Im Brustton der Überzeugung
7.2.04
Sehr geehrte Frau Birkenbihl,
in letzter Zeit nervt mich meine Art Überzeugungen und "Wissen" rüber zubringen.
Ich werde eindringlich und versuche andere Personen zu übertönen.
Durch systematisches Anwenden von Listen, KaWa´s und auch Fragespiele werde
ich immer schneller im verarbeiten von Informationen. Vielen Dank dafür. Vielleicht
kommt mein Verhalten daher.
Was könnte ich dagegen unternehmen?
====== ich kenne das problem, auch ich litt stark unter meinem sturen beharren
auf meinem standpunkt, was oft zu streit mit seminarteilnehmern führte. dann
ergab sich eine für mich sehr wixchtige bisoziation (nach KOESTLER: wenn zwei
gedanken zus. gebracht werden, die normal nicht verbunden sind). einerseits
fragte ich mich, welches recht ich hätte, den leuten meinen standpunkt aufzuzwingen,
nur weil ich der offizielle trainer (= lehrer) war. andererseits... während
ich mit diesem problem "schwanger" ging, sah ich auf CNN eine diskussion und
plätzlich sagte einer der gäste "I'll buy that". diese typische redewendung
sagt zwar wörlich "ich kaufe das", bedeutet aber "du hast mich überzeugt". da
klickte es bei mir! genaugenommen versucht doch jeder, seine weisheiten zu "verkaufen",
so auch ich. aus dieser einsicht resultierten:
1. ein buch "psycho-logisch richtig verhandeln
2. ein fragetechnik speziel-seminar (dessen 1. Tag neuerdings als video-seminar
für alle herausgegeben wurde, s. shop)
3. mein metaphsischer "super-markt". ich eröffnete seminare mit dem hinweise,
daß es sich um einen "super-markt" handle, daß niemand alles "kaufen" müsse,
nur weil ich es anbiete. zwar würde ich das anbieten, was ich für gut, richtig
etc. hielt, aber jede/r müsse entscheiden, was er/sie wirklich kaufen wolle.
wenn es dann zu unterschiedlichen meinungen im seminar kam, sagte ich: "Es ist
ein supermarkt, sie müssen nicht kaufen. wir können gern nochmal darüber reden,
mißverständnisse ausräumen, aber wenn Sie meinen standpunkt letztlich nicht
akzeptieren wollen, ist das Ihr gutes recht." seit diesem zeitpunkt wurde es
leichter, wiewohl ich noch ca. 2 jahre brauchte, bis ich es wirklich voll leben
konnte. seit her gab es nie mehr diese "erbitterten" diskussionen der ersten
seminarjahre. viellleicht hilft Ihnen das?
Für ihre Ideen schon im
voraus herzlichen Dank.
===== gutes gelingen, egal welche metapher Sie für sich finden werden ...
vfb
Viele Grüße von A. Heß |