Dank & Erfahrungen & Motivation 19.10.04

Vielen Dank für die Ihre unermüdliche Arbeit und Publikationen. Vor Jahren bin ich zum ersten Mal in Fernsehen auf Sie aufmerksam geworden. Das hat mich veranlasst mehrere Ihrer Buecher zu lesen ˆ manche der Übungen habe ich gemacht, andere nicht ˆ und alles was ich las machte intutiv Sinn. Ich war einfach neugierig ˆ nicht auf der Suche nach Problemlösungen.
In den letzten Monaten sind in meinem Leben mehrere Dinge passiert, bei denen ich mich an Sie erinnert habe.Im Februar verstarb meine Großmutter. Sie hatte diverse gesundheitliche Problem und ihr Tod war nicht überraschend. Trotzdem, brach für mich eine Welt zusammen.
====== es ist immer schlimm, wenn wir bereifen müssen, daß jemand UNWIDERRUFLICH "weg" ist, wir sprechen gerne von den "armen" toten aber LEIDEN tun natürlich die überlebenden. es dauert immer zeit, weshalb viele kulturen mindestens eine woche, oft einen monat lang trauern (vgl. die 40 tage in beslan vor kurzem), weil das das minimum ist, um uns (auch neurologisch) darauf vorzubereiten, daß der mensch nicht mehr da ist. dann braucht es ein jahr, um einen zyklus zu durchleben, denn das erste (weihnachten, ostern, geburtstagsfest etc.) ohne diese person fallen besonders schwer, weshalb man früher das trauerjahr kannte. ich finde es schlimm, daß wir diese wichtigen zeiten im modernen leben ausblenden (in meiner jugend trugen trauernde entweder schwarze kleidung oder zumindst ein schwarzes band, bis das trauerjahr vorbei war). heute glauben wir, wir brauchen das nicht, aber wir brauchen es sehr wohl!

Ich erinnerte mich Ihr Bild in Kommunikationstraining. Sie vergleichen die Realität eines Menschen mit einer Mauer. Der Verlust beschädigte meine Mauer stark.
======== genaugenommen bezieht sich die metapher mit der mauer nicht auf die realität sondern auf unsere bilder derselben, also auf unsere annahmen, erwartungen, glaubenssätze, meinungen, weltbilder etc., wenn also jemand ihre meinung angreift, dann greift er die mauer an. je tiefer die "steine" in der mauer (je früher Sie diese meinung verinnerlichten und mehr mehr entscheidungen Sie bisher aufgrund dieser meinung getroffen hatten) desto schlimmer wird das "loch" in der mauer, deshalb sind menschen so stur, rechthaberisch etc., wenn man "dagegenredet" - -sie schützen die mauer. mit dem tod eines geliebten menschen hat die mauer nichts zu tun. das soll Sie nicht davon abhalten, ein ANDERES mauern-bild zu benützen, um Ihre inneren prozesse zu "illustrieren", ich wollte nur klarstellen, daß es nicht das von mir erwähnte ist (damit alle die leserInnen meines kommunikations-trainings (darin befindet es sich) nicht irre werden und glauben, sie hätten sich geirrt in ihrer erinnerung.

Über die folgenden Tage kam ich mir vor wie in Zeitlupe - eine Art verzögerte Wahrnehmung. Eine sehr enge Freundin die Psychologin ist, empfahl mir ein paar Tage daheim zu bleiben und mein Gehirn arbeiten zulassen. Das war leider nicht möglich, oder besser gesagt, ich hielt es nicht für nötig und habe es nicht möglich gemacht.
======= die freundin hatte recht. man braucht Z E I T ...

Aus dem Nebel kam ich nach 7 Tagen raus, als ich einen Auffahrunfall hatte. Zum Glück nur Blechschaden. Ich war über die Stärke meiner Reaktion überrascht. Meine Mutter war 12 Jahre früher gestorben und ich kann mich nicht an Nebel erinnern. Allerdings habe ich den Tod meiner Mutter lange verdrängt, mir eingeredet sie sei im Krankenhaus. Ich war damals erst 14.
====== Sie erwähnen keine männer (vater, opa), gibt es keine in Ihrem leben oder leiden die selbst so stark, daß Sie Ihnen gar nicht helfen können? meist hilft es, GEMEINSAM zu trauern, weshalb reifere gesellschaften als unsere dafür sorgen, daß die trauernden in gruppen zeit zusammen verbringen...

Ein ganz anderes Phänomen ist mir vor einigen Tagen aufgefallen. Ich blätterte in Ihrem Buch über Numerologie
====== ich hoffe, Sie haben das VORWORT gelesen! dies ist ein Gedanken-SPIEL und soll uns helfen, uns und andere besser WAHRZUNEHMEN und über uns und andere nachzudenken - nehmen Sie es ja nicht wörtlich!!!!!

und wiederholte meine Namensanalyse. Dabei fiel mir auf was Sie über unteschiedliche Nummern für Vor ˆ und Nachnamen sagen ˆ Menschen die privat und beruflich ganz unterschiedlich sind. Als ich noch in Deutschland lebte ging ich als Frau Held durchs Leben. Seit 6 Jahren lebe ich in England und bin Michaela ˆberuflich und privat. Es mag subjektiv sein, aber es scheint mir zumindest dass Michaela auf ihre Mitmenschen ganz anders wirkt als Frau Held es tat.
======= Sie leben in einem völlig anderem umwelt, einem wesentlich freieren (in vielen aspekten) und Sie denken (?) und fühlen vielleicht sogar bereits in einer anderen sprache, all das hat seine aus-WIRKUNG-en...

Bisher habe ich Ihre Sprachmethode nicht angewendet
====== wer in der wandzeitung auch LIEST weiß, daß wir solche sammelsurien-beiträge nicht mögen. man sollte pro beitrag ein klar abgegrenztes thema haben, notfalls auch mal zwei und nicht von hölzchen zu stöckchen springen, wie es einem gerade einfällt. bitte bedenken Sie, daß dies ein öffentliches forum ist, und daß möglichst viele leute profitieren sollen, das ist bei solchen "bunten mischungen" völlig unmöglich. ich muß daher den langen rest Ihrer mail abschneiden. sorry.
vfb

Michaela Held