion Selbstmanagement so wichtig.Seit den letzten Jahren unterrichten KollegInnen
und ich gemeinsam ein neues Fach an unserer Schule (aus dem Ethik-Unterricht),
das soziales Lernen heißt.Ursprünlich habe ich die Konzepte im Turnunterricht
ausprobiert, indem ich den SchülerInnen den Auftrag gab, Minigolfanlagen
aus Turngeräten zu bauen, mit Hockey-Schlägern und selbst gebauten
Tennisball-tauglichen Gerätschaften, die im Turnsall und dem Geräteraum
zu finden sind. (Tennisball als Minigolf-Ball). Mir ist aufgefallen, dass sich
die SchülerInnen sehr nach dem "Gemeinschaftsgefühl" sehnen
und dass Konflikte in einer Klasse dem Lernklima völlig entgegenwirken. Optimales Lernen also dann
stattfinden kann, wenn die Atmosphäre weitgehend konfliktfrei und spannungsfrei
ist, also persönliche Konflikte ausgeschalten sind oder bearbeitet wurden. Ich bleibe jedenfalls am
"Ball" und schaue auch regelmäßig in die "Wandzeitung"
bzw. lese Ihre Beiträge und verfolge auch, ob es sich einmal ergibt, dass
ich an einem Seminar teilnehmen kann. Inzwischen liebe Grüße |