Des Rätsels Lösung niemals verraten? 7.4.04

Hallo Frau Birkenbihl, ich habe gerade "Intelligente Rätsel-Spiele" fertig gelesen und bin wieder einmal begeistert von Ihren vielen Anregungen.
===== danke, es stecken halt 35 jahre entwicklung dahinter, ich begann 1969 in usa mit meinem ersten fragetechnik-seminar...

Vor 25 Jahren hatte ich schon einmal eine heiße Rätsel-Phase. Damals hieß die John&Mary-Geschichte Romeo & Julia, wobei Romeo nach Hause kam und Julia tot am Boden fand. Diese leichte Abwandlung provoziert ganz andere Fragen als ihre Version - interessant, wie sehr es auf Details ankommt.
===== aber Ihre gefällt mir auch!!

Vor kurzem rätselte ich noch ab und zu mit meinen beiden Töchtern (12 und 14), dann gingen mir die Geschichten aus.
===== da werden Sie erstens an den neuen stories gefallen finden, wie auch an der anleitung, wie man neue (unendlich viele) "basteln kann", nicht wahr?

Die allermeisten Ihrer Vorschläge und Regeln kann ich gut nachvollziehen, in einem Punkt bin ich allerdings anderer Meinung:
ich habe noch nie den Ratenden die Lösung eines Rätsels einfach mitgeteilt,nur weil Lust oder Ausdauer nachließen oder weil es spät geworden war. Ganz egal, wie sehr sie auch darum gebeten haben. Meistens hatte ich vorher schon angekündigt, dass ich niemals die Lösung verraten würde - wer sich darauf einließ, wusste also bescheid. Sie scheinen die Lösung einfach preiszugeben, wenn ein Zeitlimit überschritten ist oder die Teilnehmer aufgeben wollen.
===== wir betreiben das rate-spiel als TRAINING, im seminar, da ist zeit ja nicht unendlich verfügbar. es ist wichtiger, 20 rätsel angeraten zu haben, als 2 fertig zu raten - im gegensatz zu privatem spiel zum beispiel. außerdem steht in dem buch ja auch: man lernt bei rätseln, deren lösung man kennt, mehr, wenn man es 20 mal beantworten läßt, als wenn man weiterät. gehen die teilnehmer also mit rätseln, die Sie ANGERATEN hatten nachhause, haben Sie die nötige erfahrung, um andere raten zu lassen - ab da beginnt das eigentliche training (steht auch im buch). Sie selbst profitieren ja davon, weil Sie ja die antworten geben, ha ha. also TRAINIEREN SIE auf kosten derer, die Sie "ewig" zappeln lassen.

Ich finde, es gibt nicht viele wirklich gute Rätsel - jetzt kenne ich ein paar mehr - und jeder hat nur eine einzige Chance, selbst ein bestimmtes Rätsel zu lösen. Wem ich die Lösung sage, für den ist das Rätsel "gestorben".
===== ich sehe das anders, weil es darum geht, bei welcher methode die ratenden am schnellsten lernen, wie sie gute fragen stellen. man lernt mehr darüber, wenn man antwortet, als wenn man fragt. das ist MEIN ZIEL. rätsel nie aufzulösen ist legitim, als SPIEL, nicht aber, wenn die zielstellung lautet, die bezahlenden teilnehmer zu höherer frage-kompetenz zu führen.

Gerade heute habe ich mit meiner Tochter das "Was wurde 1891 in Nottinghamzum ersten Mal installiert"-Rätsel gespielt. Während unserem Spaziergang konnte sie es nicht lösen und nagte, ich solle es verraten, ich blieb jedoch hart. Im Laufe des Tages stellte sie mehrmals aus heiterem Himmel Fragen zum Rätsel und schließlich schaffte sie den Durchbruch und die Lösung war da. Sie war richtig erleichtert und freute sich über den Erfolg.
===== sicher, aber sie haben auf der INHALTS-EBENE profitiert, nicht auf der strategischen (zu fragenstellen) beides ist legitim, es kommt halt darauf an, was Sie erreichen wollen.

