Alles nur Theater?
17.12.05
Liebe
Frau Birkenbihl, über mehrere Schritte bin ich vom Bau-Manager zum Motivations-Trainer
für Menschen in besonderen Lebenssituationen"konvertiert". Aktuell
habe ich die für mich neue und sehr interessannte Aufgabe übernommen,
im Rahmen eines staatlich geförderten Projektes gemeinsam mit Langzeitarbeitslosen
eine arbeitsfähige Puppenbühne aufzubauen. Alle TeilnehmerInnen sindmotivierte,
fröhliche Menschen, die ALLE Arbeiten, die anfallenwerden, ausführen
möchten. Nur SPIELEN möchte (noch) keiner. KönnenSie mir mit
einem Original Birkenbiehl-Trick helfen, diese Blockade zuüberwinden?
======= wollten Sie mit dem fehlerchen in meinem namen SPIELERISCH testen, ob
ich genau lese?? ha ha. aber jetzt "ernsthaft": beginnen Sie mit TESTS.
menschen, die vor dem spielen angst haben, fürchten vor allem spontanes
handeln. wenn Sie einige TEST-RUNS vorsehen, in denen von bühnenbildern
über tonanlage, musikeinlagen etc. alles ge-TESTET werden muß, worum
es geht, dann werden rollen verteilt (oder lotto-mäßig aus dem hut
gezogen). bei manchen dingen kann jeder das übernehmen, bei anderen wird
jemand sagen: mit musik hätte er/sie nichts am hut. dann erhebt sich die
frage, wer mit ihm/ihr tauschen kann. d.h. die runde des auslosens. wer wofür
zuständig ist, zwingt die teilnehmer, klarer zu sagen, wo Sie sich sicherer
fühlen. deshalb wird ihnen das "TESTEN" dann auch freude machen.
am ende der teste stehen natürlich mindestens eine nachmittagsvorstelllung
für kinder und eine abends für erwachsene. wenn das gut gelungen ist,
wird man weitersehen. mit diesem plan haben wir in der vergangenheit schon mehrmals
das mitmach-potential (z.b. bei patienten in einer reha-klinik) dramatisch gesteuert
ohne "gutes zureden" u.ä.. was eh nicht helfen würde. so
ERLEBEN die leute, daß sie auch das KÖNNEN, dann geht es höchtswahrscheinlich
doch weiter ...
vfb
Ich würde mich sehr,
im Interesse der TeilnehmerInnen, über Ihren fachlichen Rat freuen.
Mit besten Grüßen aus Weimar!
Ihr Dietmar Sommerlandt |