Zulassungsprüfung
11.1.05
Guten Tag Frau Birkenbihl,
ich habe eine Frage an Sie. Im Sommer dieses Jahres(2005) habe ich, vorraussichtlich,
die Zulassungsprüfung der Universität St. Gallen zubestehen. In der
Prüfung geht es um Folgendes:
->1. Textanalyse
((..) der Inhalt des Textes verstanden worden ist und die richtigen Schlussfolgerungen
aus ihm gezogen werden)
====== naja, was die RICHTIGEN schlußfolgerungen sind, ist SACHLICH wohl
einigermaßen objektivierbar. wenn es so gemeint ist, das kann man trainieren.
ich schlage LÜCKENTEXTE vor (ich hoffe, Sie haben das neue trotzdem LEHREN
(für engagierte lerner und lehrer, denn lernen = sich etwas beibringen)
mit den neuen techniken (gerne auch trotzdem LERNEN dazunehmen). die NLLS (non-learning
learning strategy) der LÜCKENTEXTE macht total aufmerksam, wenn im text
lücken sind. am besten mit einem partner arbeiten oder texte heute präparieren,
die Sie frühestens 10 tage später SPIELEN werden. fotokop. Sie und
übermalen Sie (wie einst die zensur) einzelne wörter, später
versuchen Sie diese zu erraten. das SCHÄRFT den blick fürs WESEN-tliche
enorm!! auch KRYPTISIEREN von inhalten (ver-FREMDEN von infos) ist ein herrliches
spiel. wenn Sie einen text so bearbeitet haben, dann erkennen Sie, was wirklich
wichtig ist, diese daten ziehen Sie heraus. wenn andere mitspielen, kann man
hinterher vergleichen, auch VERGLEICHEN ist ein wichtiger neuro-mechanismus,
bei dem Sie wahnsinnig viel INCIDENTAL (nebenbei) lernen - all das sind ansätze
aus den neuen büchern...
->2. Quantitatives Problemlösen
((..) teilweise sind einfache, verbal dargestellte Vorgänge aus dem Wirtschaftsleben
und aus dem Alltag in eine mathematische Darstellung zu überführen)
====== leider kann ich bei mathe nicht dienen. bin schon froh, daß ich
nach 10 jahren eine gehirn-gerechte einführung in die vier grundrechenarten
vorstellen konnte (video), aber diese dinge dürften da ja wohl ein wenig
hinausgehen...
->3. Sprachensysteme
(Bei dieser Aufgabengruppe geht es darum, aus Ausdrücken und Sätzen,
die sowohl in deutscher Sprache als auch in einer (erfundenen) fremden Sprache
vorgegeben werden, Wortbedeutungen, grammatikalische Regeln und Strukturen,
die für die unbekannte Sprache gelten, zu erschliessen)
======= im alten "Stroh im Kopf?" gab es eine tolle übung aus
einem vergriffenen rätsel-buch, bei der man eine fremde sprache analysieren
mußte (die, glaube ich, anläßlich der 36. aufl. herausfiel;
sorry, aber bin privat "oben" für wandzeitung und die bücher
sind unten (büro), daher kann ich jetzt nicht nachschauen...). wenn es
im neuen nicht mehr drin ist (wenn, dann nur im anhang), bitte ein exemplar
VOR der 36. auftreiben, dann könnten Sie anhand von zwei übungen schon
mal trainieren. das buch, aus dem ich sie damals entnommen habe war HOCHKÄPPEL
(oder HOCHKEPPEL) sorry, das ist ca. 20 jahre her gewesen...
auch können Sie mit freunden sich selbst ähnliche rätsel ausdenken
und sich gegenseitig "befragen", aber am meisten lernen Sie beim erstellen.
dann erkennen Sie die mechanismen, die nötig sind, wenn Sie damit konfrontiert
werden.
->4. Diagramminterpretation
(Informationen aus dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich, die in Diagrammen
und Schaubildern präsentiert werden, sind zu analysieren und zu interpretieren.
Dabei müssen verbal beschriebene Sachverhalte gedanklich in grafische Darstellungsformen
übertragen werden und umgekehrt)
====== beides hervorrgagende übungen. TRAINING: suchen Sie sich eine/n
freund/freundin, diese person sucht aus artikeln (spiegel, tageszeitung etc.)
berichte heraus, in denen sowohl charts als auch worte zu finden sind. Dann
bietet Sie ihnen jeweils eins davon, Sie üben den anderen teil, anschließend
vergleichen Sie. dabei werden Sie u.a. feststellen, wie "wüst"
manche grafiken angelegt sind. ist die kurse ein wenig zu flach oder steil,
sieht eine 6%ige verbesserung dramatisch aus oder 60% mehr wirken wir fast nichts.
da wir BILDERN weit mehr beachtung schenken, bleibt den leuten dann die grafik
hängen (besondors bei "fieberkurven" und balkengrafiken"
werden oft völlig falsche eindrücke geweckt! also auch hier: traineren
Sie!
--Ich finde hier bei, handelt
es sich mehr um trainierbare Fähigkeiten und weniger um Lernbares.
======richtig, darum schlage ich ja oben trainings-möglichkeiten vor. es
geht um FERTIGKEITEN, dies aber sind HAND-lungen und HAND-lungen kann man ausschließlich
durch training verbessern. es gilt, ein repertoire aufzubauen, da führt
kein weg vorbei. die uni will, daß Sie das nötige denkerische RÜSTZEUG
besitzen, nicht vorauswissen...
Den Weg immer wieder Aufgaben
zu wiederholen. Halte ich für sehr "stumpf".
====== immer wieder NEUE aufgaben eines typs lösen, das kann nicht stumpf
werden. lösen sie sie doppelt: blicken Sie auf die INHALTS-ebene aber zugleich
denken Sie auf der STRATEGISCHEN EBENE mit, das ist extrem spannend! immer wieder
dieselben aufgaben wäre falsch. und nur auf der inhalts-ebene denken ist
auch langweilig, da haben Sie recht (so macht man es in der schule, deshalb
lernt man da ja nicht, was zählt). sonst gleichen sie dem ing. mit 30 berufsjahren
der 30 mal 1 jahr wiederholte statt 30 jahre lang weiterzulernen...
Um Tipps und Antwort würde
ich mich freuen. Ach ja, ihre Tipps zum Sprachen lernen, verwirkliche ich gerade:
Viel passives MISS MARPLE. Und es machen sich erste Erfolge breit.
====== great. if you are working with miss marpel in the original, you are learning
a rather complex stlye. agatha christies stil (im engl.) ist ähnlich komplex
wie meiner (im deutschen). deshalb rate ich mit perry mason einzusteigen (am
leichtesten), dann zu rex stout (nero wolfe) überzugehen, wenn es die auf
DVD gäbe, würde ich es wissen wollen, ich liebe ihn!) und erst als
höchstes der gefühle zu agatha christie zu "graduzieren"...so,
hoffe, es waren paar anregungen dabei?
vfb
Hochachtungsvoll
Philipp Schmauck |