Gehirn-gerechtes Lesen 21.6.05

Ich hätte gerne gewusst, wie es sich mit dem gehingerechten Lesen verhält.
====== bitte gehirn-gerecht (mit BINDESTRICH). danke

Mit drei Jahren lesen die Kinder zuerst und schreiben dann, und mit sieben (also in den Schulen) Jahren schreiben diese zuerst und lesen dann. Ist dies so korrekt? Wenn ja, warum genau? Weil sie dann Formen erkennen lernen? Was ist noch dahinter?
======= die zahlen sind immer durchschnitte, die um jahre abweichen können. die aussage, daß dreijährige eher LESEN weil sie in diesem alter FORMEN entdecken geht auf die arbeit eines amerikanischen neurologen zurück (glen doman, der mit hirngeschädigten kindern arbeitet). die idee, daß im schulalter das SCHREIBEN leichter fällt, basiert auf den arbeiten von maria montessori, wie auch dr. reichen (schweiz), dessen methode im stroh im kopf (ab 36. auflage) beschrieben wird. (Modul: probleme mit dem lesen?)

Was ich dazu noch sagen will: Meine Tochter las auch sehr früh, aber nicht, weil irgend jemand ihr etwas beibrachte, sondern weil sie es aus Neugier selber lernen wollte. Sie sah sich einen Buchstaben an und zeichnete diesen nach. Ein G war dann eben eine Spirale und das R war ein Kreis mit zweiStrichen. So nahm sie die Buchstaben wahr und lernte, wie man diese Buchstaben sagte. Sie schrieb teilweise verkehrt herum, für sie war dies richtig, ich korrigierte sie nie. Ich lobte sie auch nie deswegen. Es war so normal wie das Laufen lernen und das Reden lernen. Einmal schrieb sie: "Rutis Dsimer", was Ruedis Zimmer hiess. Sie schrieb, wie sie es hörte, ohne Montessorie- Material, ohne Belehrung und so weiter.
===== das entspricht genau den erfahrungen dr. REICHEN (s. oben).

Niemand solte also seinen Kindern etwas belehren, sie lernen, wenn sie dazu bereit sind.
===== richtig. Ihr beispiel ist ein schöner weiterer beweis. allerdings funktioniert dies nur in einem umfeld von bildungsnahen familien, in denen genug schriftzeugs herumliegt, daß so ein entdeckendes lernen überhaupt stattfinden kann. kindern so.g bildungsfernen familien sollten kindergärten und schulen möglichkeiten zu lernen bieten, die zuhause fehlen, also ist gegen ein wenig anregung zu lernen auch nichts einzuwenden, solange es kein zwang wird, JETZT (das und das) auf diese-und-jene weise zu lernen (sprich: wie die regelschule es nach wie vor erzwingt).
vfb

Rita Laube