Legasthenie 4.10.04
Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
ich war in Ihrem Seminar am vergangenen Donnerstag in Bregenz. In einer Randbemerkung
haben Sie festgestellt, daß Ihre Methodik gleichfalls auf Legastiker anwendbar
ist und daß diese Gruppe damit Lernerfolge für sich -und damit auch
für ihr Ego - verbuchen kann.
====== nicht so sehr METHODE als konkret die GEHEIMSCHRIFT. das hatte ich urspünglich
nie vorausgesehen, ich wollte mit ihrer entwicklung vor allem erwachsenen klarmachen,
was beim erlernen einer schrift abläuft. daß viele legastheniker
bei familienspielen mit geheimschrift auf einmal "normal" (also nicht
"legasthenisch" reagierten, kam für uns alle als überraschung!
ich sehr zwei mögliche hypothesen als erklärung:
1. die kinder (meist jungen) begreifen erstmals, daß es sich darum handelt,
KLÄNGE zu notieren, weil sie in einer klangtabelle nachschlagen müssen
(da jungen dazu neigen, schrift, wie fährtenlesen, eher VISUELL lernen
zu wollen, was langsam und mühselig wäre).
2. vielleicht bricht das SPIEL mit der geheimschrift auch alte psychologosische
blockaden (das lerne ich nie), weil es mit normalen lesen und schreiben nichts
zu tun zu haben scheint?
vielleicht in manchen fällen BEIDES?
Nun meine Frage - war dies
eine allgemeine Anmerkung Ihrerseits oder haben Sie dieses Thema bereits in
einem Ihrer Bücher oder Artikel abgehandelt??
===== es gibt im STOH IM KOPF (ab 36. auflage) ein modul: PROBLEME MIT DEM LESEN?,
dann steht das mit der geheimschrift (für erwachsene) nachzulesen. ich
erläutere hier auch die METHODE DR. REICHEN, der schreiben als WEG ZUM
LESEN einsetzt (was wie ich inzwischen weiß, auch andere reform-pädag.
ansätzen entspricht, inkl. maria montessori). wenn Sie die mvg-taschenbuchausgabe
(43. aufl) des buches nehmen, finden sie ein neues schluß-modul mit einigen
schönen beiträgen zu lernen aus der wandzeitung (tippfehler-bereinigt).
vfb
Vielen Dank für eine
Info!
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Rusch |