Wort-Assoziationen und
Auffassung 24.12.05
Liebe Frau Birkenbihl, einige
Ihrer Seminare habe ich schon auf Video gesehen (Rechentraining, Esoterik, Memik,
Humor, usw.) und einige Ihrer Bücher schon gelesen (Lernen trotz Schule,
Analografitti-Buch, das innere Archiv). Außerdem habe ich mich auch andere
Büchern und Medien zum Thema Neurologie, Denk-Prozesse, Gehirn- und Geisteswissenschaften
befasst. Das ist die Basis von der aus ich nun Frage.
Vor kurzem ist mir nämlich ein Gedanke gekommen. Mich würde interessieren,
was sie dazu denken. Es geht um folgendes:
Wenn wir miteinander über Sprache oder Worte kommunizieren, haben die Worte
oft eine Tiefere Bedeutung. So schreiben Sie ja auch oft in Ihren Büchern
z.B. Be-Deutung, um den Hintergrund des Wortes und seinen vollen
Sinn zu ver-deut-lichen.
======= richtig. allerdings schreibe ich dann eher ver-DEUT-lichen, um das DEUTEN
deutlich zu machen... die bindestriche habe ich von HEIDEGGER gelernt, die großbuchstaben
entstanden früher auf der IBM-kugelkopf, als es noch keine echten formatierungs-möglichkeiten
gab. nachdem e-mails eben so armselig sind, bin ich hier zu meinen uralten gewohnheiten
zurückgekehrt, es ist wie eine uhr, die so mal 30 jahre zurückschaltet...
Das Konzept finde ich sehr
interessant. Wenn Menschen nun miteinander kommunizieren, ist dies - wenn ich
richtig verstanden habe eine beidseitige Assoziations-/Interpretationskette.
======= richtig.
Die Assoziationen zur wahrnehmbaren
Auffassung bestimmen die Art unseres Erlebens (Verknüpfungen mit Bildern,
Erfahrungen, Gefühlen, Prägungen, usw.).
====== richtig.
Nun zur Frage inwiefern
spielt die oft zusammen-gesetzte Natur der Worte eine Rolle für die Auf-fassung?
Wie stark beeinflusst die Zusammensetzung und die Etymologie der Worte das Empfinden
einer Kommunikation? Wird Auf-Fassen auch automatisch mit dem Link
aufund fassen verbunden?
====== die meisten leute registrieren sprache ja leider nicht bewußt,
hier dürfte es keine große auswirkung haben. aber für alle,
denen klar ist, daß sprache sowohl FILTER (der wegfiltert) als auch LUPE(die
her-VOR-hebt) sein kann, diese menschen reagieren auf die diversen teile in
zusammensetzungen sehr sensibel. viele sagen mir, nachdem Sie in meinen NEUEREN
büchern gelesen haben (trotzdem lehren z.b.) können Sie gar nicht
mehr NICHT wahrnehmen, daß wir z.b. auf-MERK-sam oder AUF-merk-sam sein
können. das geschieht sehr bald und bleibt dann erhalten. dies be-REICH-ert
die kommunikation um eine tiefere ebene...
Denn das Verknüpfen
der verschiedenen Schaltzentralen scheint mir - logisch gesehen vom Prinzip
her sinnvoll.
======= genau. dann nützen wir sprache nämlich wirklich (so daß
wie WIRKT und WIRKUNGEN auslöst), gell?
Dabei würde mich auch
interessieren, inwiefern eine Assoziation für denjenigen der sie hat bewusst
sein muss (konkretes Bild, oder diffuses aufflackern, oder aber versteckt).
======= wer ein auge und ein ohr für diese wort-bildungen entwickelt hat,
wird sicher oft auch unbewußt registrieren, was er/sie heute nicht bewußt
wahrnimmt. wer aber nie gelernt hat, sprache genauer wahrzunehmen, wird unbewußt
wahrscheinlich wenig registrieren. es ist wie mit spargel, austern etc. für
gewisse dinge muß man erst einen geschmack entwickelt haben, dann kann
man auch mal halbewußt "essen" und wird doch mehr registrieren,
auch wenn ein teil DANN unbewußt mit-WIRKen wird.
Laufen Assoziation auch
im Unterbewusstsein ab? Denn das schiene mir wesentlich für das Lebensbild
und die Entwicklung des Menschen zu sein.
====== ich glaube, daß eine menge mehr in den "11 km" unbew.
läuft, als wir mit unseren 15 mm bewußtsein registrieren können.
aber auch unbewußte denkprozesse werden sich auf geschulten, trainierten
geleisen besser entwickeln...
Soweit meine Gedanken.Ich
würde mich sehr über eine Stellungnahme Ihrerseits freuen.
====== s. oben.
:-)
vfb
Ein schönes Weihnachtsfest
und eine schöne Woche wünscht Ihnen
Daniel Laukamp |