Zwei Fremdsprachen in
den unteren Klassen? 24.9.04
Sehr geehrte Frau Birkenbihl.
Seit ich Sie das erste Mal bei der Talkshow von K. Aeschbacher gesehen habe,
bin ich eifrige Wandzeitungsleserin, verfolge die Alpha-Sendungen, habe "Trotz
Schule lernen", "Stroh im Kopf?" und "Intelligente Wissen-Spiele"gelesen. (Bei
"Signale des Körpers" fällt mir das Lesen schwer.) Ich freue mich schon auf
die neuen Fernsehsendungen. Man könnte schon fast sagen, dass ich birkenbihlsüchtig
bin. :-)
Nun zu meiner Frage: Im oben erwähnten Artikel* habe ich gelesen, dass im Alter
von 12 - 13 Jahren im Hirn das grosse Reinemachen stattfindet. In der Ostschweiz
wird diskutiert, dass die Schüler neu in der 3. Klasse (9 Jahre alt) die erste
Fremdsprache erlernen sollen und in der 5. Klasse mit der 2. Fremdsprache beginnen
sollen (bisher 1. Fremdsprache 5. Klasse, 2. Fremdsprache 7. Klasse).
Ich bin der Meinung, dass langsamere Schüler mit 2 Fremdsprachen in den unteren
Klassen überfordert sind und die bisherige Regelung besser ist, da ab der 7.
Klasse die Zusammensetzung nach Leistungsniveaus erfolgt. Der Satz über das
Wegräumen der unbenutzten Nervenverbindungen spricht aber für die frühere Einführung.
Wie ist Ihre Meinung dazu?
======= je früher desto besser, allerdings ist aktives tun (spielen etc.) in
den fremdsprachen jeder art von "unterweisung" vorzuziehen. wie ich in den beiden
neuen büchern (sie erscheinen demnächst: Trotzdem LERNEN und trotzdem LEHREN
aufzeige) passiert lernen weitgehend INCIDENTAL, (beiläufig, nebenbei, als "abfallprodukt
von handeln) während schule dieses natürliche automatische "nicht-lernen" durch
rationale handlungen zur hauptaufgabe hochstilisiert und somit "schwer" macht.
besonders in fremdsprachenunterricht ist dies in gravierendem maße der fall.
daher: SPIELEND lernen kleine kinder besser, ehe die nervenbahnen "weggeräumt"
werden, mehr darüber erfahren Sie bei PIERCE: Der nächste Schritt der Menschheit
- ein grandioses buch, aber manche meinen, es sei etwas schwer zu lesen. wenn
Ihnen mein signale zu schwer ist, könnte der pierce es auch sein.
vfb
Ich freue mich auf Ihre
Antwort und grüsse Sie freundlich
Ursula Roth
* Gemeint ist der WZ-Beitrag:
Starker Akzent noch nach 47 Jahren |