Alkoholkonsum 25.11.05
Sehr geehrte Fr. Birkenbihl!
Ihr letzter, veröffentlichter Wandzeitungsbeitrag (TESTOSTERON) hat mich
zu einer neuen Frage geführt: Inwiefern beeinrächtigt Alkohol das
Gedächtnis?
======== ich bin hier nicht so sehr im bilde, langfristig dürften die rückentwicklungen
im gehirn sicher auswirkungen haben, aber es kommt immer auch auf weitere aspekte
an:
1. ist der mensch ein mann (verträgt er MEHR alkohol als eine frau)
2. wie ist seine LEBER (genetik) ausgestattet und wie lange kann sie trotz alkohol
entgiften. solange dürften die schäden weniger hoch sein als bei schwachen
lebern.
3. welche art von alkohol trinkt der mensch? bier, wein, schnaps??
4. wieviel trinkt der mensch regelmäßig?
5. wie ernährt er sich dabei etc. etc.
Natürlich ist die Suchtgefahr,
sowie das Verhalten und Denken nach Alkoholkonsum bekannt. Genauso ist mir bekannt,
dass der Alkoholsucht bei Jugentlichen zu Veränderungen im Gehirn führt,
so ist z.B. der Präfrontale Cortex (zuständig für komplexes Denken,
planen, ...) so wie das Kleinhirn (dessen Nutzen neben den feinmotorischen Fähigkeiten
und dem Gleichgewichtssinn noch relativ unergründet ist) deutlich verkleinert.
======== das wirkt sich wahrscheinlich mehr auf das planungsvermögen und
die moral des betroffenen aus, als auf gedächtnis per se...
Aber mich inetressieren
eher die "fühlbaren" Auswirkungen! Führt Aloholkonsum nur
aufgrund von einem "Gefühl der Freiheit" und einer Sorglossigkeit
zu vergnügen, oder werden auch Glückshormone direkt auf den Alkoholkonsum
ausgeschüttet?
======= alkohol löst weniger glücksdrogen aus als andere stoffe, sein
hauptvorteil liegt im ausschalten des Gewissens (dem überich
nach FREUD), was das SWG hebt, wenn man normalerweise eher schüchtern oder
brav ist, so daß man dinge tun darf, die man sich
sonst nie erlauben würde. deshalb kommt es durch alkohol zu ausschreitungen
(gewalt, sexuelle übergriffe) insbes. zu typischem bully-verhalten (schwächere
schlagen, quälen, foltern). viele mißhandelnde partner und
eltern sind alkoholiker bzw. mißhandeln nur, wenn sie saufen...
Wie spielt das Motivationssystem
hier mit?
====== ich weiß nicht, was Sie mit dieser frage meinen.
Und um auch wieder zu ihrer
aktuellen Arbeit zu kommen, wo liegen v.a. die unterschiedlichen Wirkungen bei
Frauen und Männer?
=== === s. oben. leider bin ich für alkohol kein experte, aber es gibt
einen münchener psychologen der einige bücher über suff und sucht
geschrieben hat, name beginnt mit K, fällt mir leider derzeit nicht ein.
sorry. aber als ich seinen namen gerade durch googlen herausfinden wollte (was
leider nicht gelang), stieß ich auf den hinweis auf ein buch, das fast
Ihre formulierung v. oben enthält - ein zusammenhang? zitat: Bücher:
Frauen und Sucht. Beltz Taschenbücher, Band 840 : Unterschiedlich auch
das Suchtverhalten, die Motivation und vor allem der Weg aus der Sucht ... Sucht
oder Sehnsucht. ENDE ZITAT. in übrigen finden Sie unter SUCHT und/oder
alkohol im internet wahrsinnig viel. vielleicht wollen Sie mal surfen? sorry,
daß ich Ihnen nicht besser helfen kann...
vfb
ps unsere redakteurin, frau
bauwens, hat den autor für Sie gefunden: Helmut Kolitzus, Titel: Die Liebe
und der Suff... + Ich befreie mich von deiner Sucht
DANKE
Harald
7.12.05
Hallo Frau Birkenbihl, als ich den o.g. Beitrag in der WZ. gelesen
habe, viel mir auch das Buch "Spiele der Erwachsenen" von Eric Berne.
Hier zwar nicht funktional die Wirkung aufs Gehirn beschrieben, aber das "Spiel
Alkohol" als solches und dessen mögliche Motivation. Sehr interessant
wie ich finde.
======= ja, da haben Sie recht. das buch war eine art von ps zur transaktionalen
analyse (TA), wenn man die grundlage nicht kennt, wird manches falsch verstanden.
aber das buch hat mir sehr gehiolfen gewisse dinge zu erkennen (in den frühen
79-iger jahren). schön, daß Sie diese interessante ASSOZIATION hatten.
danke.
:-))
vfb
Viele Grüße,
Mathias |