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"sprechen lernen erleichtern" 17.4.05
Unser 6jähriger Sohn
ist hochgradig hörgeschädigt. Immer wieder treten Schwierigkeiten
auf: Probleme Satzbau und Konjugation, Verständigung im Störlärm
usw. Dies trotz intensivem Training und Therapien.
======= die meisten jungen entwickeln sich langsamer als mädchen (bis zur
pubertät auf alle fälle, oft auch danach noch, das hat neurologische
gründe, s. DVD JUNGEN, MÄDCHEN, wie sie lernen (im shop). wenn er
erst 6 ist und hat schon THERAPIEN (plural) hinter sich, könnte es sein,
daß man ihn überfordert und er rechtzeitig lernt, daß er wohl
doof ist?????
*******Ich möchte hier anmerken, dass die Gründe für die verzögerte
und erschwerte Sprachentwicklung organisch sind. Die Schädigung liegt im
Innenohr (Schnecke), deshalb ist er hochgradig hörgeschädigt. Leider
gibt es bei Hörgeräten keinen "Brilleneffekt" (rein ins
Ohr, und jetzt hör ich genau so gut wie alle andern). Das Gehörte
ist jetzt laut => d.h. hörbar, aber keineswegs deutlich.
Die Therapien hat er nicht durchlaufen, sie werden ihn wohl durch die gesamte
Schulzeit begleiten und das ist auch gut so.
=> Audiopädagogik und Logopädie. Musikalische Früherziehung
erhält er um den Rhytmus im Gesprochenen zu spüren und zu erlernen
(die macht ihm grossen Spass).
Unser Junge hat keine Lernstörung oder Sprachverarbeitungsstörung
(gemäss Abklärungen).
Natürlich möchten
wir ihm den Schuleintritt erleichtern, indem wir mögliche Stolpersteine
aus dem Weg räumen.
======== haben sie schon über ein schule nachgedacht, die
es kindern erlaubt, in ihrem eigenen tempo zu REIFEN (z.b. montessori). ich
glaube, daß Sie im team mit derartig geschulten lehrern besser entscheiden
können, ob Sie Ihrem jungen helfen oder behindern. ich kann das aus der
ferne natürlich nicht entscheiden, aber Ihr entschiedenes urteil über
ein vorschul-kind, das schon ich weiß nicht wieviel thearpien hinter sich
hat.... bitte fragen Sie sich, ob Sie nicht zu sehr anschieben könnten....
(so daß es im vielleicht regelrecht die sprache verschlägt). die
stärke von jungen ist die sprache sowieso NICHT, aber meist lernen sie
sie, wenn man sie in ruhe läßt, gute vorbilder vorhanden sind, die
viel mit ihm reden etc. nicht lauter LEHRER, die ständig belehren, oder
therapieren.. falls ich mich irre, bitte ich umm entschuldigung, aber lieber
gehe ich das risiko ein, mich zu irren, als das ich nicht reagiere, wenn bei
mir sämtliche alarmsignale klingeln....
*******ja, wir haben schon darüber beraten, ob wir ihn an eine Schule für
Hörgeschädigte schicken sollten.
Leider ist die nächste Schule über 100km entfernt. Darum haben wir
entschieden, unseren Sohn nicht aus seinem vertrauten Umfeld zu reissen und
ihn nicht in dieses Internat zu geben. Ich denke, er wird sich besser entwickeln
können, wenn er nicht das Gefühl haben muss, abgeschoben zu sein.
Deshalb wird er im Sommer integriert eingeschult mit allen seinen Kindergartenkollegen.
Deshalb meine Frage: Gibt
es Literatur für Hörbehinderte, mit deren Hilfe der Schulalltag und
kommunizieren allgemein erleichtert werden kann.
======= tja, ich bin da nicht der experte dafür, es wäre besser, mit
leuten zu reden, die sowohl Ihren sohn kennen als auch die literatur.
******** gut, trotzdem danke für Ihre Meinung und Ihren Rat.
====== sorry, daß ich nicht wirklich helfen kann.
