Selbstsicherheit
12.12.05
Einen schönen dritten
Advent, Frau Birkenbihl, ich beschäftige mich nun schon seit mehreren Jahren
mit Psychologie, da dass durch meine damalige Tätigkeit im Außendienst
durch den Umgang mit Kunden notwendig war. Dadurch bin ich auch auf Ihre Person
gestoßen und war bei einem Power-Tag dabei.
====== wissen Sie noch welchem (veranstalter oder zielgruppe, z.b. frauen),
bzw. FIRMENINTERN (?) und stadt (infrage kommen bei den offenen (nicht firmeninternen)
vor allem Düsseldorf-Neuß, Wien, Linz und München). würde
mich interessieren...
Seitdem habe ich mehrere
Ihrer Bücher gelesen, bzw "abgearbeitet?". Durch meine persönlichkeitsentwicklung,
der Tätigkeit im Außendienst und der Beschäftigung mit dem Thema
Psychologie (die ich natürlich auch an anderen Menschen ausprobiere, kontrolliere
und anwende wie auch an mir selbst), bin ich trotz meines jungen Alters sehr
selbstsicher geworden. Eine Konsequenz daraus ist, dass viele Menschen damit
nicht klarkommen, sich angegriffen und unterlegen fühlen.
======= tja, da werden Sie schon signale aussenden, auf die diese menschen REAGIEREN.
merke: jeman., der wirklich selbstsicher IST, muß niemanden gefährden.
ich stelle immer wieder fest, daß, wenn leute mich als arrogant, "zu"
selbstsicher o-ä. empfanden haben, daß ich mich an jenen tagen selbst
nicht soooooo wohl gefühlt hatte. umgekehrt: wenn ich mit mir wirklich
im reinen bin, bedrohe ich leute nicht, auch wenn ich viel weiß, klug
"daherrede" etc.
Das ist ja im privaten Leben
nicht so schlimm,
======= doch, wenn Sie bleibende beziehungen aufbauen wollen, schon auch...
aber leider bin ich seit
2002 Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr und da macht das neuerdings einigen
Vorgesetzten zu schaffen.
====== tja, diese leute RE-AGIEREN so auf Sie. Diese leute sind also IHR Echo
(von wegen, sie Sie in den wald hineinrufen, so schallt es von jenen zurück).
und wenn Sie VORGESETZTE verunsichern, dann benehmen Sie sich eh nicht sauber
als soldat. denn die ganze soldatische ausbildung sollte genau das VERHINDERN.
spannend...
Besonders in meiner neuen
Dienststelle. Haben Sie dafür eine Lösung, weil mich das hier in ernsthafte
Probleme stürzt?
======= solange Sie solche signale aussenden, halten Sie sich sicherlich innerlich
für BESSER und darauf reagieren diese menschen. und dann wundern Sie sich
mit all Ihrem psychologischen wissen, daß die leute reagieren. hmmmm......
Andere Frage: Haben Sie
eine Idee, wie ich mich trotz dessen, dass ich kein psychologiestudium habe,
in dieser Richtung selbstständig machenkönnte?
======= man braucht weiß gott kein studium, um sich besonders gescheit
vorzukommen und seine mitmenschen zu verunsichern. zugegeben, viele studierte
psychologen schaffen das sehr gut, aber auch so mancher, der ein wenig über
die psyche gelesen/gelernt hat, kann diesen aspekt sehr gut "bringen",
auch ohne verunsicherungs-diplom. spaß beiseite, Sie könnten ein
buch lesen, ehe Sie weiterdenken. es ist von SCHMIDBAUER und heißt "die
hilflosen helfer".
Bzw wie ich das am besten
anfange? Oder auch, bei wem ich einsteigen könnte?
====== ich habe vor jahren ein e-book (ca. 8 euro) bei junfermann plaziert,
die alten e-books können unter active-books.de gefunden werden. dort habe
ich einen TRAINER-PLAN angeboten, der meinen werdegang beschreibt. es ist ein
plan, wie man sich ohne ausbildung als trainer (oder später coach) im markt
etablieren kann. es geht, sogar ganz ohne werbung...
vfb
Danke im Vorraus,
MD
17.12.2005
Ich möchte
eine Erfahrung weitergeben, die ich vor drei Jahren während einer Jobsuche
gemacht habe: Bei einer dem Arbeitsamt angeschlossenen Beratungs- undBetreuungsfirma
besprach ich monatlich mit meinem Betreuer, einem Herrn Mitte fünfzig,
meine Bewerbungssituation und hatte ich so einen Ansprechpartner mit objektiverer
Sicht als mein persönliches Umfeld. In fünf Monaten habe ich mich
60mal beworben, daraus wurden 20 Bewerbungsgespräche, eine Reihe von "engere
Wahl"-Gespräche - aber kein Job. Ihm mein Leid "klagend",
sagte mein Betreuer nach einigen Sekunden überlegens: "Sie haben eine
grade Haltung, sie können sich artikulieren, sie sind beherrscht und sie
formulieren präzise - sie wirken auf die Leute bedrohlich!" Zack!
Eine für mich ebenso erschreckende wie erhellende Aussage - wie, bitte,
sind Personalentscheider gestrickt, wenn sie sich von diesen Eigenschaften bedroht
fühlen? Nun, ja... wie man in Köln sagt: "Jeder Jeck is' anders.
====== dem kann ich aus eigener erfahrung folgendes beisteuern: in den ersten
jahren als vortragende/trainerin machte ich noch einige fehler, die langsam
weniger wurden. dann kam eine phase (ca. 1976) als ich einen gewissen grad an
perfektion erreichte, vor allem weil neue elemente immer vor dem seminar geübt
und trainiert wurden (vgl. meine steine-im-fluss-technik) etc. eines tages sprach
ich mit einem herrn über die WENIGEREN positiven kommentare als früher,
als ich weniger gut war. da meinte er: eben drum! wie bitte? er meinte, wenn
ich keine fehler mehr mache, da könnten die teilnehmer sich nicht mehr
identifizieren etc. er hatte recht. ich habe seither gelernt, kleine fehler
bewußt "stehen zu lassen", manchmal kommentiere ich (von wegen
fehler-toleranz) sogar öffentlich, daß ich mich für diese art
von panne früher tagelang geschämt hätte, daß ich es jetzt
aber besser verarbeiten kann. und das lieben die menschen! also nicht nur personalentscheider
fühlen sich WOHLER, wenn der mensch da auch "menschlich" wirkt.
das ist ganz allgemein so. aber ich möchte Ihnen einen anderen tip geben:
wenn Sie am anfang eines gespräches darauf hinweisen, daß Sie ein
wenig nervös seien, dann haben Sie zwei fliegen mit einer klappe erwischt:
1. wenn auch er ein wenig unsicherheit in mitmenschen sucht (oft unbewußt)
dann haben Sie ihm/ihr gleich vorab gegeben, was er/sie braucht. also abhaken
und weitermachen...
2. viele menschen freuen sich geradezu, wenn sie jemandem HELFEN können.
Sie könnten also bei jenen einen hilfe-komplex auslösen, der (wenn
die entscheidung zwischen Ihnen und einer anderen person auf der KIPPE stünde)
den ausschlag in Ihre richtung geben könnte. außerdem: kennen Sie
meinen beitrag über ARBEITSLOSIGKEIT in der TEXT-SCHUBLADE, aus dem hervorgeht,
warum 97% aller bewerbungen NICHT erfolgreich sein können, so wie bewerbungen
in der regel FORM-uliert werden?? vielleicht finden Sie dort noch einen tip?
vfb
Gruß Stefanie Jung
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