Birkenbihl on Management-Taylorismus 27.12.05

Sehr geehrte Frau Birkenbihl! Seitdem ich „Birkenbihl on Management“ gelesen habe, erkenne ich ins ehr vielen Betrieben, die eine gewisse Größe überschreiten, Taylorismus.
In kleinen Betrieben geht es familiär zu, daher hat Taylorismus keine Berechtigung, aber wenn so eine Firma wächst, den Führungsstab erweitert, Controlling einführt und einen wachsenden Graben zwischen Führung und Ausführung gibt, dann kommt Taylorismusins Spiel.
Ich arbeitete in so einem Betrieb, in welchem ein neuer Gesellschafter so etwas einführte. Innerhalb von 3 Jahren verlor dieser den gesamten kontingenzgewohnten Führungsstab, welcher ein sehr Guter war. Vorher war der Betrieb „familiär“ geführt. Ich bin jetzt bei einem expandierenden Unternehmen als unterstützender Baumeister tätig und ich arbeite daran, dass die Gesellschafter nicht in diese Richtung gehen. Ich sehe bei sehr großen Betrieben, dass Menschen auf Zahlen reduziert werden. Die Menschen sind Prozentpunkte des Gesamtumsatzes. Diese Zahlen sind unpersönlich und somit ist es für den Manager ein leichtes, ein bisschen zu sparen, auf Kosten der Menschlichkeit. Der Kontakt zur Basis fehlt und ein Wir-Ihr-Denken tut den Rest (Wir die Chefs, die Führungskaste, und dann die „Hackler“,die Zahlenbringer). Robert Townsends Fragen sind ein Genuss für meine Person. So stelle ich mir einen Chef vor und so will ich sein. Ich glaube seit je her, dass das Herz über die Zahlen siegt.
Ihr Buch „Birkenbihl onManagement“ trifft den Nagel auf den Kopf, es hat eine klare und wunderbare Aussage, wenn die Maslowschen Bedürfnisse befriedigt sind und Herzbergs Hygienefaktoren vorhanden sind, Kontingenz selbstverständlich ist und der Chef sich auf Townsends Spuren bewegt, dann ist ein Unternehmen sicher unschlagbar. Einen Feind gilt es zu Schlagen, und zwar das unnötige Zeug aus den Unternehmern rausbekommen (Zeug lt. Ron Smothermon ... =Vorurteile, Meinungen, MEME, Hardlinerdenken).
Ich danke Ihnen für dieses Buch, es ist Ihre Genialität, in dieser Kürze und Einfachheit eine unglaubliche Menge an Informationen zu erklären und gehirn-gerecht zu machen.
====== das freut mich. vielleicht möchten Sie den teil des beitrags als REZENSION bei amazon reinsetzen? ich habe gehört, da gibt es jemanden, der so gut wie alle meine titel verreißt? ich gehe gar nicht nachschauen, das letzte mal (vor ca. 2 jahren) habe ich mich ziemlich aufgeregt. scheint eine studentin zu sein, die glaube, man muß meckern, wenn man eine rezension schreibt. ohne lebenserfahrung etc. na ja. Ihre worte hier wären ein gutes gegengewicht... :-))

Ich habe aber noch ein Problem. Ich habe die Menschen beobachtet, die in der Chefetage sitzen oder diese anstreben. Um bei Maslow zu bleiben, kompensieren viele Stufe 2-3 durch 4. Sein-Tun-Haben aus Ihrem Buch „Erfolgstraining“ ist hier zu erkennen. Wenig Selbstwertgefühl, Probleme im privaten Bereich, daher Machtstreben im Beruf, als Ausgleich, als Existenzberechtigung, und das mit allen Mitteln, und da das Einfühlungsvermögen fehlt, muss wieder Taylorismus her, um die Kontrolle zu bewahren. Da schließt sich wieder der Kreis. Wie kann man so einem „Chef“ helfen, bzw. eine andere Richtung zeigen? Ich habe jetzt die berufliche Ebene erreicht, diese Themen ansprechen zu können, aber wie? Da endet mein Latein.
====== die methode, via STORIES das denken zu öffnen, ist noch die leichteste wenn man hierarchische ebenen überbrücken muß. deshalb ist mein birkenbihl-on-service voller fallbeispiele. die kann man zum diskussions-thema machen und neue ansätze suchen, auch hierarchisch hinauf. merke: wer an einem neuen ansatz MITGEWIRKT hat, ist hinterher auch interessiert, das neue zu ver-WIRKLICH-en. wenn das nicht hilft - kündigen und eine bessere firma suchen oder selber gründen. hi hi. Sie wissen ja, bei schlechten chefs gehen die guten (die auch meist leicht unterkommen können), und die nullen bleiben. das wird dann von jahr zu jahr schlimmer....

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches 2006er
===== Ihnen und allen mitlesenden auch...
vfb

wünscht Ihr Baumeister
Peter Heinreich