Inneres
Archiv 4.2.05
Sehr gehrte Frau Birkenbihl!
Habe bereits mehrere Ihrer Bücher und Vorträge "durchgearbeitet.
(Ich kann Ihnen nur ein großes Lob aussprechen, die Vorgehensweise ist
fazienierend) So auch "Das Innere Archiv. Leider war das nur ein
geborgtes Exemplar und ich kann mir dieses auch nicht so schnell wieder holen.
Beim durchsehen meiner Notizen stieß ich auf Experiment 11.
Aufgabenstellung war:
Begriff: Camping
erste Assoziation: Spreewald
Zeit in sek: 1
Weitere Assoziationen in 60 sek: Trabant, Klappfix, Mücken,
Lagerfeuer, Mond, Regen,
Silvester Org. Komitee .....
Leider habe ich anscheinend die Auflösung, den sehr wahrscheinlichen AHA-Effekt
überlesen. Können Sie mir kurz den Grund für diese 2 Zeitabschnitte
nennen? Sollte diese Übung im großen Analograffiti Buch auch vorkommen,
brauchen sie mir nicht zu antworten. Das habe ich bereits angelesen.
======= es geht darum, daß die allerersten assoziationen sehr OBERFLÄCHLICH
(im wortsinn) sind, sie kommen, wie der angelsachse sagt "from the top
of our head". sie spiegeln wieder, was extrem griffbereit "herumliegt",
entweder, weil wir diesen gedanken (fast) täglich denken oder weil wir
eben (z.b. vor 5 minunten) einen artikel gelesen, eine aussage im radio oder
in einem telefonat etc. gehört hatten. wenn wir jetzt eine minute lang
(1 oder mehrer minuten) NACHDENKEN, finden wir die nächsttiefere schicht:
gedanken, die relativ weit oben schweben, also ziemlich griffbereit sind, aber
erst nach kurzen nachdenken aufgetaucht sind. wenn Sie nun noch mit der COUVERT-TECHNIK
(s. analograffiti-buch) weitermachen, lernen Sie, gedanken aus weit tieferen
schichten AUFTAUCHEN zu lassen. also handelt es sich darum, Ihr inneres archiv
systematisch auszuloten, mit solchen aufgaben, die man regelmäßig
durchführen sollte...
Anmerkung.Sie entschuldigen sich des öfteren wegen kleiner Überlappungen
in Ihren Werken. Finde ich nicht schlimm, so kann man sich langsam an die Erkenntnisse
"gewöhnen ( EXPO -Effekt) Was Sie schreiben wirkt gewiss alles
andere als langweilig!!!
====== die entschuldigungen entstammen einer einfachen tatsache, die mich maßlos
ärgert: autoren, die seit jahren immer denselben sch.... schreiben, wirft
man das nicht vor, bei denen erwartet man dies und jenes zu lesen. jemand wie
ich, der sich seit 35 jahren darum bemüht, ständig weiterzuforschen,
deren gehirn-seminar sich viele jahre lang jedes jahr um 10% geändert hat,
so daß es nach 10 jahren von urspünglichen nichts mehr beinhaltete
- solchen menschen wirft man es regelmäßig vor, wenn es MAL EINE
ÜBERSCHNEIDUNG gibt. das ärgert mich seit vielen jahren. und daraus
resultiert ein gewisses "schuldgefüfhl", weil man kritiken, die
einen ärgern, trotzdem nicht ganz vergessen kann, auch wenn sie unfair
waren. es hat sich auch so gut wie noch nie jemand FÜR gewisse überschneidungen
ausgesprochen, in all der zeit. auch spannend, gell? danke vielmals, das tut
gut!
vfb
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Lindner
6
. Februar 2005
Danke für die Antwort. Ich "spiele" derzeit ein bischen mit der
COUVERT-TECHNIK herum.
Zum Auswerten möchte ich noch ein paar ABC- Listen erstellen, die Schätze
kommen, zumindest bei, mir nach der 10.-15. Liste zum Vorschein.
======== das ist richtig, darauf weise ich ja auch immer hin! mindestens 8,
manchmal auch bis zu 30 listen brauchen meine teilnehmerInnen, um zu begreifen,
was die technik bringen kann, weil es einfach eine zeitlang dauert, bis tiefliegendes
nach oben "aufsteigen" kann.
Fange meistens mit einer Liste an, wenn mir ein neues Wort spontan zur Aufgabe
einfällt, nicht wenn ich mir Zeit dazu nehmen würde. Danke für
dieses Tool so kann ich mein oftmals autodiaktisches "Erarbeiten"
bestimmt verbessern.
======= das glaube ich auch. viele weitere fasznierende ent-DECK-ungen (deckel
heben, Sie wissen schon).
vfb
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