Ich finde, das hat ihr mehr gegeben als wenn ich die Lösung verraten hätte - oder?
===== wenn es Ihnen um diese INHALTE geht, ja. aber das ist ja nicht meine zielstellung im seminar. und das buch begleitet mein video-seminar FRAGETECHNIK...

Auch Seminarteilnehmer könnten per email oder im insider-forum weiterratenund "am Ball bleiben".
==== wenn es primär um INHALTE geht, ja.

So könnte sich vielleicht sogar eine Raterunde etablieren - gibt es das evtl. schon im Forum?
===== falls Sie es leiten wollen würden, könnten wir darüber nachdenken. dann ginge es um die INHALTE der rätsel, nicht um FRAGETECHNIK als Denk-Tool. einverstanden. wollen Sie?
vfb

Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schilken

PS: Auf Seite 215 von "Intelligente Rätsel-Spiele" fand ich den Hinweis auf das Forum-Paßwort. Wahrscheinlich kennen Sie ja schon den Tippfehler auf Seite 215, falls nicht, da steht: "... dann fagen Sie in der Wandzeitung nach dem Paßwort.".
===== danke (es muß natürlich FRAGEN heißen)

Ich kenne Ihre Bücher schon seit 'zig Jahren. Die beiden ältesten, die ich noch habe sind "Zahlen bestimmen ihr Leben", das kostete damals noch DM 3.80
====== soviel ich weiß, kostete es erst 5.80 und später 7.80, ich hatte noch nie ein buch für unter 5 mark, auch vor jahrzehnten nicht. Sie müssen damals einer sonder-aktion (verramschen einer auflage) begegnet sein und "unter preis" gekauft haben.

- sehe ich gerade- , "Der persönliche Erfolg" und "Stroh im Kopf".
====== der persönl. erfolg wurde in der 11. auflage maßgeblich erweitert (das ganze INSEL-MODELL z.b.), eine ältere auflage wäre ungünstig... stroh vor der 36. auflage ebenfalls... wir sind jetzt in der 43.

Die Videos "Esoterik im Alltag" und "Viren des Geistes" schaute ich mir mehrmals an. "StoryPower" und "Humor" habe ich verschlungen, weil ich Nasrudin-Geschichten schon lange schätze. Die Geschichte mit der Hammer-gemorsten Einladung habe ich oft und gerne weitererzählt. Ich stöbere alle paar Wochen in der Wandzeitung nach interessanten Neuigkeiten, fühle mich als "insider" und bin gespannt, was es im Forum zu entdecken gibt.
===== dann sind Sie ja schon ein insider! paßwort folgt....
vfb

Ich kenne Ihre Bücher schon seit 'zig Jahren. Die beiden ältesten, die ich noch habe sind "Zahlen bestimmen ihr Leben", das kostete damals noch DM 3.80
====== soviel ich weiß, kostete es erst 5.80 und später 7.80, ich hatte nochnie ein buch für unter 5 mark, auch vor jahrzehnten nicht. Sie müssen damals einer sonder-aktion (verramschen einer auflage) begegnet sein und "unter preis" gekauft haben.

RED.: Herr Schilken hat recht! Mein 1. Buch von Ihnen war auch "Zahlen bestimmen Ihr Leben". Es hat 3,80 DM gekostet und ist von 1977; 2. Auflage Heyne Verlag.
Der Preis ist auf die Rückseite des Buches gedruckt und war kein Angebot.
======= aaah, heyne hatte ich vergessen, ich war von mvg ausgegangen. Sie haben recht. sorry. ich nehme alles zurück und behaupte das gegenteil. allerdings war damals die kaufkraft von dm 3.80 eher vergleichbar mit heutigen euro 5 - 7; damals kostete ein brötchen noch 7 pfennige, ein schulheft 20 pfennig, eine portion kaffee im café 1.80, also kostete das buch weniger als 3 kännchen kaffe, das dürfte heute mit dem neuen preis auch noch der fall sein?
vfb