Studienwahl 27.2.04

Sehr geehrte Vera F. Birkenbihl! Mir gefällt Ihre schreiberische-Wesensart, dass Sie so ungeblümt doch trotzdem bildlich-vergleichend schreiben.
Interessant ist auch die Angabe; mit sechzehn Schulabgänger- mit neunzehn Student. Respekt. Sie sind eine richtige Neuerin. Dies meine ich nicht im Kontext zu ihren kreativen Errungenschaften sonder vielmehr in Bezug auf Ihre direkte, empfindsame Gefühlsart. Bei fehlenden Bindestrichen reagieren Sie sensibel, teilweise loben Sie Tony Buzan, andererseits kritisieren Sie zu recht. Zur Schulreform kann ich auch Ihre Meinung teilen. Es gibt keine Reform. Zwei Generationen für eine Schulverbesserung halte ich da fast noch zu knapp bemessen! Gefühle und Wissen werden ja wirklich nicht genügend gepflegt.
Wegen all Ihrer Vorzüge habe ich Grund genug um Ihnen meine Frage zu stellen.
Ich bin Abiturient, zeichnerisch-malerisch seit längerem tätig und würde gerne ein Rat von Ihnen zu einem Studienplatz bekommen. Ihre Techniken sind sehr gut doch mir fehlt nicht das Kreative, vielmehr bin ich von zu vielen Berufs-Angeboten orientierungslos geworden.
====== den letzten satz begreife ich nicht. entweder wollten Sie sagen "und doch, mir fehlt das Kreative" oder der satz ergibt so keinen sinn für mich...

Ein guter Familienvater möchte ich sein. Ich möchte Erfolg im Beruf haben-Gedanklich aktiv-Gestalterisch tätig, doch Menschen nur auf Distanz genießen. Ich bin praktisch orientiert. Was kann/sollte ich studieren?
====== ich würde es umgekehrt versuchen: malen Sie sich aus, in welchen berufen Sie sich vorstellen könnten, später zu arbeiten und fragen Sie sich anschließend, welches studium Sie dorthin bringen könnte. so wußte ich, seit ich 13 bin, daß ich schreiben würde. also begann ich mein studium in den USA mit philosophie und philologie. dann entwickelte ich die ersten spannenden verbindungen zwischen der alten mnemo-technik (die ich damals in usa kennenlernte) und der modernen gehirnforschung (von der ich in einem psychologiekurs hörte) und langsam verlagerte sich der schwerpunkt zu psychologie und journalismus - aber das änderte nichts am ursprünlgichen ziel, zu schreiben. was soll später mal Ihre vorrangigste tätigkeit werden? und mit welchem studium könnten Sie davor eine grundlage schaffen?

Viel wichtiger ist noch die Frage nach dem Wo.
====== wie kann das Wo wichtiger sein, als das Was?

Kennen sie eine gute URL?
====== was soll das sein?

Ps: Behalte mir (relativ) sehr gut und schnell Gefühle und Bilder.(relativ) Langsam bin ich im Lernen von Mathematik. Und Theorien welche ich nicht mit Gefühlen oder Bildern verknüpfen kann. Wäre z.B. daran interessiert Ihre, und ähnliche Techniken an einer Universität zu studieren.
========= ha ha ha - das ist ein guter witz. das establishment ist doch an gehirn-gerechtem vorgehen nur sehr wenig interessiert. stellen Sie sich vor, abertausende von jungen leuten würden lernen, sich jede art von wissen selbst anzueignen und selbständig wie auch kreativer zu denken. wo kämen wir denn da hin? die (r)EVOLUTION muss von unten kommen!

Wohne z.Z. in Dortmund
Mit Liebe im/und (bestem) ge-WissenRalf
Vielen Dackel
======== ?????????

PPS: Gut finde ich Ihre Rezitation: Zu verlangen, daß einer alles, was er je gelesen, behalten hätte, ist wie verlangen, daß er alles, was er je gesessen hätte, noch in sich trüge. Er hat von diesem leiblich, von jenem geistig gelebt und ist dadurch geworden, was er ist.
SCHOPENHAUER, Parerga und Paralipomenon II, 24
====== es ist für mitleserInnen in der wandzeitung immer hilfreich, bei zitaten die quelle anzugeben, damit man selbst nochmal schauen kann, in welchem zusammenhang es stand...
vfb