Arbeitslos - was nun?
19.6.04
in Verbindung mit Zeitarbeitsfirmen
Sehr geehrte Frau Birkenbihl,ich
habe von einem Bekannten einen Buchauszug gemailt bekommen „Arbeitslos- was
nun?“.
====== den beitrag kann man bei uns aus der TEXT-Schublade holen, damit niemand
sagen kann, er könnte sich das taschenbuch (BIRKENBIHL-ALPHA-BUCH) nicht leisten!
Ich kann Ihre Aussagen nur
unterstützen und war schon immer der Meinung, dass es sinnvoller ist, sich gezielt
zu Bewerben anstatt zahl-LOSE Bewerbungen zu versenden.
Da ich mich aber nun leider selbst in der Situation befinde arbeitslos zu sein,
stellt sich mir das etwas anders dar. Ich stelle fest, dass 99% der Stellen
auf die ich mich bewerben möchte von Zeitarbeitsfirmen angeboten werden und
es mir dadurch verwehrt wird mich über meinen neuen potentiellen Arbeitgeber
zu informieren. Aber das ist nur die eine Seite. Da ich als Programmierer mit
dem Medium Internet durchaus umgehen kann und auch sehr viele Firmen namentlich
kenne die mich interessieren, sehe ich bei den Internetpräsenzen dieser Firmen
vorbei und bin immer wieder voll motiviert, wenn ich dann sehe, dass ein Stellenangebot
bei dieser Firma auf mich zutrifft. Nur ist der Katzenjammer groß - nach entsprechender
Recherche und einigen Telefonaten sowie versenden der aufbereiteten Bewerbungsunterlagen
kommt man dann mit der Information raus, dass diese Stelle nur ausgeschrieben
ist, um den Arbeitsmarkt zu sondieren und die Bewerberdaten in der firmeneigenen
Datenbank speichert.!"Bei akutem Bedarf kommen wir dann auf Sie zu." so und
ähnlich lauten die Kommentare, die von den entsprechenden Personalern zu hören
bzw. lesen sind
.======= ja, das ist eine neue praxis, weil die firmen begriffen haben, daß
sie in einigen jahren dringend leute wie Sie benötigen werden und deshalb jetzt
ihre datenbanken füllen. ich höre das auch im fernsehen, bei diskussionen zum
thema wird offen darüber gesprochen. das ist zwar heute extrem unangenehm, zeigt
Ihnen aber, daß der arbeitsmarkt sich für spezialisten bald dramatisch verbessern
dürfte, falls das wenigstens ein trost ist...
Sie haben recht, man darf
nicht kapitulieren und sich in der Opferrolle sehen und im Selbstmitleid vergehen.
Aber mal ehrlich - wie schwer glauben Sie ist es, sich nach ein bis zwei Jahren
Arbeitslosigkeit und einer entsprechenden Anzahl von Absagen (wenn diese denn
dann auch von den Firmen überhaupt getätigt werden) noch täglich selbst zu motivieren?
Noch schaffe ich es - aber wie lange noch..
.===== naja, ich habe auch solche zeiten gekannt in meinem leben. und ich habe
damals lieber IRGEND EINEN JOB genommen (auch als bedienung oder koch am hamburger-grill
in den usa) als lange arbeitslos zu sein. aber das muß jeder selbst entscheiden...
Der langen Rede kurzer Sinn:
Mich interessiert, wie Sie mit der Situation, dass die meisten Stellen mittlerweile
nur mehr über Zeitarbeitsfirmen angeboten werden, umgehen würden?
===== warum ist das für Sie so unmöglich? kann man für diese leute denn nicht
arbeiten? und dabei manchmal den zukünftigen arbeitgeber finden, zu dem man
"geschickt" wurde. in fernsehdebatten zum thema taucht diese variante immer
häufiger auf.... Merke: jeder erfahrung ist besser als keine. denn je länger
jemand "raus" ist, desto "raus-er" ist er auch aus der geistigen disziplin,
viele seiner wissens-schubladen schließen sich (der effekt der urlaubs-blödheit,
nur ausgeprägter, weil gewisse aspekte seines wissens zu lange nicht aktiviert
worden waren). das wissen firmen natürlich auch (oft auch nur intuitiv) und
deshalb wird es umso schlimmer, je länger man raus ist. in meinem beitrag steht
daher auch der konkrete rat, lieber EINEN job anzunehmen, als keinen. lieber
erkäre ich später einem potentiellen arbeitgeber, daß ich es vorzog, mich mit
jenem job im arbeitsleben zu halten, als gar nichts zu haben. das beeindruckt
und beweist, daß man motiviert ist! abgesehen davon, daß es das gehirn aktiv
hält (wobei häufige kurze ABC-Listen auch extrem hilfreich sind, ähnlich im
wissensfluß zu bleiben, wie bei einem job).
Wie würden Sie die Sache
gedanklich angehen?
===== ich würde lieber bei einer zeitfirma arbeiten als gar nicht.
Ich würde mich sehr freuen,
von Ihnen zu lesen oder zu hören und verbleibe bis dahin mit den freundlichsten
Grüssen
Robert Meyer
P.S.: Ich kenne einige Ihrer
Bücher habe aber bis dato das Passwort für den Insider Bereich noch nicht entdeckt.
- Liegt das an mir?
===== ich kann das paßwort ja nicht gut in ein buch hineinschreiben... aber
Sie erhalten es (s. unten).
Wenn ja, dann würde ich
mich sehr freuen, wenn Sie mir auf die Sprünge helfen könnten.
===== tun wir doch glatt.
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