Unser Sohn soll merken,
dass er gleichwertig ist!
====== bisher habe ich das gegenteilige gefühl (s. oben).
nach dem motto: GUT GEMEINT ist nicht immer gut gemacht... gerade nervöse
mütter, die es GUT MEINEN, können hier viel kaputtmachen...
******* ich glaube, Sie haben mich nicht richtig verstanden. Kinder, die ein
Handycap haben, müssen immer mindestens genau so gut sein wie alle andern,
um akzeptiert zu werden. Mein Bruder ist auch hörbehindert, ich kenne das
Problem also schon.
======= gut, ich wollte auch nur sicherstellen, daß die gefahr besteht,
ihn besonders BESONDERS zu behandeln. das erlebe ich oft, wenn eltern fragen
(auch in der hotline am telefon). deshalb habe ich diese fragen gestellt....
(Es ist nicht immer leicht,
wenn das eigene Kind angestarrt wird.
====== manchmal liegt die aufmerksamkeit von müttern eher bei nachbarn
im restaurant oder wohnnachbarn als auf dem kind.... das kann sehr nervös
machen und ist NICHT hilfreich.
******* ich kann Ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Mir ist klar,
dass wir Menschen alles bemerken, das nicht der Regel entspricht (=> also
auch knallgelbe Hörgeräte). Es wäre aber weitaus weniger verletzend,
wenn man solchen Menschen genau soviel Würde entgegen bringt, wie sie es
verdienen. Es muss nicht alles angestarrt werden und auch nicht auf alles mit
dem Finger gezeigt werden, auch wenn es nicht so ist wie wir es erwarten =>
Toleranz bringt Akzeptanz.
======= Sie haben zwar recht aber es ist leider ein angeborener impuls, zu starren,
den nur gute erziehung eindämmen kann. an der fehlt es aber zunehmend.
in meiner jugend wußten die leute wenigstens noch, daß starren unhöflich
ist und man starrte heimlich(er). heutzutage haben manche jungen leute gar kein
gefühl dafür, wie sehr starren verletzen kann. es ist also kein böser
wille sondern mangelnde erziehung. das macht es für Sie im alltag nicht
unbedingt leichter, kann aber doch ein wenig helfen. ich hatte einmal einige
monate lang eine hautkondition im gesicht und weiß sehr wohl, wie es ist....
Schlimmer aber ist, zu erkennen,
dass das Kind die Blicke auch wahr nimmt.
===== sicher, alles was die mutter stört, muß er ja wahrnehmen. so
lernt er, daß er nicht ok ist.
****** Unser Sohn hat das Gefühl, dass er ein ganz normaler Junge mit knallgelben
Hörgeräten ist.
======= gut. ich war halt nicht sicher, wie ich Ihre worte deuten sollte.
Blicke, die manchmal alles
andere als freundlich sind.)
====== tja, wie wäre es, wenn Sie hier die löswenmutter geben und
zurückstarren? ich habe schon leute, die mich angestarrt haben, gefragt,
ob sie ein paßfoto wollen. DIE BLICKE HÄTTEN SIE SEHEN SOLLEN und
dann war ruhe, den rest unserer mahlzeit. ich hatte damals einen sonnenbrand
im gesicht und eine wange schälte sich - es sah komisch aus. aber wenn
ich mich nach den starrenden gerichtet hätte, hätte ich sicher auch
irgendwelche therapien (die oft verschlimmern können) durchlaufen. so hat
es sich ausgewachsen..... vielleicht könnte Ihr sohn sich ähnlich
etwickeln, wenn er dürfte??
******* ich möchte noch anmerken, dass er sich sehr gut wehren kann, denn
er ist ja ein ganz normaler Junge, halt nur mit knallgelben Hörgeräten.
(Der manchmal halt auch traurig ist)
======== dann verstehe ich nicht ganz, warum sie all das in die anfrage geschrieben
haben, wenn es eigentlich gar kein problem darstellt? es ist etwas verwirrend.
sorry.
vfb |